nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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Gefahrene Route
Kanada - British Columbia Teil 1
Reisebericht vom 21.04.2015 bis 31.05.2015, Kanada
Highlights: Lussier Hot Springs, Rogers Pass & Glacier N.P., Nakusp Hot Springs, Okanagon, Pocket Desert & Osoyoos, Sloquet Hot Springs, Vancouver Island, Tofino

Wälder und Seen, glasklare Flüsse, heisse Quellen, tolle Pisten, wilde und einsame Übernachtungsplätze und das bei 15Std Sonnenschein pro Tag, was will man eigentlich mehr? Wir sind einfach nur begeistert vom Bundesstaat British Columbia, welcher zurecht mit "the beautiful & super natural" auf seinen Autoschildern wirbt. 6 Wochen waren wir im südlichen Teil unterwegs, 3 davon alleine auf Vancouver Island. Und es wird noch viel mehr geben.

Einreise Kanada – Dürfen wir zum Interview bitten ?

Als wir vor 2 Jahren mit einem Mietcamper eine Rundreise durch Kanadas Westen unternahmen war für uns klar, dass wir auf jeden Fall nochmals hierher kommen möchten. Dass wir jedoch schon 2 Jahre später mit unserem eigenen Fahrzeug hier an der Grenze stehen würden, tja, das wussten wir damals natürlich noch nicht. Wir wählen den Grenzübergang bei Eastport (US-Bundesstaat Idaho) aus. Schon von weitem können wir die riesige Kanada-Flagge entdecken und die Vorfreude auf ein neues Reiseland wird immer grösser.

Kurze Zeit später erreichen wir den Zollposten. Wie schon zu Beginn unserer Reise in Halifax möchten wir erneut ein 6-monatiges Aufenthaltsvisum, was für uns natürlich bedeutet, dass wir wieder einmal zu einem Interview antraben dürfen. Wie auch beim letzten Mal werden uns wieder Löcher in den Bauch gefragt und wir dürfen über unser ganzes Leben Auskunft geben. Dass man nicht noch unsere Unterhosengrösse wissen möchte, ist schon fast erstaunlich. Nein, das war jetzt natürlich nur Spass.

Als wir unser Interview beendet haben schauen wir erwartungsvoll den Zollbeamten an und verstehen nicht, wieso er jetzt nicht einfach einen Stempel mit 6 Monaten Aufenthalt in unseren Pass knallt. Schliesslich haben wir unser Interview doch richtig gut gemacht. Aber nein, er quasselt etwas in sein Funkgerät und meint anschliessend, dass wir unser Auto da vorne abstellen, ins angrenzende Gebäude gehen müssen und zu einem zweiten Interview vorgeladen werden. Wie bitte? Was sollen wir denn noch erzählen? Mir ahnt schon Böses, nicht wegen des Interviews, sondern wegen Mogli, welcher bis unters Dach mit Lebensmittel gefüllt ist, welche wir eigentlich nicht nach Kanada einführen dürften. Die werden uns jetzt ja wohl nicht filzen. Uff, d.h. bloss keine Schwäche zeigen und schon gar keine Schweissperlen auf der Stirn bekommen, sonst sind wir auf jeden Fall ertappt.

Hoch erfreut, weil wir nochmals ein bisschen Auskunft geben dürfen, marschieren wir mit einem Grinsen ins Zollgebäude. Dies lässt dann schnell nach, als wir mal 45 Minuten warten müssen bis sich einer uns annimmt. Wir plaudern mal wieder ein bisschen aus dem Nähkästchen und als der wirklich nette Herr meint, dass er sich noch unser Auto genauer anschauen möchte, setzt bei mir kurz der Herzschlag aus. Oh je, das wird teuer werden, denken wir Beide. Aber irgendwie schaffen wir es, ihn so aus dem Konzept zu bringen dass er draussen gar nicht mehr weiss, was er eigentlich von uns wollte. Wir fragen ihn alles Mögliche über Kanada und wie sehr wir uns freuen hier zu sein, sodass er auf einmal meint, dass er jetzt keine Zeit mehr hätte mit uns zu plaudern. Endlich sehen wir den Stempel wie er in unseren Pass geknallt wird und so schnell wie der Stempel drin ist, so schnell sind auch wir weg. KANADA wir kommen!

Unterwegs auf der Hot Springs Route

Da wir doch noch etwas früh in der Jahreszeit unterwegs sind haben wir uns entschieden, uns vorwiegend im südlichen Teil von British Columbia aufzuhalten. Wir beziehen uns jetzt mal auf den Teil "vorwiegend". Geplant haben wir unsere Tour entlang der Hot Springs Route, was also viel Badespass und aufwärmen bedeuten soll. Da wir bereits einige heisse Quellen von unserer letzten Reise her kennen, sind wir jetzt auf der Suche nach etwas neuem. In Windermere finden wir das erste Touristeninformationsbüro, welches geöffnet hat. Hier erkundigen wir uns ob es denn in der Region auch natürliche Quellen geben würde. Diese gefallen uns nämlich viel besser als die freibadähnlich angelegten. "Tja, diese gibt es schon", meint die Dame am Schalter, "aber dazu müsst ihr zuerst 50km zurückfahren, dann eine Piste ca. 15km landeinwärts nehmen und zu einem Fluss runterlaufen." Dort wären dann die Quellen. Wow – das hört sich ja fast ein bisschen nach Geocaching an. Wir notieren uns alles auf und entscheiden uns, trotz des Umweges die Strecke zurückzufahren. Halt – aber zuvor statten wir noch einer Schweiz/Deutschen Metzgerei einen Besuch ab, welche sich in Invermere befindet.

Diese Metzgerei lässt das Herz eines jeden Vegetariers höher schlagen ☺. Hier gibt es Kalbsbratwürste, Landjäger, Fleischkäse, Lyoner und sogar original Schweizer Raclette-Käse. Nur leider sind die Cervelats gerade ausverkauft. Aber natürlich wird auch der Nichtvegetarier unter uns Beiden fündig und Roger kommt so auch voll auf seine Kosten. Nach unserem Grosseinkauf starten wir unsere Tour zu den Hot Springs. Dank der super Beschreibung, welche wir im Informationsbüro erhalten haben, finden wir die Thermen auf Anhieb und ich sage nur: "Sie sind einfach einsame spitze!" Stundenlang "höcklen" wir in den verschieden heiss temperierten Naturpools und lassen die Seele baumeln. Bei den Quellen darf man leider nicht übernachten und so müssen wir uns kurz vor dem Eindunkeln noch um einen Übernachtungsplatz kümmern. Bei einem nahegelegenen See finden wir einen kleinen Parkplatz, wo wir unser Nachtlager aufschlagen. Aus dem Auto können wir zwei Weisskopfadler beobachten, welche sich um einen Fisch streiten.

Am nächsten Tag gönnen wir uns nochmals ein Bad in den Quellen bevor es weiter nordwärts geht.

Alles Roger am Rogers Pass?

Wenn es in einem Land schon einen Pass gibt welcher nach einem benannt ist, so ist es verständlich dass man diesen natürlich auch befahren muss. Deshalb habe ich vorher geschrieben dass wir uns "vorwiegend" im Süden aufhalten, denn der "Rogers Pass" befindet sich doch etwas weiter nördlich als geplant. Dieser Passübergang zählt übrigens zu den schönsten Gebirgsstrecken Nordamerikas und ist auch Teil des "Glacier- und Mt. Revelstoke National Park". Obwohl nur 1330m hoch, gibt es hier oben noch recht viel Schnee und ausser dem "Rogers Pass Discovery Centre", welches wir auf der Passhöhe besichtigen, ist das Meiste geschlossen. So geniessen wir halt einfach unseren Ausflug mit den schönen Ausblicken auf die schnee- und gletscherbedeckten Berge.

Fährpanne am Upper Arrow Lake

Da Kanada vorwiegend aus Wäldern und Seen besteht kommt es oft vor, dass man auf Fährverbindungen angewiesen ist um auf die andere Uferseite zu gelangen. So auch diesmal. Wir stehen am Fährterminal um den Upper Arrow Lake zu überqueren. Die Fähre geht stündlich und die Überfahrt dauert etwa 20 Minuten. Vor uns steht bereits eine grosse Kolonne und so denken wir, dass die Fähre demnächst ankommen muss. Wir warten und warten und nichts geschieht. Ab und zu schaut einer von der Fährfirma vorbei um die Leute zu unterhalten aber Auskunft, weshalb wir denn solange warten müssen, bekommen wir keine. Viele Leute werden langsam ungeduldig, einige kehren um und gehen. Da es überhaupt keine andere Möglichkeit gibt um auf die andere Seeseite zu gelangen bleibt einem nichts anderes übrig als zu warten.

Nach 2,5 Std. Wartezeit kommt endlich Bewegung in das Ganze und die Kolonne bewegt sich langsam voran. Wir schaffen es auch noch mit und sind froh, als es endlich losgeht. Plötzlich klopft uns jemand an die Scheibe und spricht uns im schönsten Berndeutsch an, wie lange wir denn schon "on the road" wären. Schnell kommen wir ins Gespräch und erfahren so, dass die Hauptfähre einen Schaden hätte und er deshalb von einer Firma aufgeboten wurde, um das Problem zu beheben. Er selber wäre Schiffsingenieur und wohne in Revelstoke. Zusammen mit ihm sind ebenfalls noch ein paar Deutsche Arbeiter an Bord gekommen. So beginnt unser lustiges "Schiffstürli" mal ein bisschen anders. Zuerst müssen wir zu der defekten Fähre fahren um die Mannschaft auszuladen, welche die Fähre reparieren soll. Dann schippern wir zu einer weiteren Fähre um ein paar Papiere abzuholen. Wieder zurück bei der defekten Fähre werden weitere Personen ausgeladen. Hier bemerkt man, dass man auf der anderen Fähre den Schlüssel für die defekte Fähre vergessen hat und so schippern wir wieder zurück und dann natürlich wieder retour zur desolaten Fähre. Was sagt man dazu? Eine Seefahrt die ist lustig eine Seefahrt die ist schön, trallala.

Nach soviel Action brauchen wir unbedingt wieder Entspannung und so fahren wir zu den "Nakusp Hot Springs", welche sich auf der anderen Seite des Upper Arrow Lake befinden. Da es sich hier um kommerzielle und keine Naturthermen handelt, bleiben wir auch nur eine Nacht. Aber immerhin gibt es hier bei den Quellen einen kleinen Campingplatz und man kann so bis in die Nacht hinein baden.

Wüste in Kanada – das gibt's doch gar nicht....

Im Reiseführer lesen wir, dass es im Süden Kanadas bzw. an der amerikanischen Grenze ein grosses Trockengebiet mit vielen Salbeibüschen und Kakteen geben würde. Um mal wieder etwas Abstand zu den vielen Wäldern zu bekommen unternehmen wir einen Abstecher in die "Pocket Desert". Um hierher zu gelangen wählen wir die Route via Okanagon und Kelowna. Diese Gegend wird auch als Sonnenstube und Gardaseeregion Kanadas genannt. Durch das milde Klima befinden sich hier ebenfalls die grössten Obstplantagen des Landes. Wir verweilen ein paar Tage am Lake Okanagon bevor es in die Wüste geht. Der Landschaftswechsel ist derart drastisch dass man sich kaum mehr vorstellen kann, immer noch in Kanada zu sein. Alles wirkt staubtrocken und die Häuser sind schon leicht mexikanisch angehaucht.

Offroad- und Badespass (Piste von Pemberton bis Harrisson Mills)

Unser nächstes Ziel ist Merritt. Hier suchen wir einmal mehr ein Visitorcentre auf um uns über den Strassenzustand von verschiedenen Pisten zu erkundigen, welche wir gerne fahren möchten. Wir treffen auf eine sehr hilfsbereite Dame welche sich die Finger wund telefoniert, um unsere Fragen zu beantworten. Nach einigen Abklärungen entschliessen wir uns, die Piste von Pemberton nach Harrisson Mills zu nehmen. Diese 150km lange Strecke ist, bis auf ein etwa 30km langes Zwischenstück, eine noch immer aktive Log-Road (Holzfäller-Strasse) was heisst, dass die Piste befahrbar sein muss. Wir füllen unsere Vorräte auf und starten am nächsten Tag unsere Tour. Die Piste begrüsst uns die ersten Kilometer mit dickem Wellblech und so senken wir den Luftdruck unserer Reifen erheblich, damit die Fahrt etwas angenehmer wird. Vorbei geht die Tour am Lake Lillooet und wirklich schöner Kulisse. Immer wieder legen wir kleine Fotostopps ein. Die Piste wechselt sich ab mit Wellblech, tiefen Schlaglöchern und dann wieder fast asphaltähnlich. Aber mit mehr als 20km/h kommen wir trotzdem nicht voran.

So sind wir bereits seit Stunden unterwegs als wir auf einmal am Wegesrand einen von Hand geschriebenen Wegweiser finden – "Sloquet Hot Springs". Wenn das kein Zeichen des Himmels ist; also Blinker rein, rechts abbiegen und nichts wie hin. Die nächsten 10km haben es dann aber doch in sich. Ein Schlagloch reiht sich ans andere. Wir haben das Gefühl dass wir nicht vom Fleck kommen. Obwohl wir uns mit fahren abgewechselt haben, setzt irgendwann doch die Müdigkeit ein. Am Ziel angekommen, erwartet uns eine überaus motivierte Peace Officerin, wie hier die Parkranger genannt werden. Sie führt uns zum kleinen Campingplatz und zeigt uns den Weg zu den Quellen. Als wir diese sehen wissen wir, jetzt sind wir im Paradies. Schöner könnten die Naturquellen nicht sein. Alles ist naturbelassen, kleine Traumfänger hängen an den Bäumen und nachts nehmen die Leute Kerzen mit fürs schöne Ambiente. Uns gefällt es hier so gut, dass wir gleich 4 Tage bleiben. Unsere Hot Springs No 1 sind immer noch diese in "Fiambala" (Argentinien). Aber die "Sloquet Hot Springs" haben es definitiv auf Platz 1,5 bei uns geschafft.

Der etwas anspruchsvollere Teil dieser Piste liegt nun aber immer noch vor uns. Etwa 30km werden nicht mehr unterhalten und hier kommt dann auch endlich der Offroad-Spass zum Vorschein. Über loses Gestein geht es teilweise sehr steil auf- und auch bergabwärts. Aber nichts was nicht machbar wäre. Und da unser Duro ja 100% Made in Switzerland ist, muss er ja natürlich auch ein "Berggeissli" sein. Nach getaner Arbeit finden wir dann am Abend wieder einmal mehr einen fantastischen Platz am See. Ach ist das schön hier – wir lieben Kanada einfach!

Wiedersehen mit Esther und Karl in Vancouver

In Vancouver haben wir uns mit Esther und Karl verabredet, welche wir ja bereits in Ostkanada und auch in Florida getroffen haben. Die Wiedersehensfreude auf dem Walmart-Parkplatz, unserem vereinbarten Treffpunkt, ist natürlich riesig. 5 Monate haben wir uns nicht mehr gesehen und es gibt soooviel zu erzählen.

Da es mittlerweile schon etwas spät ist müssen wir schauen, wo wir die Nacht verbringen. In den USA und Kanada ist es oft erlaubt, beim Walmart (Supermarkt) auf dem Parkplatz zu übernachten. Wir klären dies aber in der Regel immer zuerst beim Kundendienst ab. So auch diesmal. Leider ist es hier nicht erlaubt. Aber so freundlich und hilfsbereit wie wir die Kanadier kennengelernt haben fühlt sich die Dame für uns verantwortlich und telefoniert alle Walmart-Geschäfte in der Gegend ab, wo man übernachten dürfte. Uns ist der ganze Aufwand enorm peinlich, zumal hinter uns eine grosse Kolonne ansteht. Schliesslich teilt sie uns mit, dass der Walmart in Abbotsford eine Übernachtung zulässt. Einziger Haken dabei wäre, dass gestern Abend ein Mord hinter dem Walmart verübt wurde und der Mörder immer noch auf freiem Fuss wäre. Hmm – was sollen wir tun? Wir Vier beraten uns und entscheiden dann, trotzdem hinzufahren. Schliesslich ist da ja bestimmt noch die Polizei vor Ort. So ist es dann auch. Ein grosser Teil hinter dem Geschäft ist abgesperrt und die Polizei zeigt immer noch ihre Präsenz. Na ja, gut geschlafen haben wir trotzdem nicht!

Im Duro-Konvoi geht es ab nach Vancouver Island

Nach unserer durchzerrten Walmart-Nacht setzen wir am nächsten Tag mit der Fähre auf Vancouver Island über. Wir haben uns vorgenommen, die Insel vor allem auf Pisten zu erkunden, von denen es ja unzählige auf der Insel gibt. Zuerst nehmen wir uns den südlicheren Teil vor, lassen Victoria aber aus, da wir die Stadt später besichtigen werden. Hatten wir bislang ein unglaubliches Wetterglück, so sehen wir seit Wochen wieder einmal einen bedeckten Himmel. Dieser dauert zum Glück nur etwa 3 Tage an und dann zeigt sich uns die Insel wie aus dem Bilderbuch. Jeden Tag strahlenden Sonnenschein und teilweise schon fast sommerliche Temperaturen bis zu 28 Grad. Wir können es kaum glauben, gilt doch Vancouver Island als eine der regenreichsten Gegenden Kanadas. Nachdem wir ein paar Tage auf verschiedenen Pisten im Süden unterwegs waren, zieht es uns nun doch auch in touristischere Regionen und wir fahren nach Tofino an die Westküste. Hier steht eine Whale Whatching Tour mit einem Zodiak-Boot auf dem Programm. Zu dieser Jahreszeit tummeln sich die Grauwale zur Nahrungsaufnahme in dieser Gegend herum, was aber für uns bedeuten wird, dass man nicht mit viel Action der Tiere rechnen darf.

Karl begleitet uns und so starten wir das High Speed Vergnügen. Mit 450PS fliegen wir nur so über die Wellen und trotz eines Schutzanzuges werde ich klatschnass. Leider bekommen wir nur 2 Wale zu Gesicht und die sind wortwörtlich nur am Vegetieren. Dafür sehen wir noch ein paar Weisskopfadler, Seelöwen, Robben und eine Meeresotter. Also alles in Allem doch eine tolle Tour.

Unglaubliche Kanadische Gastfreundschaft (Vancouver Island)

Schon lange sind wir am Grübeln wegen eines Steinschlagschutzgitters für unsere Windschutzscheibe, vor allem für die kommenden Pisten im Yukon und Alaska. Ein Aluminiumgitternetz haben wir schon vor längerer Zeit gekauft, jetzt fehlt uns nur noch der passende Rahmen. Wir befinden uns in Port Alberni, immer noch auf der Insel. Im Baumarkt haben wir bislang nichts Passendes gefunden und da wir den Rahmen unbedingt aus Aluminium machen möchten, ist es gar nicht einfach, etwas Schlaues zu bekommen. Ich schaue kurz im Internet nach und entdecke im Ort eine Firma (www.castledecks.com), welche sich auf Sommergärten und Balkongeländer spezialisiert hat, vorwiegend aus Aluminium. Wir fahren dahin und Roger und Karl werden endlich fündig. Ray, der Geschäftsinhaber, ist äusserst zuvorkommend und überlässt den Beiden gleich sein Geschäft. Sie dürfen alle Materialen selber aussuchen und auch gleich die passenden Gerätschaften benützen. Wir sind überwältigt, gibt es so etwas wirklich noch? Derweilen lädt er Esther und mich in sein Haus zu Kaffee und Häppchen ein; seine sympathische Frau Sarah leistet uns Gesellschaft. Sie packt uns zum Abschied sogar noch ein kleines Proviantsäckchen mit geräuchertem Lachs für die hartarbeitenden Herren ein. Bis spätabends wird geschuftet und als endlich alles fertig ist, gibt es eine kleine Bierparty mit der Familie in der Werkstatt. Wir wissen gar nicht recht, wie wir uns bei ihnen bedanken sollen.

Ray ist am nächsten Tag bereits wieder unterwegs und so verabschieden wir uns noch von seinem Sohn, welcher ebenfalls in der Werkstatt arbeitet. Zum Abschied schenkt er uns noch ein dickes Backroads-Buch über Vancouver Island, wir sind einfach sprachlos.

Mit solch tollen Eindrücken erkunden wir noch den nördlichen Teil der Insel und es wird zunehmend schwieriger einen Übernachtungsplatz zu finden, welcher den vorhergehenden irgendwie toppen kann. Unser Highlight ist aber sicher der letzte Platz mit eigenem kleinen Badestrand und eigenem Steg. Hier können wir uns von den sommerlichen Temperaturen mit einem Sprung ins kühle Nass erfrischen.

Ebenfalls geniessen wir die Zeit mit unseren Freunden Esther und Karl in vollen Zügen. Es wird soviel gelacht, dass wir mittlerweile bestimmt ein paar Falten mehr im Gesicht bekommen haben. Nach 2,5 Wochen Inselvergnügen trennen sich aber leider unsere Wege wieder in Nanaimo. Während sie zurück aufs Festland fahren, bleiben wir noch ein bisschen auf der Insel. Vielen Dank euch Beiden für die super tolle Zeit. Wir sehen uns auf jeden Fall in Alaska wieder ☺.

Wie weiter?

Nach mittlerweile fast 3 Wochen Vancouver Island zieht es uns auch aufs Festland zurück, aber nur für ein paar Tage. Denn in Vancouver wartet bereits unser nächstes Highlight auf uns – unser Besuch aus der Schweiz steht an, auf den wir uns nun riesig freuen.