nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Reisebericht zu den Fotos
Slideshow mit Musik
Gefahrene Route
Reisekosten
Kanada – der Osten inkl. Neufundland und Labrador
Fotogalerie vom 12.04.2023 bis 18.05.2023, Kanada
Highlights Nova Scotia: Halifax, Chester, Mahone, Lunenburg, Cape Sable Islands, Cape Forchu, Balancing Rock, Annapolis Royal, Wolfville, North Sydney
Highlights Neufundland: Port-aux-Basques, Codroy Valley, Corner Brook, Come by Chance, Cape St. Marys, St. Johns, Chance Cove, Trinity, Bonavista Halbinsel, Eisberg Allee, Twillingate, Gros Morne National Park, Arches Provincial Park, St. Barbe - Fährüberfahrt nach Labrador
Highlights Labrador: Blanc-Sablon, Point Armour, Happy Valley-Goose Bay, Hamilton Falls, Labrador City, Trans Labrador Highway

5.5 Jahre nach Rückkehr von unserer Panamericana-Reise, stehen wir erneut am Flughafen Zürich mit Ziel Halifax/Kanada. Wir können es kaum erwarten, nach solanger Zeit wieder unterwegs zu sein. Mit dabei ist erneut unser treuer Reisegefährte «Mogli». Diesmal möchten wir vor allem Amerikas hohen Norden ausgiebig erkunden und so dürfen auf der Reiseliste «Neufundland und Labrador» natürlich nicht fehlen.
Nebst eisigkalten Temperaturen und teils winterlichen Schneeverhältnissen, erwarten uns spektakuläre Eisformationen in einer unwirklich erscheinenden Landschaft. Auch die Fährüberfahrt nach Labrador, wo wir von einem Eisbrecher durchs Packeis eskortiert werden, ist ein Erlebnis der Superlative. Als ob das nicht genug wäre, erleben wir auf dem Trans Labrador Highway die erste Nordlichter-Show unseres Lebens. Was für ein grandioser Auftakt zu unserer Nordamerika-Reise.

Tierische Unterstützung erhalten wir am Flughafen Zürich. Herzlichen Dank an meinen Vater und Vreni für die Shuttle-Fahrt zum Flughafen und den wunderschönen Abschied zu Hause. 
Damit geht es einmal über den Teich. Kanada wir kommen, yippiiieee!
In "Halifax" angekommen, mieten wir uns ein Fahrzeug zur Überbrückung, bis wir unseren Duro abholen können. Erster Stopp - das Memorial vom Swissair-Absturz in Peggys Cove vom 02.09.1998. 
Also eines muss man sagen, die Kanadier haben wirklich Mut zur Farbe. Uns gefällt es richtig gut.  
Die farbigen Häuser sind so herzig anzuschauen und verleihen dem kleinen Ort "Mahone" einen ganz besonderen Charakter. 
Ebenfalls in Mahone, befinden sich gleich drei verschiedene Gotteshäuser in Reih und Glied. Wer die Wahl hat, hat die Qual :-). 
In Carters Beach gibt es Puderstrand nebst türkisfarbenem Meer. Aber nur ankucken - nicht baden. Das Meer ist hier nämlich eisigkalt. 
Die Fischerboote gehören zu Ostkanadas Bild wie das Ahornblatt auf der Flagge. 
Lunenburg, das farbenfrohe Städtchen mit seiner einzigartigen Holzarchitektur, wurde 1995 zum UNESCO Welterbe erklärt. 
Viele Häuser blicken auf eine 250-jährige Geschichte zurück. 
Im B&B von Louises Guesthouse geht es sehr familiär zu. Beim Frühstück erhalten wir viele wertvolle Tipps für die Weiterreise. 
Wie zum Beispiel dieser sensationelle Spot auf Cape Sable Island …
… um den Sonnenuntergang zu fotografieren. 
Ein weiterer Tipp von Louise ist der Leuchtturm von "Cape Forchu". Hier wurde 2019 der Horrorfilm "The Lighthouse" mit Robert Pattinson gedreht. 
Wohin geht es wohl als nächstes? 
Wird man jetzt im Alter kleiner oder werden die Stühle in Kanada grösser, hmm?
Bei "La Baie Sainte-Marie" befindet sich die imposante, aus Granit gefertigte Kirche Saint-Bernard.
In der Nähe von "Digby" befindet sich der "Balancing Rock", eine freistehende Basaltsäule an der St. Mary's Bay. Über einen kurzen Wanderweg und 253 Holzstufen gelangt man zum Aussichtspunkt.
Im herzigen Dorf "Annapolis Royal" bleiben wir für eine Nacht und …
… geniessen die schöne Abendstimmung. 
Heute ist Sonntag und warum nicht mal wieder in die Kirche gehen? Denn in Wolfville befindet sich ein ganz besonderes Gotteshaus …
Hier wird kräftig Bier gebraut und in gemütlicher und bequemer Atmosphäre stossen wir auf einen gelungenen Reisestart an. 
Unseren Mietwagen geben wir zurück und freuen uns umso mehr, als wir endlich unseren Duro unverserhrt in "Halifax" abholen können. 
Jetzt geht unser Nordamerika-Abenteuer wirklich los und wir fahren zügig in den Norden, wo wir in "North Sydney" unsere Verschiffung nach Neufundland organisieren. 
Bei traumhaftem, aber windigem Wetter, schippern wir während rund 7 Stunden nordwärts mit Ziel Neufundland. 
Pünktlich erreichen wir am Abend die kleine Hafenstadt "Port-aux-Basques" und bleiben da gleich über Nacht. 
Bei schönstem Wetter unternehmen wir am nächsten Morgen …
… einen langen Spaziergang am Meer entlang. 
Die Fahrt durchs "Codroy Valley" gefällt uns ausgesprochen gut und sieht landschaftlich wieder ganz anders aus, als der Süden von Neufundland. 
Auf einer Klippe, oberhalb vom Fischerdörfchen "Crabbes", finden wir einen aussichtsreichen Übernachtungsplatz. 
…
In "Corner Brook" befindet sich das "Captain James Cook Memorial". 
Schnee ist unser ständiger Begleiter auf der Reise durch Neufundland. 
Und weil wir leider keinen lebendingen "Moose" (Elch) gesehen haben, gibt es zum Glück noch Imitationen zum Fotografieren ;-). 
Wieder haben wir so einen gemütlichen Übernachtungsplatz gefunden. In "Come by Chance" (so ein lustiger Name) kurieren wir unsere Erkältung aus. 
Leuchttürme haben einfach so etwas Magisches und Beruhigendes an sich. Wir lieben die Übernachtung an diesen Plätzen.  
Bei Cape St. Marys erreicht man über einen kurzen Spaziergang entlang der Klippen …
… eine tierische Attraktion. Hier nistet die grösste Basstölpelkolonie (über 20'000 Tiere) von Nordamerika. 
Es ist gerade Balzzeit und die Männchen möchten mit Baustoffen fürs baldige Nest beeindrucken. 
Ein Vorteil beim Reisen in der Nebensaison, wir haben dieses tierische Spektakel für uns ganz alleine. 
Kuschelalarm bei den Basstölpeln. 
Und weil sie so fotogen sind, gleich nochmals ein Basstölpel in vollem Flug. 
Schon sind wir in St. Johns, der Hauptstadt von Neufundland. Vom Signal Hill aus erhält man einen guten Überblick über die kleine Hauptstadt. 
Eine der Hauptattraktionen von Neufundland/Labrador sind die vorbeiziehenden Eisberge. Die Eisbergsaison hat gestartet und ist in vollem Gange. Unser erstes Exemplar sehen wir bei der "Chance Cove". 
Für uns aber noch fast ein bisschen faszinierender ist das Packeis, welches im Norden noch reichlich vorhanden ist. Hier bei der Bucht von "Trinity". 
Wir campen direkt am Packeis und können nachts das Knistern des Eis hören. 
Die kleine Ortschaft "Trinity", auf der Bonavista Halbinsel gelegen, gehört zu den malerischsten Dörfern Neufundlands. Leider sieht es bei diesem Wetter etwas trist aus. 
Sobald sich aber die Wolken verziehen, strahlen auch hier wieder die farbigen Häuser um die Wette. 
Egal wie klein das Dorf sein mag, eine Kirche ist immer an prominentester Stelle vorhanden. Hier ebenfalls in "Trinity". 
Etwas versteckt und eher unbekannt, ist der "Twilight-Arch", ebenfalls auf der Bonavista Halbinsel. 
Wir fahren entlang der Eisberg Allee und entdecken immer wieder schöne Exemplare in Küstennähe. 
Auf dem Weg nach Twillingate entdecken wir einen traumhaften Übernachtungsplatz wieder direkt am Packeis. Die Szenerie ist einfach unbeschreiblich schön und wir verbringen Stunden mit fotografieren der verschiedenen Eisformationen.
Die Abendsonne lässt das Packeis mit den rotschimmernden Felskugeln nochmals in einem ganz anderen Licht erstrahlen. 
Für uns Beide ist dieser Ort DAS Highlight unserer Neufundlandreise und dieses "Traumplätzli" wird definitiv in unsere Top 10 kommen. 
Ein Übersichtsfoto, damit man mal die immensen Dimensionen vom Packeis sieht. 
Sie Szenerie wird immer kitschiger. Nur langsam aber sicher frieren einem die Finger ein vom vielen Fotografieren. 
Weiter geht die Fahrt entlang der Eisberg Allee …
… und das Packeis ist unser ständiger Begleiter. 
Aber auch kleinere Eisberge lassen sich immer mal wieder blicken. 
Nun haben wir es also trotz der vielen Stopps noch nach "Twillingate" geschafft, der selbsternannten Welthauptstadt der Eisberge. 
Die Schifffahrt ist momentan aufgrund des Eis zum Erliegen gekommen. 
Ein einziges Restaurant hat im Ort geöffnet und da gehen wir Mittagessen. Natürlich darf das berühmte Eisbergbier, welches tatsächlich aus Eisbergwasser gebraut wird, nicht fehlen. 
Wieder entdecken wir einen schönen Leuchtturm. Hier bleiben wir jedoch nicht über Nacht, da ist uns in diesem Touri-Dörfchen doch etwas zuviel Rummel angesagt.
Dafür hält "Twillingate", was es verspricht. Eisberge direkt in Dorfnähe. 
Ganz links im Bild sieht man übrigens einen riesigen Tafeleisberg. 
Dafür nächtigen wir diesmal an einem Aussichtspunkt mit Blick auf diesen Eisberg. 
Wir verlassen nun vorübergehend die Eisberggegend und machen uns auf zu einer weiteren Sehenswürdigkeit von Neufundland, …
… dem "Gros Morne National Park". Die Tablelands zählen zu den Hauptattraktionen des Parks. 
Die Tablelands gehören zu den seltenen Orte auf dieser Welt, wo man über die Erdkurste laufen kann (mehr Details dazu gibt es im Reisebericht). 
Das Beweisfoto darf natürlich nicht fehlen. Wir stehen direkt auf der Erdkruste. 
Moose (Elche) auf der oberen Tafel, haben wir leider bis auf einen jungen Bullen keine gesehen. Dafür sind uns die Karibus (untere Tafel) ständig über den Weg gelaufen. 
Und kaum haben wir die Tafel passiert, sonnt sich schon ein Karibu (Rentier) in der Frühlingssonne. 
Da man im Nationalpark nicht wild campen darf und die Campingplätze noch geschlossen sind, finden wir etwas ausserhalb einen schönen Platz am See.
Es fühlt sich so toll an, endlich mal wieder draussen sitzen und frühstücken zu können. 
Wir fahren wieder in den Nationalpark (Gros Morne) hinein …
… und unternehmen eine Wanderung zum "West Brook Pond". Vor uns quert ein Karibu den Weg. 
Der Nationalpark ist offiziell noch geschlossen, aber wir können trotzdem im Park wandern. 
Ein vorwitziges Huhn begleitet uns ein Stück auf dem Weg. 
Die Landschaft erinnert uns stark an Feuerland (Argentinien/Chile). 
Auch ist der Wind in etwa gleich stark wie in Patagonien ;-). 
Mittagsrast mit Aussicht auf den "West Brook Pond". 
…
Weiter geht es zum "Arches Provincial Park", einer Steinformation mit drei Bögen. 
Unseren letzten Abend auf Neufundland verbringen wir in "Port Saunders". Auch hier sieht es wieder genau so aus wie in Feuerland. 
Irgendwie scheinen uns diese Landschaften einfach magisch anzuziehen. 
Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre von "St. Barbe" (Neufundland) nach "Blanc-Sablon" (Labrador). 
Nie hätten wir gedacht, dass die Überfahrt dermassen spektakulär wird. Hey - wer ist schon mal mit seinem Camper durchs Packeis geschippert? 
Die Szenerie ist einfach nur noch atemberaubend schön. 
Das Packeis hat uns vollends in seinen Bann gezogen. 
Der Eisbrecher (Jean Goodwill) wartet auf seinen Einsatz, ...
… um unsere Fähre durchs dicker werdende Packeis zu eskortieren. 
Das Eis wird zunehmends dicker. 
Eine Robbe chillt auf einer Eisscholle. 
Die Fährüberfahrt wird für uns zu einem Erlebnis der Superlative. 
Kurz vor "Blanc-Sablon" (Labrador) verlässt uns der Eisbrecher wieder und wartet auf seinen nächsten Einsatz. 
Yippiieeee, endlich sind wir in Labrador. Auf diesen Teil haben wir uns zu Hause schon besonders gefreut. 
Da wir die Küste nun für lange Zeit verlassen werden, lassen wir es uns nicht nehmen, nochmals eine Übernachtung an einem Leuchtturm einzulegen. 
Bei "Point Amour" finden wir ein geeignetes "Plätzli". 
Kanada wie man es kennt. 
Einen kurzen Abstecher ans Meer unternehmen wir doch noch einmal. Bei "Red Bay", einer ehemaligen Walfangstation, wandern wir auf Tipp von Einheimischen zum Aussichtspunkt hoch. 
Mit genug Mate-Tee an Bord machen lange Fahrtage besonders viel Spass. 
Auch in Labrador ist Schnee unser ständiger Begleiter. 
Aber wer hätte gedacht, dass für uns in Labrador ein langgehegter Wunsch in Erfüllung geht? 
Wir sehen das erste Mal Nordlichter und was für welche. Wir sind kurz dabei völlig Auszuflippen vor lauter Euphorie. 
Da viele Aufnahmen mit dem Handy gemacht wurden, sind sie leider nicht wirklich scharf geworden. 
Aber das Erlebnis zählt und ist einfach unbezahlbar. 
Während zwei Stunden tanzen die Nordlichter am Himmel.
…
Nebst grün schimmern sie teilweise auch rosafarben. 
Als der Mond aufgeht und wir etwas mehr Licht bekommen, klappt es auch mit dem Scharfstellen der Spiegelreflexkamera. 
Endlich wird auch der Wind etwas gemächlicher und wir können mal unsere Drohne steigen lassen. 
Hier haben wir übernachtet und das Nordlichtspektakel gesehen. 
Nebst den langen Fahrtagen schauen wir immer wieder, dass wir uns auch einwenig bewegen. 
Diesmal unternehmen wir einen Spaziergang …
… zu den "Hamilton Falls" am "Churchill River". 
Impressionen vom "Trans Labrador Highway". 
In "Labrador City", der Hauptstadt von Labrador, sind viele Minen-Firmen ansässig. Hauptsächlich Erz und Nickel werden abgebaut. 
Schon wieder haben wir einen Nordlicht-Alarm erhalten. Auf dem "Blueberrry Hill", etwas ausserhalb von "Labrador City", finden wir einen geeigneten Übernachtungsplatz zum Nordlicht spotten. 
Diesmal sind wir bereit und die Spiegelreflexkamera auch. Jetzt fehlen nur noch die Nordlichter. 
Und da sind sie schon. Pünktlich wie angekündigt erscheinen sie am Nachthimmel. Was für ein riesiges Glück, dass wir dies nochmals sehen dürfen. 
Diesmal halten wir jedoch nicht so lange durch wie beim letzten Mal. Das Thermometer sinkt bei Wind auf -11 Grad und die Finger frieren fast ab. Aber es hat sich sowas von gelohnt. 
In "Labrador City" endet der "Trans Labrador Highway", ab hier heisst er jetzt "Trans-Québec-Labrador Highway". 600km sind es noch bis nach "Baie-Comeau", davon viele Steilpassagen und Piste. 
Dafür finden wir immer wieder einen schönen Übernachtungsplatz mit Aussicht. 
Was in Neufundland die "Moose" wären, sind in Labrador die Stachelschweine. Immer wieder kreuzen sie unseren Weg. 
Bereits im Bundesstaat "Québec", befindet sich das Wasserkraftwerk "Manic 5". Mit einer Höhe von 214m und einer Kronenlänge von 1'314m, gehört die Pfeilerstaumauer zu der höchsten der Welt. 
Für unseren letzten Abend des "Trans Labrador Abenteuers" suchen wir uns wieder einen Übernachtungsplatz am See. 
Seit über einem Monat erreichen die Temperaturen heute einen zweistelligen Bereich. Wir haben 13 Grad, duschen draussen und ziehen unsere Flip Flops an. HURRA - jetzt kommt endlich der Sommer!
Sodeli, das war's von uns. Wir sind soviel gefahren und haben noch vielmehr erlebt. Daher ist der Bericht und die Fotogalerie auch etwas länger als üblich ausgefallen. Jä nu, es isch e huere geilli Ziit gsi!