Reise-Highlights: Martinique: Le Marin, Grande Anse d'Arlet, Anse Mitan, Rum-Destillerien / St. Lucia: Rodney Bay, Marigot Bay
Der Wind pfeift uns kurz nach der Ausfahrt aus der Marina um die Ohren und wir setzen die Segel. Heute geht’s hart am Wind in nordwestliche Richtung. Martinique ist im Dunst zwar noch nicht zu erkennen, aber wir sollten unser Ziel heute Nachmittag noch erreichen. Als wir St. Lucias Nordspitze hinter uns lassen, begrüssen uns die typischen Atlantikwellen, und die ganze Crew muss sich erst mal an das Geschaukel gewöhnen. Erst sind noch alle guter Dinge, doch die Seekrankheit lauert hinter der nächsten Welle und so sind alle froh, als wir kurz vor Sonnenuntergang endlich die französische Flagge hissen und in die Marina Le Marin einfahren.
Martinique
St. Lucia ist so nah und doch scheint uns, wir wären hier auf europäischem Boden gelandet. Gefühlte 90% der hier verkehrenden Segler sind Franzosen, bezahlt wird mit dem Euro und auf der Menükarte lesen wir Gänseleber und Beef Tartar… Die Rastas sind hier nicht zu Hause. Stattdessen gibt es sehr viele ausgewanderte… oder vielleicht auch schon länger hier lebende Franzosen und einen kleineren Teil dunkelhäutiger Menschen.
Auch die Vegetation ist anders, etwas trockener, weniger tropisch, zumindest hier im Süden der Insel. Auch hier möchten wir ein Auto mieten, aber da heute Sonntag ist, werden wir zu einem „Ruhetag“ gezwungen. Kaum ein Taxi oder Linienbus ist unterwegs und der nette junge Mann im Touristenbüro telefoniert sich die Finger wund, ohne einen Wagen auftreiben zu können.
Macht ja nichts, wir geniessen‘s auch hier und verschieben die Tour auf den nächsten Tag. Martinique ist eine Rum Insel. Stefan und Martin unterbreiten Denise und mir nach dem Blick auf die Strassenkarte ihren Tagesplan und erklären uns, wie die Fahrtroute zu wählen sei, damit wir möglichst keine der neun grossen Rumdestillerien verpassen mögen… Das kann ja heiter werden.
Zwei der geplanten Neun haben wir dann auch geschafft und ausgiebig besichtigt, bzw. degustiert. Und wieder einmal schaffen wir nur einen kleinen Teil der geplanten Fahrstrecke. Zu schön sind die vielen Buchten, an denen wir vorbei fahren. Überall lohnt sich ein kurzer Stopp.
Nach den letzten Tagen in Marinas wollen wir nun endlich vom Boot aus ins Meer springen und machen uns auf zur nächsten Bucht. In Grande Anse d’Arlet finden wir dann unser kleines Paradies, wo die Meeresschildkröten um uns herum schwimmen und wir so richtig ausspannen können. Beim Schnorcheln gib es bunte Fische und Korallen, Seesterne und sogar Seeschlangen und Kugelfische zu entdecken. So haben wir uns die Karibik vorgestellt…
Etwas weiter nördlich werfen wir dann in der Bucht Anse Mitan unseren Anker und erkunden das kreolische Städtchen. Mal wieder streikt der Dinghymotor und unser Ankerplatz liegt weit entfernt… Vollbepackt von der Shoppingtour ist der Nervenkitzel gross… Kommen wir noch nach Hause?
St. Lucia
Zwei Wochen sind im Flug vorübergegangen und wir möchten unbedingt auch noch mehr von St. Lucia sehen. So geht die Fahrt wieder zurück auf unsere erste Karibikinsel, wo wir erst noch mal in der Rodney Bay festmachen, bevor es weiter nach Süden geht.
Die nächste Fahrt dauert nur ein paar Stunden. In der Marigot Bay, einer gut geschützen Bucht legen wir zwischen Kokospalmen und Mangroven an einer Boje an. Hier lässt es sich aushalten, denken wir und machen uns mit dem Dinghy auf Tour. Wir kommen nicht allzu weit mit unserem Pannen-Motor und sind froh, Paddel angebracht zu haben.
Am Strand werden wir dann regelrecht belagert von den vielen Beach Boys, die uns Getränke, Früchte und Strandliegen andrehen wollen. Immerhin einer hatte die gute Idee, sich uns als Aussenborder-Mechaniker vorzustellen. So meinte der Käptn, es sei einen Versuch wert. Er hat schon etliche Male an diesem Ding herumgeschraubt und so macht sich der nette Rasta ans Werk… Na ja, immerhin ein paar Tage hat sein Werk gehalten… bis der Motor wieder anfing zu mucken…
Abends gehen wir richtig schick essen, im gleich neben uns liegenden Rainforrest Hideaway Restaurant. Es wird ein toller Abend in schönem Ambiente und in kurzer Dinghydistanz ;-).
Der heute geplante Beachtag begrüsst uns zum Frühstück mit einem Wolkenbruch. Na ja für einen kurzen Sprung in den Pool des nahegelegenen Hotels sollte es doch reichen. Anstatt Beach gibt’s dann ein paar Runden Billiard und ein nettes Mittagessen mit Live Musik.
Die drei Wochen mit Denise und Stefan gehen wie im Flug vorbei und wir müssen zurück in die Rodney Bay, wo die Beiden ihre Heimreise antreten. Es war sehr schön mit euch und ihr seid eine super Crew! ;-)