nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Atlantiküberquerung
Blog Atlantiküberfahrt mit Start am 12. Februar bis 9. März 2015

Wir sind in St. Lucia!!! Nach 25 Tagen

Andrea via Winlink
29.03.2015

ES IST GESCHAFFT... Wir sind in der Karibik!

Hallo da Draussen... Ja, wie schon die leise Vorahnung warnte, hat es nun ein wenig gedauert, bis wir uns mit den versprochenen Bildern der Atlantiküberquerung zurückmelden. Unsere Freunde, Denise und Stefan, haben uns nach 25 langen Tagen herzlich am Pier in Rodney Bay (St. Lucia) in Empfang genommen. Seither liegt Partystimmung in der Luft! Es gefällt uns einfach richtig gut hier.
Aber davon hört ihr gleich im nächsten Blog :-)!

Bis dahin, hier die versprochenen Bilder der Überfahrt... schön, dass es nun geschafft ist ;-)

Liebe Grüsse...
AHOI...Andrea und Martin...out

TAG 25

Andrea via Winlink
09.03.2015

LAND IN SICHT!!

Hallo da Draussen... Hipp Hipp Hurra, alles ist super, alles ist wunderbar :-). Wir habens tatsaechlich (fast) geschafft. Noch 15 Seemeilen trennen uns vom grossen Ziel St Lucia. Die Wellen und der Wind tragen uns quasi bis vor die Haustuer. Wir sind total begeistert, euphorisch, aber auch muede und froh, es geschafft zu haben!

Diese Erfahrung war etwas echt Besonderes fuer uns und hat uns viel Neues im Leben gelehrt. Mit all den Strapazen, gab es doch so viele schoene Gluecksmomente untwerwegs, die wir niemals missen moechten. Ob wir so eine Ueberquerung noch mal machen wuerden? Na ja, vielleicht nicht heute, und auch nicht morgen. Aber wer weiss schon, wie die Welt uebermorgen aussieht? Jedenfalls haben wir Vertrauen gelernt, in die Ausruestung und auch in uns selbst... jaa da quillt ein wenig Stolz aus den Teakfugen ;-), aber nehmts uns nicht uebel. Das ist die Vorfreude, auf den Landfall, das Wiedersehen mit Freunden, den Wiedereinstieg in die Zivilisation und nicht zuletzt den ersten feierlichen Cuba Libre :-).

Wie lange wir unterwegs waren? Bis jetzt sind es also 25 Tage und 1,5 Stunden und es koennten noch so um die 4 bis 5 dazukommen. Damit waere der Sieger des Raetsels wohl auch aufgeloest (Obwohl es natuerlich dann noch rueckbestaetigt werden muss, da wir ja nicht wissen, ob unser Jockel wieder zuverlaessig anspringt ;-)). Markus hat mit 25 Tagen und 6 Stunden den Vogel abgeschossen! Hey Markus, falls ein Karrierewechsel in deinem Kopf herumschwirrt. Bei Mike Shiva TV verdienst du 4.50 Fr. in der Minute ;-)!! Deinen Preis kannst du in wenigen Wochen selbst in der Karibik in Empfang nehmen. Wir freuen uns!

Also, wir versprechen euch, uns mit Fotos und ein paar weiteren Worten in naechster Zukunft zurueckzumelden. Aber nehmts uns nicht uebel, wenns dann doch etwas laenger dauert... da Draussen gibt es fuer uns erst mal gaaanz viel zu feiern und zu entdecken. Danke, dass ihr mitgelesen habt und fuer die, die mit uns waehrend der Ueberfahrt per Mail in Kontakt waren. Euch danken wir ganz besonders, das waren fuer uns unschaetzbare Lebenszeichen von der Welt da Draussen.

Also bis ganz bald.
AHOI...Andrea...vorerst...over and out

Kommentare

09.03.2015 | Markus
hey ihr beiden! super nachrichten! freue mich für euch, wieder etwas was euch fürs leben bleibt, gratulation zu der leistung! naja glück im spiel und im raten habe ich immer wieder, aber Mike Shiva TV hmm mit kopftuch sehe ich glaub nicht so toll aus :-)
lg markus

09.03.2015 | Roger
Ich Gratulierä eu. Für dä mut und nätürlich fürs duurä hebä. Gruss Roger

09.03.2015 | Meteopete
Yeehaaa, gratuliere eu zwei!
Das git doch grad viel Muet für zuekünftig schwierigi "Passage", egal i welem Sinn! Gnüessen dr erscht Cuba Libre, hoffe ihr chömend z recht uf em Land noch do langer Zit uf See ;).
Gruess Meteopete

22.03.2015 | Paul Bürge
An Denise u.Stefan u..ihren Gastgeber
herzliche Grüsse aus St.Gallen.Heute Schneefall.

TAG 22

Andrea via Winlink
06.03.2015

Hallo da Draussen...

Eigentlich koennte ich euch heute einen ausfuehrlichen Bericht erstatten ueber die verschiedenen technischen Probleme, die uns derzeit wegen einer Salzwasserwelle im Motorenraum auf Trab halten. Ich koennte euch auch berichten, dass der Kaeptn einige der Raetsel bereits geloest hat, dass der Motor aber noch immer nicht zum Laufen gebracht werden konnte.

Stattdessen moechte ich einen kleinen Erklaerungsversuch starten, warum mich das im Moment an Bord nur wenig beunruhigt... Ein Hauch von Leichtigkeit liegt in der Luft. Mag sein, es sind nur noch 3 Naechte bis zum Ziel. Ist es etwa schon Euphorie, die sich an Bord verbreitet?

Nach nun 22 Tagen auf dem Atlantik, ist es Zeit fuer mich ein Fazit zu ziehen. Vor der Abfahrt fragten wir uns selbst oft mit etwas Skepsis: Was machen wir einen ganzen Monat auf dem Atlantik? Haben wir keine Angst? Wirds uns da nicht langweilig und wir gehen einander gehoerig auf den Zeiger? Unsere Freunde und Bekannte bestaerkten uns zwar in unserem Vorhaben, ihnen lagen aber ganz oft die selben Fragen auf den Lippen. Wer nimmt sich schon einfach einen Monat Zeit, um uebers grosse Blau zu schippern... unproduktiv und ohne Auftrag...

Und doch koennen wir heute diese Fragen ganz klar beantworten. Die Zeit an Bord hat in uns etwas ausgeloest. Anfaengliche Aengste vor Wind, Wetter und Seegang wurden allmaelich zu Respekt vor den Urgewalten. Der Drang, moeglichst alles unter Kontrolle haben zu wollen, hat sich zu Gelassenheit und Vertrauen gewandelt...

Nennen wir das Ganze doch einfach Entschleunigungskur. Vielleicht hat diese Zeit auch wieder einmal zum Nachdenken ueber die eigenen Wertvorstellungen, ueber die Vergangenheit und die Zukunft angeregt.

Schon auf unseren frueheren Reisen wurde uns bewusst, dass stets der Weg das Ziel war. Wie soll man das Ende der Welt in Feuerland wirklich erfassen, wenn man per Flugzeug dahin gelangt ist? Jeder einzelne gefahrene Kilometer durch Patagoniens Landschaften, den wir unter Land Rovers Raeder genommen haben, alle Strapazen und Freudesmomente, haben in Feuerland dann ihr Ziel gefunden.

Ich bin darum ganz sicher, so suess hat noch kein Rum-Punsch geschmeckt, wie der erste, den wir uns in der Karibik genehmigen duerfen :-). Ganz bald, in St Lucia...

AHOI...Andrea...out

TAG 18

Andrea via Winlink
01.03.2015

Hallo da Draussen...

Es musste ja mal kommen. Das Stimmungstief...

Hier ist es nun, zusammen mit dem Wettertief, das uns seit zwei Tagen durchschuettelt und uns Regen, Wind und viele Boeen bringt. Die erst kabbelige See hat sich in der Zwischenzeit in eine Waschmaschine verwandelt. Wellen brechen von allen Seiten ueber uns hinein... Kreuzsee. Seit gestern Abend hat auch die Windsteueranlage ihre Grenzen erreicht. Bei diesem Wellengang geraet die trotz stark gerefftem Segel immer wieder aus dem Ruder. Das heisst, einer musste die ganze Nacht und auch jetzt tagsueber aktiv steuern... eine extrem ermuedende Angelegenheit.

Da einige der brechenden Wellen ihren Weg in unsere Schlafkoje gefunden haben, triefen jetzt die Laken und Matratzen vor Salzwasser. Wir wollen die Luken geschlossen halten, damit nicht alles noch naesser wird. So modert die ganze Sache nun vor sich hin...

Nun hat auch das Alltagsleben seinen Minimalpunkt erreicht. Entweder wir sitzen angeleint im Cockpit, liegen zwischen Kissen und Laken in der Koje oder haengen am Steuer. Die Mahlzeiten sind auch etwas fantasieloser geworden... Die Koerperhygiene reduziert sich aufs Zaehneputzen und jeden Gang zum Klo ueberlegt man sich doppelt...

Na gut, die Wettervorhersage meint, der Spuk waere bald vorueber und das Wetter wuerde sich beruhigen. Wir hoffen es. Aber wir ueberqueren schliesslich den Atlantik... da musste man sowas ja erwarten...!?

Also, wir versuchen uns mit einem guten Buch und warmem Tee bei Laune zu halten. Machts gut und bis bald.

Kleine Statistik am Rande: Anzahl trockener Bettlaken: 0 Anzahl gestrandeter Fische an Bord: 3 Anzahl blauer Flecken: ??? Anzahl zerbrochener Glaeser: 1 Anzahl noch zu segelnder Meilen: ca. 900

GIB GAS CHARON! :-)

AHOI...Andrea...out

Kommentare
01.03.2015 | Meteopete
Hallo ihr zwei
Oha, das tönt nid grad sehr verlockend. Hoffe d Reis wird bald widr chli agnehmer. I meld mi grad widr mit dr Windvorhersag. ;)
Gruess
Pete

TAG 14

Andrea via Winlink
25.02.2015

Hallo da Draussen...

Ja wir sind noch immer untweregs;-). Heute, am 14. Tag (sorry wegen des falschen Tagesdatums beim letzten Blog :-)) gehts mit leichtem Wind durch den ruhigen grossen Teich. Das Meer tut so, als waere es immer dieses nette, brave Duempelchen... als koennte der Atlantik kein Waesserchen trueben. Seit wir mit der Seglerei begonnen haben, ist es mir noch nie langweilig geworden, stundenlang aufs Meer hinaus zu schauen. Unglaublicherweise sieht es naemlich zu keiner Sekunde gleich aus. Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich Farbe und Form innerhalb eines Wimpernschlags veraendern kann. Mal ist es liebliches, blaues bis gruenes Meer, das einladend und erfrischend wirkt, dann ist es schwarz und grau, oder manchmal sogar schaeumend Weiss wie ein wildwuetendes Ungeheuer. Schoen, das es heute das Erstere ist...

Seit gestern sind wir wohl in ein anderes Stroemungsgebiet gelangt. Wie Perlenketten reihen sich Seegrasteppiche aneinander und durchziehen das Wasser kilometerweise. Der ein oder andere Seegrasteppich verfaengt sich auch gerne mal in unserer Windfahne und drueckt das Ruder zur Seite. Auch die fliegenden Fische sind jetzt endlich aktiv geworden. Wir haben uns schon ueber sie gewundert. Seit der Abfahrt sehen wir naemlich staendig kleine, blaeuliche Dinger auf der Wasseroberflaeche schwimmen. Da wir uns bis anhin dieses DING noch nicht erklaeren konnten, wurde es an Bord als -Plastik-Draecheli- bezeichnet. Denn die aufgestellten Fluegel sehen aus wie ein kleiner Drachenruecken im Wasser, aus Plastik... Jedenfalls lagen diese die letzten Tage jeweils nur passiv in der Stroemung. Doch ploetzlich sind die Plastik-Draecheli nun in Form von fliegenden Fischen zum Leben erwacht. Zwei dieser Exemplare haben gestern ein Selbstmordattentat auf uns veruebt. Jedenfalls waere zum Zeitpunkt, als wir die armen Kerle an Bord entdeckt haben, jeder Wiederlebungsversuch erfolglos gewesen... Und auf ein Fliegendes Fischsandwich hatte keiner von uns Lust (Obwohl wir hoeren, dass dies in der Karibik eine Delikatesse sein soll...).

Unser Plotter zeigt uns vorsichtig eine Ankunftszeit in St. Lucia an und verleitet einen, bereits Plaene zu schmieden. Doch die Stunden- oder sogar Tagesangaben variieren dermassen, dass es schlichtweg unmoeglich ist, eine Voraussage zu treffen. Haupsache wir kommen an...

Heute, mit wenig Wind, fahren wir also wieder mit den Parasailor. Gestern haben wir ihn bereits gesetzt und freuten uns ueber das ploetzliche Tempo, denn mit dem normalen Segelkleid, der Genua, machten wir kaum noch 4 Knoten Fahrt. Endlich wieder mal entspannt segeln, und trotzdem gut voran kommen, denken wir uns und ich grabe wieder mal die Gitarre aus, um ein wenig zu klimpern. Der Kaeptn beginnt seine geliebte Polieraktion und macht sich auf dem Vordeck an die Arbeit. Doch nach ein paar Stunden machts ploetzlich -Zack- und das teure Segel faellt ohne Vorwarnung runter, natuerlich ueber Bord. Sekundenschnell fuellt sich die riesige Segelflaeche mit Wasser und drueckt sich unters Schiff. Mit viel Kraft und Gefluche hieven wir das nasse Tuch wieder auf Deck und sind ratlos.

Bald ist aber dann das Problem gefunden. Das Fall (An dieser Leine wird das Segel nach oben gezogen und an der Mastspitze gehalten.) hat sich an der Rolle verklemmt und ist sauber druchgescheuert... Hmm und wir dachten, jetzt ist Schluss mit der Mastkletterei unterwegs.

Na ja, neuer Tag, neues Glueck... oder?

AHOI...Andrea...out

Kommentare
25.02.2015 | Meteopete
Jetzt hani fascht welle schribe das tönt dich entspannt. Doch es schint nie alles perfekt zlaufe. Vilicht isch das au en Erkenntnis, solangs öppis ztue git lauft's guet... d Zit goht so hoffentli au schneller verbi :P.
Witerhin guete Wind!
Gruess Meteopete

28.02.2015 | Simone
Hallo ihr zwei mutigen.
Mit grosser Spannung verfolge ich eure Reise. Eine tolle Seite!
Gruss Simone

TAG 13

Andrea via Winlink
22.02.2015

Halfway there...

Hallo da Draussen

Wie gehts wie stehts? Bei uns laeufts rund... und das rund um die Uhr. Wir schaukeln froehlich durch den Atlantik und haben etwa die Haelfte der Strecke geschafft! Es fuehlt sich zwar noch nicht so an, als kaemen wir unserem Ziel schnell naeher.

Aber die taegliche Berechung beweist... wir naehern uns der Karibik, langsam aber stetig. Jippii! An Bord ist alles gesund und munter. Nach einigen Tagen Starkwind und sehr hohem Wellengang war die Stimmung an Bord kurzzeitig gegen den Nullpunkt gesunken. Um wieder etwas zu Laune zu kommen, hat sich die Smutje vorgenommen, Pizza zu backen. Bei 7 bis 8 Windstaerken... Ich muss sagen, ich hatte schon bessere Ideen. Denn alles was sich Pizzabelag nennt, hat ungeahnte Roll- und Kullereigenschaften gezeigt und sich vor seinem endgueltigen Platz auf der Pizza gern im ganzen Salon verteilt. Na ja, geschmeckt hats trotzdem.

Die naechsten Tage brachten etwas Beruhigung bei Wind und Welle. So war gestern eigentlich die erste gemuetliche Nacht, in der man im Bett mal eine Schlafstellung fuer etwas mehr als eine Minute halten konnte.

Tagsueber haben wir dann wieder mal den Jockel fuer eine Stunde angeschmissen, um unsere Wassertanks aufzufuellen und die Batterien zu laden. Die Entsalzungsanlage hat sich fuer uns, seit wir das Mittelmeer verlassen haben, mehr als gelohnt. Nachso vielen Tagen unterwegs, war es ein echtes Hochgefuehl, sich die Salzkruste unter der Dusche vom Kopf zu spuelen. Und auchCharons Cockpit wurde von der schleimigen Salzmasse kurzzeitig befreit. Ja leider nur kurzzeitig, denn einige Wellen brechen noch immer gerne ohne Vorwarnung ueber Charon hinweg. Ein Tiefpunkt war vorletzte Nacht, als wir beide (Wachgaenger und Freiwacher) in der wohlig warmen Koje liegen und eine Welle ueber das Heck hineinbricht, und zwar mit so einer Wucht, dass unsere gesamte Achternkabine vom Wasser geflutet wurde... Na ja, wach waren wir danach beide... Wachgaenger und Freiwacher :-).

Heute Morgen zeigte sich ein gruenes Navigationslicht am Horizont. Wir ahnen schon, wer das sein koennte und nehmen per Funk Kontakt mit unserem Nachbar auf. Es ist die SY Gegenwind mit Asha und Helge. Zusammen gestartet, immer in Verbindung und jetzt, mitten auf dem Atlantik wieder gekreuzt. Ueber Funk wird gequatscht und das Neuste aus dem Bordalltag berichtet. Immer wieder schoen zu wissen, dass wir hier nicht allein sind.

So, ich mach mal wieder los. Heute ein wenig Sonne tanken, denn endlich zeigt der Himmel das typische Passatwolkenbild... harmlose Schaefchenwolken und viel Sonne. Wir wollen schliesslich nicht wie ein Schweizer Kaese aussehen, wenn wir dann (irgendwann) in der Karibik ankommen...

Also dann bis zum naechsten Mal.

AHOI...Andrea...out

Tag 7

Andrea via Winlink
18.02.2015

Hallo da Draussen...

Und am siebten Tage sollst du ruhn... Das hat sich wohl auch unser Wetter gemerkt und sich heute fuer Flaute entschieden. Nichts war zu sehen von den vorhergesagten sechs bis sieben Windstaerken. Es waren wohl eher drei, die uns in den Tag begruesst haben. Nach dem Kaffee kam dann unser erster Squall (Sturm- oder Regenzelle). Diese brachte eine intensive Dusche aber auch nicht mehr Wind.

Der Himmel verdunkelt sich langsam verheissungsvoll und im Fuehrer lese ich nach. Alles was in der Passatzone nicht wie eine harmlose Schaefchenwolke aussieht und von Hinten kommt, ist ein Squall... na schoen.

Weil wenig Wind, wirds uns beiden bald bang ums Herz. Kommen wir ueberhaupt noch vorwaerts? Unser Parasailor, das Leichtwindsegel muss nun doch wieder gesetzt werden, der Kaeptn insistiert. Alle Versuche, ihn auf das graeuliche dicke Unding im Hintergrund hinzuweisen, scheitern klaeglich. Da wir mit nur dreieinhalb Knoten vor uns hinduempeln muss jetzt was geschehen. Na gut, ueberzeugt.

Die meiner Meinung nach extrem komplizierte Installation des Parasailors wird in Angriff genommen... Zuerst wird natuerlich aber die noch ausgebaumte Genua abgebaut. Nach einer halben Stunde steht das Ding und wir nehmen endlich Fahrt auf. Kaum zurueck im Cockpit kommt Wind auf. Jetzt insistierts von meiner Seite... Da kommt etwas Gehoeriges auf uns zu. Los, schnell das Leichtwindsegel wieder runter nehmen. Etwas zoegerlich willigt der Kaeptn ein und wir marschieren wieder angeleint zum Bug. Gerade noch schaffen wirs, das Ding runter zu holen und es faengt an zu blasen und regnet Katzen. Ich renne zurueck ans Steuer um Charon irgendwie auf Kurs zu halten (ohne Vorsegel, nur mit dem Besan), und der Kaeptn versucht das Segel sicher wegzupacken. Der Parasailor flattert aber nur so vor sich hin und so sitzt der Kaeptn den Ministurm kauernd am Bug aus, mit Haenden und Beinen das Segel haltend, waehrend ich wilde Kurven steuere und versuche Charon nicht querkommen zu lassen. So schnell wie der ganze Spuk gekommen ist, geht er dann auch wieder...

Etwas Gutes hat der Squall doch noch mit sich gebracht. WIND. Endlich wieder ein paar gute Knoten Wind und Charon stampft nun auch ohne Parasailor mit sieben Knoten westwaerts. Ach ja, wir halten nun endlich Kurs Richtung Karibik und nicht mehr nach Sueden. Das muss gefeiert werden. Heute gibts Antipasti alla Grimaldi. Das Rezept stammt vom Koch Rocco, des Containerschiffs Grimaldi, mit dem wir vor 10 Jahren das erste Mal den Atlantik ueberquerten :-).

Also, wir melden uns wieder mit hoffentlich ein paar Meilen mehr auf der Logge.

AHOI...Andrea...out

Kommentare
18.02.2015 | Roger und Anita
Gugus von anderen Ende des Atlantiks, genauer gesagt: Flaggstaff. Cool - Pasta Grimaldi, das schmeckt toll :-) Aber nicht vergessen, zu dem Menu gehört auch der Film mit dem Gemüse ;-)
Geniesst es und gebet sorg zueinander! Wir sind gespannt auf weitere News. 20.02.2015 | Stefan + Denise
Hallo zusammen... Na den mues ich mich au mol melde.
Gend achli Gas, mir stöhnd jo scho fascht am Pier.... hi hi hi hi hi. Immer wieder interessanti Gschichtli uf dem Blog. Nur achli viel Fachchinesisch, do chunt jo en NoSailer gar nümä mit.... :-) also hebets guet und achli viel Passat vo hinä...

TAG 6

Andrea via Winlink
17.02.2015, NO Kapverden

Hallo da Draussen!

Jaaa wir melden uns mal wieder. Diesmal von hoher See? so 3 bis 4 Meter. Wir sind unterwegs im Atlantik, haben die ersten fuenf Tage gut hinter uns gebracht und starten nun in den Sechsten. Schon komisch, wie man sich an gewisse Dinge gewöhnt. Sich an Bord zu bewegen ist mittlerweile etwas einfacher geworden? alles muss in Zeitlupe ablaufen, jeder Schritt und Handgriff vorher bedacht? eine Mischung aus Robocop und Faultier ;-). Die Seekrankheit hat sich bei mir auch langsam verabschiedet. Also ran ans Blog schreiben. Und unsere Seite hat die letzten Tage leider gestreikt? aber nun genug der Ausreden. Die letzten fuenf Tage haben wir uns nach Süden gehalten, um moeglichst schnell in die Passatzone zu gelangen. Die Kapverden liegen jetzt noch etwas ueber 200 Meilen suedlich von uns und die Passatwinde haben sich gut entwickelt. So konnten wir gestern kurz vor Sonnenuntergang endlich nach Westen abdrehen und nun Kurs auf die Karibik setzen. Der Wind meint es gut mit uns. Wir segeln im Moment unter stark eingezogenem Segelkleid. Nur die Genua ist etwas ausgerollt und das Besansegel am kleinen Mast ist gesetzt. So stampft Charon mit konstanten 5 Knoten durch die betraechtlichen Wellenberge- und Taeler? und wir gieren kraeftig mit. Den Parasailor, unser liebstes Segel, das Charon fast bewegungslos durchs Wasser gleiten laesst, mussten wir schon am zweiten Tag wegen zu viel Wind bergen. Das Manoever ging aber leider schief, denn beim Einziehen verzwirbelte sich das Fall in der Mastspitze. Also musste der Kaeptn rauf auf den Mast? bei dieser Welle. Oben angekommen dann die schlechte Nachricht. Die Rolle ist gebrochen, eine neue muss angebracht werden. Nach zwei Versuchen mussten wir die Uebung allerdings abbrechen. Mit Werkzeug in der Mastspitze zu hantieren? das lieber bei weniger Welle. Also warten wir auf unsere erste grosse Flaute ;-) Es scheint unendlich einsam da draussen. Seit wir nun unterwegs sind, haben wir kaum einen Frachter oder geschweige denn ein anderes Segelboot gesehen. Aber trotzdem fuehlen wir uns nicht allein hier unter den Ozeanvoegeln und Delfinen. Es sind noch ein paar andere Boote unterwegs. Zusammen mit der deutschen SY Gegenwind, auf der Asha und Helge in dieselbe Richtung reisen, sind wir in Las Palmas gestartet und halten staendig Kontakt via Email. Die Technik sei gelobt! Auch ein Schweizer Boot, die SY Melanie, ist ganz in der Naehe unterwegs, und da der Eigner auch Amateurfunker ist, laeuft der Draht an Bord staendig heiss. Erlebnisse und Geschichten koennen also auch unterwegs ausgetauscht werden. Ein in dieser unendlichen Weite erhebendes Gefuehl ;-). Leider muss die SY Melanie aufgrund eines gebrochenen Vorstags auf den Kapverden zwischenlanden. Die Tage fliegen dahin, viel schneller als wir uns das haetten denken koennen. Mit Segel trimmen, funken, kochen, essen und Wache halten, kommt der Abend schon bevor man dazu bereit waere. Langsam glaube ich, ich hab mir schon fast zu viel vorgenommen fuer die Ueberfahrt? Also erst mal einen Blog schreiben, dann sehen wir weiter. Der Kaeptn ist wieder beim Segeltrimm. Da geh ich besser auch mal Hand anlegen. Wir melden uns wieder! AHOI?Andrea?out Logbuch Position: siehe Link Zurückgelegte Meilen seit 12.02.2015 um 10:05 UHR UTC: 670sm Kurs: 250 Graf Etmal in den letzten 24 Stunden: 121sm Wetter: ca. 19 Grad, Cumulus Wolken Wind: 5 Bft Welle: 3 bis 4m

Kommentare
17.02.2015 | Meteopete
Hoi ihr zwei
Der Wind meint es gut mit euch! Hoffe bei euch läuft weiterhin alles gut und ihr könnt das Parasailor bald reparieren. Bis zum nächsten Wetterreport!
Meteopete out

Morgen geht's los!

Andrea via Winlink
10.02.2015, Las Palmas, Gran Canaria

Hallo ihr Lieben

Morgen geht's nun aber wirklich los! Bin schon ganz aus dem Häuschen!

Wir haben tatsächlich für all den Proviant und sonstigen Plunder ein Plätzchen auf der Charon gefunden...

Heute hauen wir noch fleissig in die Tasten. Letze Emails werden verschickt, noch mal alle Wanten und Stage geprüft und ich bin am Vorkochen. Wobei sich diese ganze Vorkocherei auf dem Atlantik nicht unbedingt lohnen wird, denn der Appetit wird sich die ersten Tage wohl ziemlich in Grenzen halten. An das Geschaukel muss ich mich jedes Mal wieder neu gewöhnen...

Na ja, da muss man wohl durch als Atlantiküberquerer...

Obwohl wir uns so ja noch gar nicht nennen dürften. Erst mal heile auf der anderen Seite ankommen ;-).

Heute haben wir mal die ungefähre Route auf der Überseglerkarte eingetragen... da liegen ca. 2780 Seemeilen vor uns. Ganz schön viel Wasser ist das...

Also, wir schreiben, flicken und kochen mal wieder weiter. Bis dahin liebe Grüsse!

Ahoi...Andrea...out

Testeintrag via SSB Radio

Andrea via Winlink
08.02.2015, Las Palmas

Hallo Welt... oder na ja...ein Teil davon :-)

Wir testen gerade unser Funk und falls es jetzt tatsaechlich klappt, koennen wir ab sofort uebers Funkgeraet Berichte posten.

Da bin ich ja gespannt. Jedenfalls wartet der Atlantik da draussen auf uns und mit so einer Verbindung zur Aussenwelt fuehlt man sich gleich richtig gut aufgehoben :-).

Also... Test laeuft jetzt!

Ahoi.... Andrea...out

10.02.2015 | Ruth Broder
Hallo Ihr Zwei
Mein Tipp für das Mitbringsel aus der Karibik ist 23 Tage und 8 Std. Also wenn Ihr zu schnell seid, bitte ein paar Kurven!!!! 23.02.2015 | Günther
Hallo ihr zwei
ich bin wieder bei euch ich wünsche euch weiter ein gute Fahrt und macht die Luken immer zu halt so wegen dem Wasser hahaha
liebe Grüsse Günther von Nadja

Kurz vor dem Startschuss... letzte Vorbereitungen vor der Atlantiküberquerung

Andrea
07.02.2015, Las Palmas, Gran Canaria

Bald geht's los. Wir stecken mitten in den letzten Vorbereitungen. Unsere Charon liegt seit Kurzem einige Zentimeter tiefer im Wasser... wir haben Proviant geladen ;-).

Vor der Überfahrt gibt es noch viel zu tun. Wir holen das lang erwartete Segel (Parasailor) am Flughafen ab, lassen die Genua reparieren, waschen Wäsche, checken den Motor, kaufen Ersatzteile und und und.

Da wir auf dem Atlantik nicht ganz von der Welt abgeschnitten sein wollen, wütet und brütet der Captain schon seit Wochen an der Funk-Installation herum. Falls diese in den nächsten paar Tagen dann auch zum Laufen kommt, werden wir während der Überfahrt auf dieser Seite Berichte schreiben können (also nicht direkt auf www.nichtswieweg.ch, da wir per Funk posten).

Also wir bleiben fleissig dran, basteln, packen und putzen. Dann kann's Anfang nächster Woche endlich los gehen!

Wir melden uns

Andrea und Martin