nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Reisebericht zu den Fotos
Gefahrene Route
Reisekosten
Argentinien / Chile - Der Norden
Fotogalerie vom 15.03.2017 bis 08.05.2017, Argentinien / Chile
Highlights Argentinien: Mendoza - Bike and Wine Tour, Parque Nacional El Leoncito, Paso Agua Negra, Paso Abra del Acay, Valle Calchaquís, Bodega Colomé, Salta
Highlights Chile: Valle de Elqui, Parque Nacional Pan de Azucar, Observatorium ESO Paranal, Mano del Desierto, Antofagasta - La Portada, Salpeterstadt Chacabuco, Chiu Chiu, Toconce, Caspana, El Tatio Geysir, Valle Arco Iris, Rio Grande, Lagunen Meñiques und Miscanti, Salar de Talar, Paso Sico

In Mendoza fühlen wir uns wie zu Hause. Doch schon bald ruft die Ferne wieder. Einige Andenpässe wollen vor dem Winter noch überquert werden. Wir machen uns auf und erleben unterwegs die Sternen von ihrer schönsten Seite kennen. Dabei bekommen wir unerwartet die Gelegenheit auf den weltgrössten Teleskopverbund zu blicken. Mit einer Tour durch eine ehemalige Salpeterstadt und einem anschliessenden Besuch des „Tatio“-Geysirfeldes wollen wir das Chile-Programm abschliessen, wenn da nicht noch ein Andenpass auf uns warten würde …

In Mendoza kommt der Malbec-Wein aus dem Springbrunnen. Wie hier beim Plaza de Independencia.
Roger betätigt sich in der Wohnkabinen-Heilkunde ...
... während unsere Freunde Jenny und Gavin es sich in der Hängematte gemütlich machen.
Anita führt die Wine and Bike-Tour sicher an ihr erstes Ziel. 
Die familiär geführte Bodega Viña el Cerno.
Eine kleine Degustation in Ehren, soll niemand verwehren. ;-)
Die Katze "Bianca" entschliesst sich spontan in unseren Rucksack zu klettern und uns auf unserer Wine and Bike Tour zu begleiten. :-)
Noch zwei volle Gläser zu degustieren und das auf nüchteren Magen, ob das wohl gut kommt?
Irgendwie haben wir es dann doch weiter zur Bodega Tempus Alba geschafft und geniessen ein Mittagessen bei einem Gläschen Wein.
Für die bekannte Bodega Trapiche mussten wir uns voranmelden. Das hat liebendswerterweise gleich der Besitzer von Maipu Bikes für uns erledigt.
Nach einer interessanten Tour durch die Katakomben von Trapiche ...
... können wir uns überzeugen, dass die süssen Trauben zu Saft gepresst und zu Wein gekeltert werden.
Teile der riesigen Weinherstellungshallen wurden in ein Museum umfunktioniert.
Endlich mal was alkoholfreies zum Degustieren, wie hier die Oliven-Produkte von Entre Olivos.
In Lujan de Cuyo besuchen wir Beto auf seinem Camping-Platz Complejo Kallue. Die Wiedersehensfreude war RIESENGROSS.
Im Parque Nacional El Leoncito buchen wir ...
... bei klarstem Wetter ...
... eine Sternenbeobachtungs-Tour.
Unseren Duro haben wir auf dem Camping parkiert.
Die Milchstrasse ist von blossem Auge erkennbar.
Nächstes Highlight unserer Reiseroute ist der Cerro Alcazar. Man fühlt sich wie in einer Mondlandschaft.
Da wir den Paso Agua Negra nicht an einem Tag überqueren möchten, übernachten wir hier an diesem gediegenen Plätzchen auf 3'000m ü.M.
Anita, die Sonnenanbeterin :-)
Wir steigen beim Paso Agua Negra immer weiter hinauf ...
... die Büsser-Schneefelder kommen in unsere Sichtweite.
Nur noch eine Kurve trennt uns ...
... von den augenfälligen Schneeskulpturen.
Die teils meterhohen Schneemassen ...
... wurden von der Sonnenstrahlung erwärmt und sind daher senkrecht geschmolzen.
Wir erreichen den Paso Agua Negra und fahren rüber auf die chilenische Seite.
So hoch auf über 4500 m ü.M. wächst nur noch spärlich Gras.
Dafür schimmern die Berghänge in unterschiedlichsten Brauntönen.
Das Valle Elqui ist bekannt für viel Sonnenschein und ...
... überall gedeihen die Weintrauben in den Rebbergen und liefern ...
... die Grundlage ...
... für den leckeren Pisco, welcher hier in diesem Kessel gerade destilliert wird.
Nach einer mehrmonatigen Lagerung in ehemaligen Weinfässern wird der Pisco in Flaschen abgefüllt.
Wie beim Wein gibt’s auch beim Pisco verschiedene Qualitäten und Quantitäten.
Nebst Pisco und Rohrzucker benötigt es diese Frucht für den leckeren Pisco Sour. Prost!
An der chilenischen Küste angekommen, führt unser Weg durch den Parque Nacional Pan de Azucar.
Die ESO - Organisation ist ein Konsortium und besteht aus Forschern von über 16 europäischen Ländern, darunter auch der Schweiz. Hier, ca. 130km südlich von Antofagasta, hat die ESO ein riesiges Observatorium (siehe Hintergrund) mit vier VLT (Very Large Teleskope) gebaut. Im Vordergrund stehen die Unterkünfte und Versorgungsstationen.
Diese vier VLT mit einem Spiegeldurchmesser von je 8,20 Metern können alle zusammengeschaltet werden und liefern zusammen mit den vier Hilfsteleskopen eine Auflösung, was optisch gesehen einem Teleskop von 200m Durchmesser entsprechen würde.
Mit den vier VLT-Teleskopen kann aber auch unabhängig voneinander geforscht werden. Die Türme haben je eine Grundfläche von 22m x 10m und eine Höhe von 20m.
Im Innern eines VLT sieht man zunächst das riesige Tor auf der Seite, welches zusammen mit der Decke jeweils 15 Minuten nach Sonnenuntergang geöffnet wird.
In der Mitte des 20m hohen Raums steht das Teleskop, welches eher an eine überdimensionale Satellitenschüssel erinnert.
Ganz oben befindet sich der rund 1,12m grosse Sekundärspiegel, welches auf ...
... den besagten 8.2m Hauptspiegel gerichtet ist. Der gesamte bewegliche Teil (Spiegel und Gebäude) ist so schwer wie ein Jumbo-Jet und in einer Ölwanne gelagert und könnte theoretisch von einer Person von Hand gedreht werden.
Wäre Roger Astrophysiker geworden, hätte er bestimmt hier nach einem Job Ausschau gehalten. Aber zurzeit benötigen sie hier leider keine Remedy-Entwickler :-)
Hinter dem VLT stehen die erwähnten Hilfsteleskope. Diese stehen auf Schienen und können nach Belieben für ihre Mission unterschiedlich auf dem Areal positioniert werden.
In der Nacht verwandeln sich diese Kommandoräume in emsige Forschungsstationen. Die ESO erhalten alle 6 Monate über 1000 Forschungsaufträge aus den Mitgliedsstaaten. Je nach Dringlichkeit und Wichtigkeit werden die Aufträge von einem Gremium priorisiert.
Dieses Hilfsteleskop hat immer noch einen beachtlichen Spiegel von 1,8m Durchmesser.
Das ESO-Hotel, auch Residencia genannt, beherbergt Forschungsgäste in den 80 Zimmern. In diesem Hotel wurden Teile des James Bond Filmes "Ein Quantum Trost" gedreht.
Desierto del Mano - nördlich von Antofagasta.
Diese Küstenlandschaft erinnert uns an Australiens berühmte Great Ocean Road: La Portada nahe Antofagasta.
La Portada mit Antofagasta im Hintergrund.
Was doch für eine riesige Blüte aus einem Kaktus wachsen kann, beweist uns dieses Exemplar.
Wir sind in der ehemaligen Salpeterstadt Chacabuco.
Chacabuco erlebte ihre Blütezeit vor knapp 100 Jahren und beheimatete über 7000 Einwohner, welche das Salpeter durch harte Arbeit aus den Gesteinsfelsen herauskochten.
Im Theater wurde damals ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm geliefert. Später wurden hier auch Filme gezeigt.
Das wertvolle Salpeter wurde schliesslich in Zügen zur Küste gebracht und in alle Welt verschifft. Das Salpeter wurde als Düngemittel vor allem in Europa und Amerika eingesetzt. Doch in den Kriegsjahren der beiden Weltkriege wurde der Dünger künstlich hergestellt und somit der Abbau und der gesamte Ort überflüssig.
Die Kirche des Andendorfes Chiu-Chiu ...
... ist im Innern reich mit Kakteenholz verziert.
Ein Kaktus mit der Unterschrift: Lies zwischen den Zeilen!
Panorama-Übernachtungsplatz am Rio Salado.
Die Lamas werden hier auf dem Altiplano als Haustiere gehalten. Sie liefern Wolle, Milch, Fleisch und können auch als Transporttiere eingesetzt werden.
Vor dem Andendorf Caspana begegnen wir diesem farbig gestalteten Kreuz.
Andendorf Caspana
Wir sind bereits wieder auf 4'000m ü.M. und nähern uns dem Geysirfeld El Tatio.
Das Geysirfeld El Tatio hat viele kleinere und grössere Geysire und Fumerolen.
Roger hat noch genügend Atem, um auf 4'300m ü.M. Luftsprünge zu machen. :-)
Frühmorgens sind die Geysire am Aktivsten. Im Hintergrund geht der Vollmond unter.
Geysire dampfen in wunderschöner andiner Umgebung.
Der Mond geht unter und der Himmel wird von der Morgensonne erhellt.
Aber auch tagsüber stossen die Geysire hin und wieder Fontänen von heissem Wasser und Dampf aus.
Anita gefällt's :-)
Wir können fast nicht genug von den Tatio Geysiren bekommen.
Kurz vor San Pedro de Atacama machen wir noch einen Abstecher ins Valle Arco Iris (Regenbogen-Tal).
Einmal mehr geniessen wir die vielen unterschiedlichen Farbtöne, welche uns wie in die Felswände eingearbeitet erscheinen.
In der Nachmittagssonne spazieren wir in einen kleinen Canyon.
Farben und Felsskulpturen erwarten einem im Valle Arco Iris.
Wenn wir schon in dieser Gegend unterwegs sind, besuchen wir ein weiteres Andendorf namens Río Grande (grosser Fluss).
Andendorf Río Grande.
Zum Abschluss unserer Tour durch Nordchile wollen wir noch den Paso Sico fahren. Kurz vor der Laguna Miñiques finden wir einen weiteren Panorama - Übernachtungsplatz.
Sollte man nicht jeden Tag mit Blick auf so ein Panorama aufwachen?
Die Laguna Miñiques mit dem gleichnamigen Vulkan im Hintergrund.
Auch die Laguna Miscanti hat ihren Namen vom dahinter liegenden Vulkan bekommen.
Der mit Schnee bedeckte Vulkan Miñiques zusammen mit weiteren Feuerspuckern: Feuer und Eis
Immer weiter geht es dem Paso Sico entgegen.
Kurz vor dem Pass erwartet uns das nächste Highlight dieser Route: Der Salar de Talar ...
Wir übernachten hier. In der Nacht gefrieren Teile des Salars zu um am anderen Morgen wieder aufzutauen.
Keine 20 Kilometer vom Salar de Talar entfernt stehen wir vor der Laguna Tuyaito. Grund genug um hier zu übernachten.
Wir geniessen die Einsamkeit und Totenstille.
Im argentinischen San Antonio de los Cobres biegen wir kurzerhand von der Strasse ab um den höchsten Andenpass Argentiniens, wenn nicht ganz Südamerikas zu überqueren.
Der Paso Abra del Acay liegt auf knapp 5'000m ü.M.
Hoffentlich kommt keiner um die Ecke, für's Kreuzen ist es hier zu eng. Aber wie es der Teufel so will, kommt uns weiter unten ein Auto engegen. Für's Kreuzen mussten wir rückwärts wieder hochfahren. :-(
Vom Paso Abra del Acay kommt man ins Valle Calchaquis, wo Chili angebaut wird.
Die geernteten Chilis werden ausgelegt ...
... und von der Sonne getrocknet, um dann später gemahlen und verkauft zu werden.
Kandelaber-Kakteen im Valle Calchaquis.
Die Bodega Colomé liegt auf über 2'300m ü.M. und bewirtschaftet den höchst gelegenen Rebberg der Welt auf über 3'000m ü.M.
In dieser Bodega werden alle Weintrauben handverlesen ...
... und in kleinen Boxen zur Presse transportiert, wo sie dann ...
... nochmals Handverlesen werden.
Die Höhe, das Handverlesen und die sorgfältige Kelterung macht die Qualität von diesem Wein aus.
Kein Wunder wollte Anita diesen Ort besuchen. :-) 
Die Kirche von Colomé im Morgenlicht.
Anita und ihre Kakteen - an keinem geht sie vorbei, ohne ein Foto zu machen. :-)
Aber auch die Adobebauten in Molinos haben es ihr angetan.
Die Friedhöfe sind hier in Südamerika vielfach ausserhalb des Dorfes und die Gräber meist ziemlich eigenwillig gestaltet.
Freudiges Wiedersehen mit unseren lieben Reisefreunden Marita und Jan (zurzeit mit Jan's Nichte Giulia unterwegs). Dazu gesellen sich noch die Beiden sympathischen Schweizer Myriam und Martin. 
Wird schon fast zur Tradition wenn wir Marita und Jan treffen, Nespresso-Kaffe mit dickem Milchschaum und Kuchen. 
Das war's wieder einmal von uns beiden. Wir winken mit der Riesenhand vom Desierto del Mano zum Abschied aus Chile. Bis zum nächsten Mal - Tschüss und nichtswieweg!