Highlights: Punta Arenas, Laguna Sofía, Parque Nacional Torres del Paine, El Calafate, Perito Moreno Gletscher, Parque Nacional Fitz Roy und Cerro Torre, Parque Nacional Perito Moreno, Paso Roballos, Carretera Austral, Marmorhöhlen von Puerto Tranquilo, Valle Exploradores, Siete Lagos, Pucón, Vulkan Villarica, Las Lajas (Husky-Farm de los Pehuenes)
Türkisfarbene Seen, imposante Bergmassive, spektakuläre Gletscher, windgepeitschte Wälder, einsame Pisten und triefend nasse Regenwälder, Patagonien gehört für uns in seiner Eigenheit definitiv zu den eindrücklichsten Regionen von Südamerika.
Unterwegs im „Parque Nacional Torres del Paine“ (Chile)
Der Patagonische Sommer zeigt sich uns in diesem Jahr von seiner kalten, nassen Seite und so entschliessen wir uns, Feuerland etwas früher als geplant zu verlassen. Bei stürmischen Windverhältnissen setzen wir mit der Fähre wieder aufs Festland über und nutzen die nächst grössere Stadt, Punta Arenas, um einzukaufen und mal wieder ein bisschen Zivilisationsluft zu schnuppern, bevor wir uns erneut in die endlosen Weiten Patagoniens aufmachen.
Wieder unterwegs, steht für uns nun einer der grossartigsten Nationalparks in Chile, der Torres del Paine, auf dem Programm. Berühmt für seine türkisfarbenen Seen und dem imposanten Bergmassiv, ist der Park jetzt in der Hauptsaison ein Anziehungsmagnet der seinesgleichen suchen kann. Die Menschenmassen, welche sich im Park herumtummeln, sind schon gewaltig. Aber man findet doch immer wieder ein Plätzchen vor, wo man die Schönheit dieser Landschaft für sich alleine und in Ruhe geniessen kann. Und da sich das Wetter sowieso nicht so richtig entscheiden kann ob es jetzt regnen, schneien, orkanartig winden oder die Sonne gnadenlos vom Himmel herunter brennen soll, nehmen wir diesmal nur ein paar kürzere Wanderungen unter die Füsse. Trotzdem bleiben wir vier Tage im Park und geniessen an unserem letzten Abend noch ein Wahnsinnspanorama bei der „Laguna Azul“, wo sich uns die drei Torres-Türme in der azurblauen Lagune von ihrer schönsten Seite zeigen.
El Calafate - Preise wie am Markusplatz in Venedig (Argentinien)
Wir verlassen Chile erneut, wechseln einmal mehr die Grenze und machen uns auf zu der nächsten Sensation, dem Perito Moreno Gletscher in Argentinien. Obwohl die Distanzen in Patagonien unendlich scheinen, geizen sie dafür nicht mit ihren Sehenswürdigkeiten. Wir steuern El Calafate an, den Ausgangspunkt zur Besichtigung des Gletschers und sind richtig erstaunt, was aus diesem einstigen, etwas kurrligen Ort geworden ist. Schicke Cafés und Restaurants reihen sich aneinander, Souvenirgeschäfte verkaufen wirklich schön hergestellte Andenken. Wir freuen uns mal wieder in ein richtiges, gemütliches Café zu sitzen und einen Cappuccino zu trinken. Und siehe da, nicht nur das Ortsbild hat sich erheblich verändert, sondern auch die Preise. CHF 7.00 für einen Kaffee, tja, das waren früher schon noch bezahlbarere Zeiten. Wir haben sogar noch andere Cafés gefunden, wo sie CHF 9.00 für einen Cappuccino verlangen, also Preise wie am Markusplatz in Venedig. Dafür hat sich der Ort wirklich herausgeputzt und verströmt ein gemütliches Flair.
Wiedersehen mit den „Hägars“ in El Calafate (Argentinien)
Wir fahren an den Strand bei El Calafate und treffen uns da mit den zwei sympathischen Deutschen Christin und Thomas, welche wir zuvor im Café kennengelernt haben. Wir campen direkt am türkisfarbenen Lago Argentino und verbringen einen gemütlichen und unterhaltsamen Abend mit den Beiden.
Am nächsten Tag heisst es aber bereits wieder „Tschüss“ sagen, denn die Zwei fahren weiter Richtung Süden. Wir bleiben jedoch nicht lange alleine und freuen uns riesig, als wir am Nachmittag das vertraute V8-Diesel-Motorengeräusch von Hägar hören. Was für eine Freude, unsere Reisefreunde Claudia und David wieder zu sehen. Wie jedes Mal wird das Wiedersehen selbstverständlich gebührend gefeiert und diesmal sogar mit einer hauseigenen Hägar-Disco. Auch wie jedes Mal, brauchen wir am nächsten Tag eine Ruhepause. Tja, man ist einfach nicht mehr Zwanzig. Wir verlassen unser Quartier am See und ziehen auf einen Campingplatz. Nach Monaten des wild campens ist es auch mal wieder schön, eine heisse Dusche geniessen zu können ohne auf den Wasserverbrauch achten zu müssen. Wir verbringen gemütliche Tage mit Claudia und David, tratschen von früh bis spät, die Frauen gehen shoppen und die Herren spielen Karten. Aber nach gut einer Woche heisst es dann doch wieder einmal mehr Abschied zu nehmen, denn die Beiden bekommen Besuch von zu Hause und wir machen uns endlich mal auf, um den Gletscher zu besichtigen.
Der Perito Moreno Gletscher im „Parque Nacional los Glaciares“ (Argentinien)
Tja, wenn uns da mal nur nicht wieder das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Über eine Woche durften wir traumhafte Sonnentage geniessen und genau jetzt zieht eine Schlechtwetterfront auf. Um das Wetter einwenig auszusitzen, fahren wir erstmals an den Lago Roca, wo der Nationalpark den Naturliebhabern einen wunderschönen Campingplatz kostenlos zur Verfügung stellt. Die Sicht auf das Patagonische Eisfeld ist selbstverständlich inklusive. Wow, dieser Platz gehört definitiv zu unseren schönsten Plätzen hier im Süden, einfach ein „Träumli“. Nur das Wetter bessert sich einfach nicht so recht und mittlerweile haben wir das Gefühl, schon Hornhaut am Hintern vom vielen Herumsitzen bekommen zu haben. Da kommt ein bisschen Abwechslung gerade recht und wir trauen unseren Augen nicht, als wir ein vertrautes Hupen hören und den grünen Frosch-Laster der Hippie-Trails sehen. Das letzte Mal haben wir uns in Mexiko getroffen, genau eine Woche vor der Geburt ihres Söhnchens Leeven Ramón. Und da wir ja schon die Namenspaten von ihrem herzigen Mexikaner sind, freuen wir uns natürlich umso mehr, den kleinen Sonnenschein mal persönlich kennenzulernen. Mit den Hippies treffen noch drei weitere Reisefahrzeuge ein und es wird auf einmal eine richtig grosse Overlander-Runde.
Obwohl das Wetter nicht gerade perfekt, aber auch nicht mehr ganz so schlecht ist, fahren wir am nächsten Tag zum Perito Moreno Gletscher. Und der Anblick dieser gewaltigen Eismasse lässt uns immer noch sprachlos werden. Wir stehen da vor der 60m hohen und 4km breiten Gletscherzunge, hören dem teils bedrohlich wirkenden Knacken zu und warten auf die gewaltigen Eisabbrüche in den See. Der Perito Moreno gehört zu den wenigen Gletschern der noch wächst: ganze 9cm pro Stunde oder über zwei Meter am Tag. Wir verbringen Stunden auf den Aussichtsplattformen, bis unsere Finger fast steif gefroren sind vom vielen Fotografieren. Obwohl wir schon mal hier waren und auch gerade erst von der Antarktis zurückgekommen sind, gehört für uns der Perito Moreno Gletscher immer noch zu den eindrücklichsten Erlebnissen in Patagonien.
Wanderspass im „Parque Nacional Fitz Roy und Cerro Torre“ (Argentinien)
Die Wanderschuhe sind montiert, der Rucksack mit Proviant ist gepackt und Petrus hat seine Siesta beendet und ist endlich mal motiviert, uns mit Sonnenschein zu verwöhnen. Schöneres Wetter hätte man wohl nicht mehr bestellen können und so freuen wir uns richtig auf die bevorstehenden Tage. Wir wandern hoch zum Cerro Torre, zu der Laguna de los Tres, zwei weiteren kleinen Lagunen und einem Wasserfall. 60km werden in den kommenden drei Tagen abmarschiert und der Park wird für uns zum absoluten Highlight. Wir campen zusammen mit anderen Reisenden auf dem Trail-Parkplatz in El Chaltén und lassen so nach einem anstrengenden Wandertag gemütlich den Tag gemeinsam ausklingen.
Fassungslosigkeit im „Parque Nacional Perito Moreno“ (Argentinien)
Unseren guten Schwung möchten wir nun ausnutzen und starten gleich weiter in den nächsten Nationalpark, diesmal in den Perito Moreno. Halt, jetzt aber nicht verwechseln mit dem Perito Moreno Gletscher, der weiter südlich ist. Wir sind nun einiges nördlicher und befinden uns im Nationalpark, der ebenso heisst. Und zur totalen Verwirrung gibt es natürlich auch noch das Dorf „Perito Moreno, aber da waren wir nicht. Sonst wäre das hier alles viel zu kompliziert geworden. Dieser Nationalpark gehört zu den abgelegensten und am wenigsten besuchten Parks von Argentinien. Also ganz nach unserem Geschmack. 200km Schotter/Wellblech-Piste Umweg muss man in Kauf nehmen, um diesen Park zu besuchen, also wirklich sehr abgelegen. Umso erstaunter sind wir, als uns ein Krankenwangen im Eiltempo überholt. Aii, da muss etwas Schlimmes passiert sein, denken wir. Denn der nächste Ort ist etwa 300km entfernt.
Es kommt wie es kommen muss, die Piste ist ruppig und das Krankenfahrzeug hat einen Platten. Da kommt der „MRuBs“ (Mogli Rettungs- und Bergeservice) mal wieder in Action. Selbstverständlich hat das Krankenfahrzeug ein Ersatzrad dabei, doch dieses ist ebenfalls platt wie ein Flunder. Hilfe ist schnell geleistet und die Ambulanz wieder auf Kurs. Als wir wenig später den Nationalpark erreichen und das Krankenfahrzeug sehen, erkundigen wir uns mal, was denn überhaupt passiert wäre. Man klärt uns auf, dass sich am Morgen ein Junge den Finger an einem Kaffee verbrüht hätte und die Eltern darauf hin die Ambulanz haben kommen lassen. WAASSSS? Wir sind sprachlos, fassungslos. Man stelle sich das jetzt mal vor. Das Krankenauto musste 300km bis hierher fahren und die gleiche Strecke selbstverständlich wieder zurück. Während dieser Zeit war das Fahrzeug weg und konnte in einem wirklich „schlimmen“ Fall keine Hilfe leisten. Und das dreisteste, die Eltern sind mit dem Jungen bereits am Morgen wieder weitergefahren und haben die Ambulanz nicht mal informiert, dass sie wieder umkehren können. Einfach unfassbar!
Aber na ja, trotz alldem ist der Nationalpark eine richtige Perle in den Weiten Patagoniens. Wir sind zur Zeit die einzigen Besucher im Park, erst am nächsten Tag stossen noch drei weitere Personen zu uns, die wir aber bereits kennen. Bei Prachtswetter spazieren wir an dem für uns schönsten aller schönen Seen Patagoniens entlang, dem Lago Belgrano. Bei keinem anderen See schimmerte das Wasser so tief türkis wie bei diesem und mit Sicherheit trägt auch die Einsamkeit dazu bei, dass dieser Park für uns zu dem heimlichen Favoriten im grossen Süden geworden ist.
Von Pleiten, Pech und Pannen auf der Carretera Austral (Chile)
Wieder einmal wechseln wir die Grenzen, es geht hinüber nach Chile. Über eine himmeltraurige Piste rollen wir mit 15km/h über den Paso Roballos, welcher zwar landschaftlich sehr reizvoll ist, aber die Piste einem nicht viel Blicke abseits der Strasse erlaubt, zu anstrengend ist das einige Zentimeter dicke Wellblech. Entlang des Parque Patagonia und des Valle Chacabuco erreichen wir Cochrane, welches sich bereits auf der berühmten „Carretera Austral“ befindet.
In Cochrane wollten wir eigentlich nur unsere Vorräte auffüllen, die Dieseltanks füllen und uns dann auf nach Villa O‘Higgins begeben, dem Startpunkt der Carretera Austral. Soweit der Plan. Aber diesmal macht uns Mogli einen Strich durch die Rechnung. Wir sind gerade an der Zapfsäule, als wir unter unserem Auto eine riesige Öllache sehen. Uii, das sieht aber gar nicht gut aus. Roger findet schnell heraus, dass es sich um das Hydraulik-Öl handelt und die Servo-Pumpe hinüber ist. Nach Rücksprache mit unserem Mechaniker zu Hause wäre es zu risikoreich, in diesem Zustand weiterzufahren, da beim Duro nebst der Servo-Lenkung auch die Bremskraftverstärkung sowie die Handbremse nicht mehr funktionieren. Die Pumpe ist schnell bestellt und wir lassen sie in die nächst grössere Ortschaft Coyhaique schicken, da Cochrane viel zu abgelegen ist und nur über einen kleinen Buschflughafen verfügt. Nachdem wir einen sicheren Abstellplatz für unseren Mogli gefunden haben, machen wir uns gemeinsam auf nach Coyhaique, da wir nach einer Woche jede einzelne Strasse und jeden einzelnen Laden in diesem kleinen Ort kennen und sogar schon die Touristen über unser Problem Bescheid wissen.
Nach einer 11-stündigen Busfahrt inklusive dreier Pannen erreichen wir durchgeschüttelt Coyhaique. Wir sind froh über einen Tapetenwechsel und quartieren uns für die nächsten Tage im Hostal Patagonia ein, wo wir von Sandra herzlich aufgenommen werden. 4 Tage später halten wir dann endlich das heissbegehrte Ersatzteil in den Händen und machen uns wieder auf den Weg zurück nach Cochrane. Diesmal hat unser Bus aber nicht 11 Stunden und auch nicht nicht drei Pannen, nein, diesmal gibt es sogar noch einen Unfall. Schon beim Einsteigen hatte ich bei dem Fahrer kein gutes Gefühl, viel zu nervös schien er. Und da die Strecke nach Cochrane grösstenteils eine Piste in einem ziemlich schlechten Zustand ist, gibt es Unfälle am Laufmeter. So auch bei uns, der Chaffeur fährt viel zu schnell über die Schotterstrasse, versucht einen LKW in einer Steigung zu überholen und auf einmal wird die Piste schmäler. Natürlich gibt unser Bleifuss nicht nach, versucht sich noch durchzuquetschen, rutscht dann von der Piste ab und kippt seitlich weg. Keine 100 Meter weiter vorne wäre unser Bus wohl seitlich weggetaucht und die Böschung runter gestürzt.
Zuerst herrscht ein Schockzustand unter allen Fahrgästen, dann wir sofort geschaut, ob niemand verletzt wurde. Schnell geht es ans Evakuieren des Busses. Als wir bereits alle draussen sind, bricht auf einmal Panik in mir aus und ich klettere nochmals in den Bus hinein, um unser Ersatzteil rauszuholen. Sollte etwas mit der Bergung schief gehen, ist immerhin unsere Pumpe gerettet. Zum Glück kommt ein LKW vorbei, der den Bus herausziehen kann. Immerhin ist dieser noch einigermassen fahrtüchtig, denn sonst sässen wir wirklich in der Klemme. Denn es gibt heute keinen anderen Bus mehr nach Cochrane. Roger redet auf den Fahrer ein, dass er jetzt bitte langsamer fahren soll, aber nach 10 Minuten rast er wieder wie zuvor. Immerhin kommen wir heil in Cochrane an, unser Duro steht noch da und wir bekommen am Abend noch ein „Bsüechli“ von den beiden Schweizern Maja und Peter, wo es natürlich wieder viel zu erzählen gibt.
Die Marmorhöhlen und das Valle Exploradores - Carretera Austral (Chile)
Die Pumpe ist schnell eingebaut und so sind wir am nächsten Tag bereits wieder frohen Mutes unterwegs. Diesmal geht es jetzt aber nordwärts. In Puerto Tranquilo unternehmen wir eine Bootstour zu den Marmorhöhlen im Lago General Carrera, wo man während einer rund 1,5-stündigen Fahrt verschiedene Marmorkapellen direkt aus dem Boot besichtigen kann. Wieder zurück an Land fahren wir weiter ins nahegelegene Valle Exploradores, wo sich Gletscher mit dichtem Regenwald abwechseln und man richtig schöne Plätze zum wild campen vorfindet.
Die Carretera Austral - früher und heute (Chile)
Die „Carretera Longitudinal Austral Presidente Pinochet“ oder besser bekannt als „Carretera Austral“, war früher ein Abenteuer zu bereisen. Die 1‘350km lange Piste von Puerto Montt nach Villa O‘Higgins (um die komplette Strecke zu bereisen müssen jedoch zusätzlich 4 Fährpassagen genommen werden) war fast komplett geschottert und die tiefen, sich aneinanderreihenden Löcher, waren ein Symbol für diese damalige Tortur für Mensch und Fahrzeug. Heute sieht das alles ein bisschen anders aus. Viele Teilstrecken sind mittlerweile asphaltiert oder werden dies demnächst sein. Aber doch gibt es immer noch viele Passagen, die in einem sehr schlechten Zustand sind und das frühere „Carretera Austral Feeling“ aufleben lassen. Gleich geblieben ist aber immer noch die bezaubernde Landschaft entlang von Fjorden, glasklaren Gewässern, Regenwäldern und überhängenden Gletschern.
Im Seengebiet (Argentinien/Chile)
Wir verlassen die Carretera Austral im Norden bei Futaleufú und pendeln immer wieder zwischen den Grenzen Argentinien/Chile hin und her, da wir uns das Seen-Gebiet auf beiden Seiten gerne anschauen möchten. Schlussendlich bleiben wir aber für ein paar Tage im chilenischen Feriendörfchen Pucón, welches malerisch am Lago Villarica gelegen ist und vom gleichnamigen, immer noch aktiven Vulkan, majestätisch überragt wird. Hier treffen wir uns ebenfalls mit unseren englischen Reisefreunden Jenny und Gavin und brechen anschliessend gemeinsam auf, die „Hägars“ bei ihrem Workaway (Volontär-Arbeit gegen Kost und Logis) zu besuchen.
Wiedersehen und Abschied auf einer Husky-Farm (Argentinien)
Als wir uns damals in El Calafate verabschiedet haben, dachten wir wirklich, dass es diesmal das letzte Mal wäre. Richtig betrübt waren wir beim Gedanken daran, dass wir Claudia und David jetzt nicht mehr sehen werden. Aber wie es der Zufall so will, haben die Beiden einen Volontär-Einsatz auf einer Husky-Farm ganz in unserer Nähe bekommen und da sie am kommenden Wochenende gerade sturmfreie Bude haben, machen wir uns wieder auf nach Argentinien, besser gesagt in die Nähe von Las Lajas.
Zur Zeit sind gerade 38 Huskies, ein Husky-Welpen, zwei Pferde und drei Hunde auf der Farm. Obwohl die Beiden arbeiten müssen, bleibt doch sehr viel Zeit zum Quasseln, Geniessen und für ein fulminantes Abschiedsfest. Einmal mehr sagen wir den Beiden „Tschüss“, das wievielte Mal eigentlich? Wir freuen uns auf jeden Fall schon jetzt auf das nächste Wiedersehen, sei es vielleicht doch noch irgendwo in Südamerika oder dann bestimmt zu Hause. Hasta luego amigos, schön isch gsi!
Adiós PATAGONIA (Argentinien/Chile)
Und tatsächlich schaffen wir nach 3,5 Monaten den Absprung aus der Region Patagonien. Eine Hassliebe, wie wir es oft nannten. Wenn es tagelang regnete und der Wind unbarmherzig um unsere Ohren pfiff, der Staub durch jede noch so kleine Ritze ins Auto wehte, man sich fünfmal am Tag umziehen musste weil das Wetter ständig wechselte: All das nahmen wir doch immer wieder in Kauf, denn irgendwie macht das ja gerade den Reiz an diesem harschen Klima aus. Und das Durchhalten hat sich gelohnt, denn immer wieder gab es traumhafte Sonnentage und dann belohnte uns Patagonien mit einer unglaublichen Natur und Landschaft, die für uns unvergesslich bleiben wird.