nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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USA - Südstaaten und Osten
Reisebericht vom 25.02.2024 bis 27.03.2024, USA
Highlights: Galveston, Nacogdoches, Caddo Lake State Park, Jefferson, Memphis (Graceland – Elvis Presley), Chewalla Lake Recreation Area, Nashville, Woodford Reserve Whiskey Distillery, Baltimore, Washington D.C. (Cherry Blossom Festival), Chantilly – Air Space Museum, New York City

Wieder zurück in den USA werden wir herzlich in Texas empfangen, treffen unsere langjährigen Reisefreunde Marita und Jan, geniessen zusammen das Nachtleben bei einer Quiz-Night und gehen gemeinsam auf Paddeltour in den texanischen Sümpfen. Unsere Weiterreise durch den Bundesstaat «Tennessee» ist sehr musikalisch geprägt, statten wir zuerst doch in «Memphis – Elvis Presley/Graceland» einen Besuch ab und schwingen dann unser Tanzbein passend zu Country-Musik im legendären «Nashville». In «Kentucky», der Heimat des Bourbons, gehen wir auf Whiskey-Tasting in der «Woodford Reserve Distillery».
In «Baltimore» angekommen, bringt die Verschiffung unseres Duros unerwartete Herausforderungen mit sich, welche uns auf Trab halten. So kommt es, dass wir unsere letzten Tage in den USA mit dem Mietwagen unterwegs sind und uns noch ein paar Highlights an der US-Ostküste anschauen, wie das Kirschblüten-Festival in «Washington D.C.» oder auch das Air Space Museum. Und wo könnte man schöner seine Reise ausklingen lassen als in «New York City»?

Herzlicher Empfang in Texas

Der Grenzübergang in die USA (Colombia) läuft ruckzuck von statten und kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir unseren Übernachtungsplatz am «Texas Welcome Center», welches nicht weit von der Grenze entfernt ist. Dieses ist perfekt gelegen für Reisende wie wir, die zu so später Stunde noch die Grenze überqueren 😉. Nach einer ziemlich ruhigen Nacht auf dem Parkplatz werden wir am nächsten Morgen herzlich vom Putzpersonal begrüsst. Einmal mehr ist unser Duro ein «Türöffner» um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Das mexikanische Paar, welches schon seit vielen Jahren in den USA lebt, kann es gar nicht fassen, dass wir gerade von Mexiko in die USA eingereist sind, bzw., dass wir die Reise durch Mexiko unbeschadet überstanden haben. Mexiko geniesst an den Grenzstaaten nicht den allerbesten Ruf. Aber dass sich sogar Mexikaner im Ausland Sorgen um unser Wohl machen, das ist schon eher speziell. Sie möchten alles unternehmen, dass wir einen guten Start in den USA haben und versorgen uns mit Kartenmaterial über Texas, lassen uns den Wassertank füllen und verabschieden uns mit soviel guten Wünschen, sodass unsere letzte Reiseetappe ein würdiges «Grande Finale» finden wird.

Darauf haben wir uns richtig lange gefreut – Wiedersehen mit unseren Reisefreunden Marita und Jan (Texas)

Begegnungen mit anderen Reisenden sind immer etwas Besonderes, wenn man länger unterwegs ist. Es gibt Reisende, da trifft man sich nur für ein paar Stunden, vielleicht mal für einen Abend und dann gibt es Reisende, wo es einfach so gut zusammenpasst, dass daraus eine richtige Freundschaft entsteht. So geschehen mit Marita und Jan, welche wir auf unserer letzten Panamericana-Reise kennengelernt haben. Oft haben wir uns unterwegs getroffen und sind auch zusammen auf die Galapagos-Inseln geflogen. Die Freundschaft ist über die Jahre hinweg geblieben und so freut es uns umso mehr, dass wir die Beiden unterwegs treffen werden. Wir haben uns am Strand in «Galveston / Texas» verabredet und freuen uns riesig, als wir ihren «Indi», wie ihr Sprinter-Fahrzeug heisst, von Weitem sehen. Mittlerweile sind sie zu Dritt unterwegs und wir lernen auch ihre argentinische Hündin «Banda» kennen, welche die Beiden nun auf ihren Abenteuern begleitet. Wie immer, wenn man sich lange nicht gesehen hat, gibt es soviel zu erzählen, dass der Tag schnell zu Nacht wird und obwohl draussen ein ziemlicher Sandsturm tobt, tut dieser unserer Stimmung keinen Abbruch.

Da sich das Wetter leider am nächsten Morgen immer noch nicht von seiner freundlichen Seite zeigt, entscheiden wir uns, unser Domizil ins Landesinnere zu verlegen, was eine super Entscheidung sein soll.

Quiz-Night in der Bierbrauerei von «Nacogcdoches» (Texas)

Die älteste Stadt von Texas mit dem coolen Namen «Nacogdoches» (1779 gegründet) ist unser Ziel für heute und wo geht man hin, wenn man mal wieder das Nachtleben geniessen möchte? Natürlich in die ortsansässige Bierbrauerei. Die «Fredonia Brewery» scheint richtig gut besucht zu sein und als Marita mit ein paar Quizzetteln zurück an die Bar kommt, wissen wir auch, weshalb. Heute ist Quiz-Night mit Live-Moderation und das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Das Team «Indi and Mogli» ist voll am Start und auch wenn wir uns mit den Fragen zu amerikanischen Versicherungen und Rap nicht wirklich gut auskennen, so punkten wir dafür mit Geographie und holen unseren Rückstand auf. Auch bekommen wir viel Hilfe vom super sympathischen Bartender, der aussieht wie ein Bandmitglied von «ZZ Top». So wird es ein unglaublich lustiger und unterhaltsamer Abend und wir sind richtig happy, dass wir nicht das Schlusslicht anführen müssen 😉.

Paddeltour im «Caddo Lake State Park” (Texas)

Getreu dem Motto nur keine Müdigkeit vorschöpfen geht unsere Fahrt weiter nördlich ins kleine Örtchen «Jefferson», welches uns als Ausgangspunkt für den «Caddo Lake State Park» dient, da der parkeigene Campingplatz fürs Wochenende komplett ausgebucht ist. Der «Caddo Lake State Park» ist bekannt für seine Sumpfzypressen und seine fast 80km langen «Paddeltrails». Da man im Park ebenfalls Kanus mieten kann bietet es sich natürlich an, eine gemeinsame Paddeltour zu unternehmen. Während Roger ein technisches Problem beim Duro behebt, gehen wir drei auf Erkundungstour. Die Sumpflandschaft mit den sich spiegelnden Zypressen sieht schon sehr speziell und mystisch aus. Während zur jetzigen Jahreszeit im Frühjahr zwar alles noch ziemlich kahl wirkt, kommen wir dafür in die Annehmlichkeit, die Landschaft ohne Mücken geniessen zu dürfen. Im Sommer geht man hier wahrscheinlich nicht freiwillig aufs bzw. ins Wasser. Wir haben uns einen 12km Loop ausgesucht, wo es zuerst flussabwärts mit der Strömung geht, zurück muss dann aber alles im Gegenstrom gepaddelt werden. Das gibt Oberarme 😉. Eigentlich wäre die Tour ziemlich gemütlich, wenn nicht im Minutentakt Schnellboote mit hohem Tempo an einem vorbeirauschen würden. Das nimmt dem ganzen Unterfangen leider ein bisschen seinen Reiz.

Zurück am Ausgangspunkt machen wir uns wieder auf zu unserem gestrigen Übernachtungsplatz, einem Picknickplatz etwas ausserhalb von «Jefferson».

Übernachtung hinter dem Gefängnis und die wohl freundlichste Polizei der USA – «Jefferson» (Texas)

Oh das gibt wohl Ärger, denke ich, als ein Fahrzeug anhält und eine Frau auf mich zukommt. Wir verbringen mittlerweile schon die zweite Nacht auf dem Picknickplatz, welcher wirklich idyllisch gelegen ist. Wahrscheinlich kommt jetzt eine Standpauke und wir müssen hier weg. Aber weit gefehlt, die freundliche Dame kommt nur vorbei um zu sagen, dass wir uns auf jeden Fall noch das nahegelegene Städtchen «Jefferson» anschauen sollen und man ebenfalls direkt hinter dem Gerichtsgebäude übernachten darf. Dort soll es sogar Stellplätze mit Strom- und Wasseranschlüsse für nur $12.-. geben. Wow – das klingt ja super, möchten wir uns doch sowieso dieses historische Städtchen anschauen gehen. So machen wir uns zu viert auf den Weg und suchen diesen lukrativen Stellplatz. Schnell ist dieser gefunden, aber wir sehen nirgends, wo wir die Campingplatzgebühren bezahlen können. Jan und ich machen uns auf die Suche nach einer Bezahlmöglichkeit, als uns Arbeiter in oranger Kleidung entgegen kommen. Irgendwie sieht die Kleidung so aus, wie die von den Gefangenen in der Todeszelle, die sind doch auch so in orange gekleidet. Hmmm, sehr verdächtig. Auch befinden sich auf dem Parkplatz unzählige Polizei- und Sheriff-Fahrzeuge. Na ja – das wird sicher in Ordnung sein. Mittlerweile haben wir auch herausgefunden, wo die Campinggebühr entrichtet werden muss, aber da wir heute Sonntag haben, ist alles geschlossen. Also verschieben wir das auf morgen. Wir starten gemütlich ins Abendprogramm als wir auf einmal Besuch von den Sheriff-Damen des Ortes bekommen. Sie sind so begeistert, dass zwei ausländische Fahrzeuge in ihrem Ort campen und fragen nach einer Room-Tour (Camper-Besichtigung), welche sie natürlich bekommen. Auch erfahren wir, dass wir tatsächlich direkt hinter dem Gefängnis campen. Ha! - hatten wir doch recht betreffend der orangen Kleidung. Aber da es sich um Insassen mit leichten Vergehen handelt, müssen wir uns keine Sorgen machen, meinen sie. Also wir haben schon oft an schrägen Orten übernachtet, aber hinter einem Gefängnis, das ist jetzt wirklich neu. Da wir hier ebenfalls unseren letzten Abend mit Marita und Jan verbringen, müssen wir den Abschluss natürlich noch gebührend im ortseigenen Saloon ausklingen lassen. Und was wäre authentischer als mit einem traditionellen «old fashioned Whiskey» anzustossen?

Als wir am nächsten Morgen aufstehen finden wir hinter unserem Auto einen Zettel: «Bitte noch nicht losfahren, wir haben ein Geschenk für euch.» Wow - was ist denn das? Und kurze Zeit später tauchen wieder die Sheriff-Damen auf und schenken uns pro Paar einen Sheriff-Stern Patch zusammen mit einem Texas- und USA Sticker. Unglaublich – einmal mehr sind wir einfach nur Baff ab der Freundlichkeit der Menschen und vor allem der Bewohner von Texas. Dieser Bundesstaat hat uns schon das letzte Mal auf unserer Reise extrem gut gefallen und auch diesmal werden wir hier wieder so freundlich empfangen, einfach toll.

Leider ist nun die Zeit gekommen, uns von unseren lieben Reisefreunden Marita und Jan zu verabschieden, da wir aufgrund der baldigen Verschiffung ein bisschen Zeitdruck im Nacken haben. Aber wir haben die gemeinsamen Tage mit ihnen so genossen und wir freuen uns jetzt schon auf’s nächste Wiedersehen, ob in der Schweiz oder wieder unterwegs. Die Reise von Marita und Jan geht weiter und wer die Beiden verfolgen möchte, kann dies gerne auf ihrer sehr informativen Webseite www.majanta.net machen. Tschüss ihr Zwei und ganz viel Spass im Norden!

Zu Besuch bei «Elvis Presley auf Graceland – Memphis» (Tennessee)

Wir haben unsere Route Richtung «Baltimore» extra so gelegt, dass wir durch den nördlichen Teil der Südstaaten fahren und so einen Stopp in «Memphis» einlegen können. Eigentlich hat die Stadt nicht unbedingt viel zu bieten, aber einer der berühmtesten Musiker in der Zeit Ära von 1950ig bis 1970ig liegt hier begraben und wer kennt sie nicht, die legendären Songs von «Elvis Presley»? Elvis hat von 1957 bis zu seinem Tod 1977 hier auf seiner Farm «Graceland» gelebt und ein Teil seines Wohnhauses kann besichtigt werden. Ausserdem befindet sich auf der Farm seine Grabstätte und die seiner Familie. Gegenüber von «Graceland» gibt es verschiedene Ausstellungen, wo man seine Fahrzeugkollektion, privaten Flugzeuge, goldenen Schallplatten und Kostüme anschauen kann. Ein riesiges Areal, wofür man Stunden benötigt und dann wahrscheinlich immer noch nicht alles gesehen hat. Der Eintrittspreis mit $85.- pro Person ist schon happig und lohnt sich unserer Meinung nur, wenn man ein wirklich hartgesottener «Elvis Presley Fan» ist.

Ein Wochenende in der Countrywelthauptstadt «Nasvhille» (Tennessee)

Vom «King of Rock ‘n’ Roll» wechseln wir nun zu Country, was schon eher den Geist unserer Zeit trifft. Diese Stadt haben wir uns auch schon seit längerem auf die Reise-Bucketlist geschrieben und pünktlich aufs Wochenende stürzen wir uns ins «Nashville-Nightlife-Vergnügen». Die Stadt ist einfach unglaublich, aus nur jedem kleinen Saloon, Bar oder Restaurant ertönt die uns vertraute Country-Musik und zwar nicht aus der Konserve, sondern live. Wir geniessen einmal mehr ein authentisches Essen und lauschen den Klängen, sind wir doch absolute Country-Liebhaber. Witzig ist es auch den Menschen zuzuschauen, wie sie in ihrer traditionellen Kleidung mit Cowboy-Stiefeln und passendem Hut das Tanzbein schwingen. Während tagsüber schon einiges los ist, so muss man die Stadt aber unbedingt noch bei Nacht erleben. Die Musik wird noch lauter, die Menschenmassen verdoppeln sich und die Stimmung mit den blinkenden Leuchtreklamen ist einfach grossartig. Eigentlich wollten wir direkt in der Stadt übernachten, wo wir auch parkiert haben (Nissan Stadion). Aber da bereits tagsüber ein Fahrzeug aufgebrochen wurde, beschliessen wir, uns für die Nacht doch einen Platz etwas ausserhalb der Stadt zu suchen.

Whiskey-Tasting in der «Woodford Reserve Distillery» (Kentucky)

Zugegeben, auf dieser Reise sind wir auf den Geschmack des «Whiskey-Trinkens» gekommen. Konnten wir früher mit diesem Destillat nicht wirklich viel anfangen, liegt es vielleicht am Älterwerden 😉, so wurden wir diesmal regelrecht in die Feinheiten dieser Spirituose eingeführt. Begonnen hat es erstmal in Alaska, als uns Norbert und Rita (Reisende aus Deutschland) einen «Woodford-Whiskey» offeriert haben. Hmm, der war wirklich richtig gut. Auch haben uns die beiden Amerikaner Cheryl und David (ihr erinnert euch an die «Big Orange» 😉 mit ihrer Whiskey-Passion angesteckt. Unterschiedliche Sorten haben wir probiert, aber schlussendlich hat uns dann doch der «Woodford Bourbon» am besten geschmeckt. Da sich die «Woodford Reserve» Brennerei im Bundesstaat «Kentucky» befindet und auf unserem Weg liegt, führt natürlich kein Weg an einer Besichtigungstour vorbei. Der 1.5-stündige Rundgang mit anschliessender Degustation muss im Voraus gebucht werden, wenn man einen Platz auf Nummer sicher haben möchte. Wir sind erstaunt, wie voll es bereits in der Nebensaison und unter der Woche ist. Die 1812 gegründete Brennerei gilt als «National Historic Landmark» und befindet sich in einer hügeligen, lieblichen Gegend von «Kentucky». Die Tour ist richtig spannend und man bekommt alles zu sehen, vom Fermentierungsprozess bis zur Flaschenabfüllung. Da die «Woodford Reserve» nur eine kleine Brennerei ist, wird sogar noch jede einzelne Flasche mit einer Nummer versehen. Bislang haben wir auf Reisen schon unzählige Brennereien verschiedener Spirituosen-Hersteller angeschaut (kein Whiskey), mal waren sie besser, mal nicht so toll. Aber diese hier hat uns wirklich extrem gut gefallen, das elegante Ambiente, die Führung und auch die Degustation, alles in allem ein super Erlebnis. Die Details zur Tourbesichtigung werden wir detailliert in unserer Fotogalerie beschreiben.

Eine Verschiffung mit Hindernissen und ein Glücksfall sondergleichen – «Baltimore» (Maryland)

Zugegeben, eine Fahrzeugverschiffung ist immer mit Aufwand und Nervenkitzel verbunden und ein jeder hofft, sein Reisefahrzeug unversehrt am Zielhafen in Empfang nehmen zu können. Mittlerweile haben wir schon so oft verschifft und da bis jetzt immer alles gut gegangen ist, zerbrechen wir uns auch diesmal nicht den Kopf. Dies ändert sich schlagartig als wir von der Reederei «ACL» die Nachricht erhalten, dass die Mitnahme von unserem Hartschalen-Kayak abgelehnt wird. Obwohl Fahr- und Motorräder ausserhalb des Fahrzeugs transportiert werden dürfen, gilt dies so nicht für Kayaks, weshalb auch immer. Auch wurde der Transport im Innenraum abgelehnt, da das Fahrzeug so nicht mehr den «blickleer Bestimmungen» entsprechen würde. Viele E-Mails und Telefonate später sind wir leider nicht weitergekommen, die Reederei lehnt ohne Begründung den Transport kategorisch ab. Wir lassen nichts unversucht und fragen auch bei der Fluggesellschaft SWISS nach (wo wir nach Hause fliegen), ob wir das Kayak gegen Aufpreis als Sportgepäck aufgeben dürfen. Surfbretter ja, Kayaks werden leider abgelehnt, so die Antwort. Irgendwie ist es schon fast ein bisschen zum Verzweifeln. Auch frage ich einige Speditionsfirmen an, ob ich das Kayak als Seefracht aufgeben kann (z.B. als Zusatz in einem Container), aber die Preise sind utopisch hoch.

So sind wir am Hin und Her überlegen was wir machen sollen und entscheiden uns dann schlussendlich, die Fahrzeug-Verschiffung samt Kayak zu wagen. Einziges Problem ist noch, dass wir unseren Rückflug bereits gebucht haben und nicht mehr vor Ort wären, sollte der Transport von der Reederei abgelehnt werden. Wir haben erfahren, dass neuerdings Fahrzeuge einfach am Hafen stehen bleiben und nicht mehr verladen werden, sollte man etwas nicht Erlaubtes mitführen (z.B. Lebensmittel). Um das Risiko zu minimieren, buchen wir auf ein früheres Schiff um, sodass wir noch in der Umgebung sind, sollte es etwaige Probleme geben. Gesagt – getan, anstatt am 25.03. geben wir unseren Duro am 18.03. im Hafen von «Baltimore» ab (5 Werktage vor dem eigentlichen Abfahrtstermin). Und was für ein riesiger Glücksfall das für uns werden sollte, erfahren wir erst eine Woche später.

Gemütlich sitzen wir im Hotel in «New York» beim Frühstück als wir im Fernseher (ja in den USA gibt es im Essensbereich Fernseher 😉) sehen, wie ein Frachtschiff in eine Brücke fährt. Roger schaut sich das näher an und sagt, ach du meine Güte, das ist in «Baltimore» passiert. Uns beiden setzt für kurze Zeit der Herzschlag aus und die Farbe weicht aus dem Gesicht. Ist das unser Frachter? Die Abfahrt mit der «Atlantic Sky», worauf sich unser Duro befindet, war für den 25.03. um Mitternacht vorgesehen. In uns steigt kurze Zeit Panik auf und als wir unser Schiff tracken, sehen wir, dass die «Atlantic Sky» eine Stunde vor Einsturz der Brücke darunter vorbeigeschippert ist. Für kurze Zeit beruhigen sich die Nerven, aber die wichtigste Frage ist noch offen, ist der Duro auch auf dem Schiff? Die erlösende Antwort erfolgt kurze Zeit später, als wir per Mail die Mitteilung von «Seabridge» erhalten, dass unser Fahrzeug mit auf dem Schiff ist und noch rechtzeitig den Hafen verlassen hat. Die Erleichterung ist immens, auch wenn uns der Schock noch in den Knochen sitzt. Das ganze Ausmass ist natürlich noch viel schlimmer für die betroffenen Menschen und all denjenigen, die bei diesem Unfall ihr Leben verloren haben. Bei uns geht es nur um Material, obwohl der Duro für uns natürlich auch ein zu Hause ist, aber trotzdem. Eigentlich wollten wir uns heute einen weiteren schönen Tag in «New York» machen, aber unsere Handys laufen heiss. So viele liebe Menschen haben an uns gedacht und uns geschrieben, euch allen ganz herzlichen Dank dafür. Auch möchten wir an dieser Stelle ein grosses Dankeschön der Verschiffungs-Firma «Seabridge» aussprechen, die uns wirklich sehr geholfen hat und auf die auch in dieser ziemlich turbulenten Angelegenheit absoluter Verlass war.

Und der Clou an der ganzen Geschichte ist, dass wir Dank unseres Kayak-Problems die Verschiffung vorverschoben haben. Hätten wir dies nicht gemacht und planmässig verschifft, wären auf uns weit mehr Probleme gekommen als der Transport des Kayaks 😉. Denn der Hafen von «Baltimore» wurde nach dem tragischen Unglück für mehrere Wochen gesperrt und unser Duro wäre im Hafen gestanden.

Last, but not least

Und so endet unser Jahr auf Reisen ziemlich actionreich und als wir im Flieger sitzen haben wir erstmal Zeit, die letzten Tage Revue passieren zu lassen. 9 Tage liegen zwischen dem Fahrzeug-Abgabetermin und dem Rückflug und dies ist natürlich Zeit genug, noch ein paar Highlights an der US-Ostküste mitzunehmen. Gerade rechtzeitig sind wir zum berühmten Kirschblüten-Festival in Washington D.C. unterwegs und geniessen die ersten Frühlingsboten. Und was für einen schöneren Reiseabschluss gibt es als diesen in einer meiner absoluten Lieblingsstädte zu zelebrieren? Egal wie oft wir schon in «New York» waren, die Stadt ist einfach der Wahnsinn und es gibt immer wieder einen neuen Wolkenkratzer zu entdecken 😉.

In diesem Sinne verabschieden wir uns nun von euch und bedanken uns ganz herzlich bei all den treuen Lesern, die unsere Reise so aktiv mitverfolgten und auch für die lieben Kommentare, die wir immer wieder erhalten haben. Aber das grösste DANKESCHÖN gebührt unserer lieben Familie und Freunden, die uns während unserer Abwesenheit so super unterstützt und zu Hause nach dem Rechten geschaut haben. MERCI VIELMAL, ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen!