nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Fahrzeugverschiffung Panama - Kolumbien
Fahrzeugverschiffung Panama - Kolumbien

Wer mit seinem Fahrzeug auf einer Reise von Nordamerika nach Südamerika (oder Gegenrichtung) unterwegs ist, kommt um die Verschiffung des bekannten Darien-Gaps nicht herum. Wir haben unser Reisemobil von Panama (Colón) nach Kolumbien (Cartagena) mit RO/RO ohne einen Agenten verschifft. Unsere dabei gemachten Erfahrungen sowie die entstandenen Verschiffungskosten sollen anderen Reisenden Anhaltspunkte für ihre eigene Verschiffung liefern.

Wie in unserer Übersichtsseite zur Fahrzeugverschiffung bereits erwähnt, ist als erster Schritt zur Verschiffung die geeignete Verschiffungsart und Schifffahrtsgesellschaft zu finden. Ausserdem stellt sich die Frage nach einem Agenten, der einen durch den Verschiffungsprozess begleitet. Wir haben uns für folgendes entschieden:

  • Wir verschiffen unser Fahrzeug RO/RO mit Wallenius Wilhelmsen (Kontakt über CustomerCareAmericas@2wglobal.com), weil das Schiff nur gerade 1 Tag (Colón bis Cartagena) auf See ist. Eine weitere RO/RO-Gesellschaft wäre SCLine gewesen, doch diese fährt zur Zeit von Colón in die entgegengesetzte Richtung und das Fahrzeug wäre in diesem Fall über 20 Tage unterwegs.
  • Wir verschiffen ohne Hilfestellung eines Agenten, da der gesamte Verschiffungsprozess bereits von anderen Reisenden (hier schon mal ein herzliches Dankeschön an Jan und Marita) sehr gut dokumentiert wurde und daher zwar mit einigem Aufwand, aber durchaus selber machbar ist.

WICHTIG!!! Um sich später bei der Verschiffung unnötigen Ärger und Zusatzaufwand zu ersparen, sollte man bereits bei der Einreise von Costa Rica nach Panama sicherstellen, dass das erhaltene Zolldokument korrekt ausgestellt wurde. Besonders die Chassis-Nr. (VIN) und die Passnummer des Fahrzeughalters werden oft falsch eingetragen. Ist im Fahrzeugausweis keine Motornummer angegeben, muss darauf bestanden werden, dass in diesem Fall im Zolldokument nochmals die VIN an dessen Stelle eingetragen wird. Auf keinen Fall akzeptieren, dass "N/A" oder "SIN NUMÉRO" stattdessen als Motornummer eingetragen wird. Wir haben schon von Reisenden gehört, welche wegen solchen Lappalien das ganze Zolldokument in Panama-City nochmals umschreiben lassen mussten. Zu guter Letzt teilt man dem Zollbeamten noch mit, dass man das Fahrzeug via Puerto de Manzanillo (Colón) nach Kolumbien ausführen möchte. Das alles wird im Zolldokument erfasst und muss anschliessend kontrolliert werden.

Fahrzeug in Panama aufgeben

Schritt Beschreibung Ergebnis
P1 Master Bill of Lading ausfüllen
Das Master Bill of Lading oder auch Draft genannt ist der Entwurf des Frachtbriefes. Normalerweise wird das Master Bill of Lading vom Agenten ausgefüllt. Doch wer, wie wir keinen Agenten anheuert, muss das selber erledigen. Das Ganze ist eigentlich auch keine Kunst. Wir haben von Wallenius Wilhelmsen eine Excel-Vorlage bekommen, welche wir ausgefüllt wieder zurückgeschickt haben. Dieses Dokument muss spätestens 72h vor Ankunft des Schiffes am Abfahrtshafen (in unserem Fall also Colón) bei Wallenius Wilhelmsen eintreffen.
Durch das Zurückschicken des Master Bill of Lading's hat Wallenius Wilhelmsen nun alle nötigen Informationen um die Daten in ihr System aufzunehmen.
P2 Kopien anfertigen
Um die nächsten Schritte ausführen zu können, werden zunächst von verschiedenen Dokumenten Kopien benötigt:
  • Pass vom Fahrzeugbesitzer (5 Kopien)
  • Fahrzeug-Ausweis (5 Kopien)
  • Temporäre Einfuhrbewilligung des Fahrzeuges in Panama (Zolldokument) (5 Kopien)
  • Bestätigung der Polizei-Inspektion (kommt erst ab P4) (3 Kopien)
  • Bill of Lading (kommt erst ab P5) (3 Kopien)
Die Voraussetzungen für die nächsten Schritte sind nun geschaffen.
Ab jetzt heisst es: Lange Hosen und geschlossene Schuhe anziehen! (Letzteres ist vor allem für die Fahrzeug-Abgabe beim Hafen notwendig.)
P3 Polizei-Inspektion (D.I.J.)
Ca. 4-5 Tage vor dem Verschiffungstermin muss bei der Policía Nacional Dirección de Investigación Judical (D.I.J.) in Panama City (GPS: N8.96632°, W79.54472°) das Fahrzeug vorgeführt werden. Dabei wird in der Regel die Fahrgestell-Nummer (VIN) überprüft. Das D.I.J. führt diese Inspektion nur wochentags von 8:00 - 10:00 Uhr durch. Am Besten man ist schon frühzeitig dort, nicht erschrecken, das D.I.J. befindet sich in einem übel aussehenden Gebiet hinter einem Maschendraht-Zaun. Ausserdem sieht es dort wie auf einem Autofriedhof aus.
Bei der Ankunft geht man ohne Dokumente die Rampe hoch und meldet beim Empfang, dass man das Fahrzeug für den Export überprüfen lassen möchte. Man erhält dann eine Nummer und geht zurück zum Fahrzeug. Dort öffnet man die Motorhaube (machen alle so...) und wartet, bis ein D.I.J.-Mitarbeiter vorbeikommt. Dem händigt man dann jeweils eine Kopie des Passes, Fahrzeugausweis und der temporären Einfuhrbewilligung (Zolldokument) aus.
Der D.I.J.-Mitarbeiter erklärt, dass man die Bestätigung der Polizei-Inspektion ab 14:00 Uhr beim Büro der D.I.J. abholen kann. Das Büro befindet sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite (siehe P4)
P4 Bestätigung der Polizei-Inspektion abholen
Ab 14:00 Uhr geht man beim Büro der D.I.J. ebenfalls in Panama City (GPS: N8.96566°, W79.54542°) beim Eingang zum Eingangs-Pförtner und sagt, dass man das "Documento de la inspección de vehículo" abholen möchte. Man wird direkt an der Warteschlange vorbei ins klimatisierte Gebäude geschickt. Dort teilt man nochmals beim Empfang sein Anliegen mit. Man darf sich setzen und warten, bis man aufgerufen wird. Jetzt werden nochmals je eine Kopie des Passes, vom Fahrzeugausweis sowie der temporären Einfuhrbewilligung (Zolldokument) benötigt. Schliesslich muss man für die Ausstellung des Dokumentes noch ein paar Angaben machen (z.B. Verschiffung mit Wallenius Wilhelmsen nach Kolumbien). Sobald man das Dokument ausgehändigt bekommt, sind unbedingt nochmals alle Angaben zu kontrollieren, insbesondere: Name und Passnummer, VIN und Motornummer (falls nicht vorhanden, sollte hier ebenfalls die VIN vermerkt sein) sowie die "según recibo N°", welche mit der Dokumenten-Nummer der "temporären Einfuhrbewilligung" (Zolldokument) übereinstimmen muss.
Von dieser Polizei-Bestätigung werden 3 Kopien benötigt. Man hat nun 7 Tage Zeit das Fahrzeug für den Export abzugeben. Ansonsten läuft die Gültigkeit des Dokumentes ab und die Schritte P3-P4 müssen erneut gemacht werden. Alle weiteren Schritte sind direkt im Hafengelände von Colón zu machen. Je nach Wartezeit kann man alle folgenden Schritte (P5 - P8) innerhalb von 3-4 Stunden erledigen.
P5 Bill of Lading abstempeln lassen
In der Regel darf man frühestens 3 Tage vor dem Verschiffungstermin sein Fahrzeug im Hafengelände abliefern. Am Besten, man geht schon mal vorher bei der lokalen Vertretung der Schifffahrtsgesellschaft vorbei und erkundigt sich, ob der Termin noch richtig ist. Dabei hat man auch die Gelegenheit, sich dort vorstellig zu machen. Wir hatten Glück und Treicy St John, von Wallenius Wilhelmsen Logistics, war sehr hilfsbereit und sprach ausserdem sehr gut englisch. Das Büro von Wallenius Wilhelmsen Logistics liegt im MIT-Hafengelände (GPS: N9.36482°, W79.88067°) 1. Stock - Raum B4. Sofern man das Master Bill of Lading vorher ausgefüllt und zurückgemailt hat (siehe P1) und man betreffend dem Verschiffungstermin nicht zu früh ist, bekommt man hier nun ein abgestempeltes Bill of Lading ausgehändigt. Am besten Fall in dreifacher Ausführung, ansonsten nachfragen resp. zwei weitere Kopien selber anfertigen.
Nur ein abgestempeltes Bill of Lading berechtigt zur Einholung der Ausfuhrbescheinigung.
P6 Ausfuhrbescheinigung beim Zoll einholen
Mit den Dokumenten (Siehe P2) in dreifacher Ausführung (Original-Pass und Fahrzeug-Ausweis nicht vergessen) geht man ins Zollbüro Aduana (liegt etwas ausserhalb des Hafens an der Zona Franca, GPS: N9.34654° W79.87907°). Die richtige Tür muss man einwenig suchen, resp. sich durchfragen. Im Prinzip ist es die Einfahrt rein, nach ca. 20m gleich 90° rechts über den Gehsteig bis zum Gebäude. Dort ist es die Tür ganz rechts (schon fast wieder bei der Strasse). Hat man den Eingang gefunden, händigt man der ersten Dame alle drei Dokumente-Stapel sowie den Pass aus. Jetzt wird ein komplizierter Mechanismus in Gang gesetzt und man muss schlussendlich etwas unterschreiben.
Als Ergebnis von diesem Prozess bekommt man zwei der drei Dokumenten-Stapel zurück. Diese sind nun neu mit der Ausfuhrbewilligung erweitert worden. Ausserdem wird hier das Fahrzeug wieder aus dem Pass ausgetragen. Beides sollte hier nochmals kontrolliert werden.
P7 Dokumente beim Hafen-Zoll abstempeln lassen & Hafengebühr bezahlen
Jetzt begibt man sich wieder ins Hafengelände und parkiert am Besten erneut dort, wo man schon mal für Schritt P5 parkiert hat. Zu Fuss begibt man sich zum Gebäude des Hafen-Zolls (GPS N09.36373° W079.88045° / vorderstes Gebäude). Auf der Südseite des Gebäudes stellt man sich beim Schalter "Aduana" in die Reihe. Es werden beide Dokumenten-Stapel benötigt. Die Ausfuhrgenehmigung wird abgestempelt und ein kompletter Stapel wird einbehalten. Der zweite Dokumentenstapel (Originale) bekommt man ohne Bill of Lading zurück.
Gleich nebenan ist der Schalter "Almacenaje", wo man den Stapel mit den Originalen wieder vorweist. Hier muss die Hafengebühr in bar beglichen werden. Der Preis belief sich bei uns auf USD 71.00. Danach bekommt man sämtliche Dokumente inkl. Bill of Lading zusammen mit einer Quittung zurück.
Der Papierkram für die Fahrzeugabgabe ist nun erledigt. Bevor man zur Fahrzeug-Abgabe fährt, müssen nun alle Dinge, welche NICHT mit dem Fahrzeug verschifft werden sollen, ausgeladen werden. Ausserdem ist bei der Fahrzeugabgabe nur 1 Person erlaubt (Lange Hosen und geschlossene Schuhe nicht vergessen).
P8 Fahrzeugabgabe
Es folgt der finale Schritt, man bringt das Fahrzeug zum Terminal (GPS: N9.36805°, W79.87922°). Leider gibt es dort keine gute Parkmöglichkeit, da überall Parkverbot herrscht. Also besser auf der gegenüberliegenden, linken Strassenseite irgendwo anhalten. Wir sind zuerst gleich mitten ins Terminal reingefahren, bis man uns angehalten hat und uns "ausnahmsweise" erlaubt hat, dort im Parkverbot unser Fahrzeug abzustellen. Gleich um die Ecke ist dann das Drehkreuz, wo man gegen Abgabe eines Ausweises einen Passierschein bekommt. Danach geht man den Gang bis zum Schluss durch und beim Container-Schalter zeigt man den Dokumenten-Stapel vor. Es wird alles kontrolliert und erneut gestempelt und man bekommt die Dokumente zurück. Man geht also zum Auto zurück und ein Sicherheitsbeamter öffnet das Tor, dort, wo die vielen "No Parking"-Markierungen sind. Nach der Tordurchfahrt bekommt man einen Platz zugewiesen. Man bleibt dort, bis ein Hafenarbeiter kommt und das Auto fotografiert. Es können dort auch noch Zoll- und Drogenkontrollen am Fahrzeug durchgeführt werden, was bei uns aber nicht der Fall war. Man muss nur noch den Schlüssel am Fahrzeug stecken lassen, zurück zum Schalter gehen und das Abnahme-Protokoll unterschreiben, wovon man ebenfalls einen Ausdruck bekommt.
Anstatt des Fahrzeuges hat man zum Schluss eine Reihe von Dokumenten. Ziel ist es, diese Dokumente in Kolumbien wieder in ein Fahrzeug zurück zu verwandeln. Hierfür müssen aber erstmals genügend US-Dollar abgehoben (am Besten noch in Panama) und dann in Kolumbien in Kolumbianische Pesos getauscht werden. (Siehe K1)

 

Fahrzeug in Kolumbien auslösen

Schritt Beschreibung Ergebnis
K1 Bargeld in Kolumbianische Pesos (COP) besorgen
Leider ist es bei Wallenius Wilhelmsen nicht möglich, die Verschiffungskosten in US-Dollar bar zu bezahlen. Dies geht weder in Colón, noch hier in Kolumbien bei der lokalen Vertretung "Naves". Deshalb muss der gesamte Betrag in Kolumbianische Pesos (COP) auf einer Bank einbezahlt werden. Dem nicht genug, in Kolumbien kann man bei den Bankomaten keine grösseren Beträge auf einmal abheben (normalerweise zwischen USD 100 und USD 200 pro Bezug). Also ist es am Einfachsten, bereits in Panama die entsprechende Menge an US-Dollar bei den Bankomaten zu beziehen und dann in Kolumbien das Geld in einer Wechselstube in COP zu wechseln, was aber zweimal einen Wechselverlust bedeutet. Eine Alternative hierzu bietet Western Union, wo man sich Geld übers Internet nach Kolumbien schicken und dies direkt mit der Kreditkarte begleichen kann. Das ganze soll lediglich Minuten dauern. Allerdings haben wir diese Option nicht ausgetestet. Jedenfalls ist der Wechselkurs um einiges besser, als man ihn hier sonst irgendwo bekommen kann. Man sollte sich auf alle Fälle mit genügend COP in Bargeld ausrüsten. Als Faustregel gilt: Verschiffungskosten in USD x 3000 = COP, sowie die lokalen Hafengebühren, Versicherungs- und Taxikosten von weiteren ca. COP 900'000. Siehe auch Verschiffungskosten ganz unten.
Bei Verschiffungskosten von USD 2000 und den lokalen Kosten sollte man insgesamt ca. COP 6'900'000 in bar dabei haben.
K2 Kopien anfertigen
Um die Schritte ab K5 ausführen zu können, werden von verschiedenen Dokumenten Kopien benötigt:
  • Pass vom Fahrzeugbesitzer (2 Kopien)
  • Einreise-Stempel im Pass (2 Kopien)
  • Fahrzeug-Ausweis (2 Kopien)
  • Führer-Ausweis (1 Kopie)
  • Bill of Lading (bis Schritt K8 reicht die Kopie als Nachweis, danach benötigt man das ORIGINAL in dreifacher Ausführung)
  • Importacion Temporal de Vehiculo de Turista (wird in Schritt K5 ausgestellt) (1 Kopie)
  • Unfallversicherung / Lebensversicherung (siehe Schritt K6)
Die Voraussetzungen für die nächsten Schritte sind nun geschaffen. Ab jetzt heisst es: Lange Hosen und geschlossene Schuhe anziehen! (Letzteres ist vor allem für die Fahrzeug-Übernahme beim Hafen notwendig.)
K3 Bei Naves, dem lokalen Vertreter von Wallenius Wilhelmsen vorbeigehen
Die Firma Naves ist die lokale Vertretung von Wallenius Wilhelmsen und befindet sich in der Avda. Miramar Calle 24 N° 23-65, Manga - Cartagena (GPS: N10.40944°, W75.53818°). Dort am Besten nach Elena Luz fragen. Sie spricht englisch und ist sehr hilfsbereit. Sie hilft auch gerne beim nächsten Schritt (K4).
Wichtig! Irgendwann nach erfolgreicher Verschiffung kommt eine Email vom Wallenius Wilhelms CustomerCare mit der Frage, wo das Original Bill of Lading ausgestellt werden soll (Origin or Destination). Dieses Email muss mit "Please issue the Bill of Lading at destination" beantwortet werden. Ansonsten kann später Schritt K8 (Ausstellung des Bill of Lading) nicht ausgeführt werden.
K4 Hafenzutritt und Rechnung beantragen
Diesen Schritt kann man bereits ausführen, auch wenn das Fahrzeug noch nicht im Hafen eingetroffen, sondern immer noch unterwegs ist. Man schickt je eine E-Mail wie folgt und beantragt offiziell:
  • Zugang zum Hafen
    E-Mail Adressen: scarey@puertobahia.com.co, documentacion@puertobahia.com.co
    Betreff: INSCRIPCIÓN PARA EL ACCESO AL PUERTO
    Text: Buenos días,
    Solicito el acceso al puerto por {VORNAME} {NACHNAME} (número de pasaporte: {PASSNUMMER}) para recibir las cargas {NUMMER DES BILL OF LADING}.
    Muchas gracias y quedo atentos al envío de la confirmacion. Saludos
    {VORNAME NAME}
    Hinweis: Diesem E-Mail muss eine Passkopie beigelegt werden.
  • Ausstellung der Rechnung für die Hafengebühren
    E-Mail Adressen: facturacion@puertobahia.com.co, documentacion@puertobahia.com.co
    Betreff: SOLICITUD FACTURACION
    Text: Buenos días,
    Solicito la liquidación de gastos en puerto para las cargas {NUMMER DES BILL OF LADING} // {VORNAME} {NACHNAME} (número de pasaporte: {PASSNUMMER})
    Muchas gracias y quedo atentos al envío de la facturación solicitada.
    Saludos
    {VORNAME NAME}
Mit etwas Glück bekommt man eine Meldung von notificaciones_tos@puertobahia.com.co, dass der Zutritt bearbeitet (Radicado de inscripción de cliente) wird und dann später abgeschlossen (Inscripción de tercero Finalizada) ist.
Das gleiche gilt für die Rechnungsstellung. Man bekommt eine Email mit 2 unterschiedlichen Rechnungen, sowie eine PDF-Datei, wie die Rechnungen zu bezahlen sind. (Siehe K7)
K5 DIAN vorbeigehen und Termin für Fahrzeuginspektion beantragen
Dieser Schritt kann nur dann gemacht werden, wenn sich das Fahrzeug bereits im Hafen befindet. Das Büro von der DIAN (ist für den Zoll zuständig) befindet sich in 5 Minuten Gehdistanz vom Büro der Naves entfernt (GPS: N10.40910°, W75.53489°). Beim Eingang wissen die Wachleute meist schon Bescheid, ansonsten nach "DIAN Aduana" fragen. Man erhält einen Passierschein und geht am Gebäude entlang weiter. Es kommt auf der rechten Seite ein Durchgang durch das Gebäude, welchen man passiert und dann auf das nächste Gebäude zuläuft. Dort geht man rein und fragt bei der Anmeldung nach "Importacion Temporal de Vehiculo". Wir wurden dort dann auf "Andres Gaviria Ruiz" verwiesen. Andres kontrolliert die Dokumente (siehe K2) und stellt das "Importacion Temporal de Vehiculo" aus. Ausserdem vereinbart er einen Termin für die Kontrolle des Fahrzeuges.
Vom ausgestellten "Importacion Temporal de Vehiculo" muss noch eine Kopie gemacht werden. Ein Kopiershop befindet sich gleich ausserhalb des DIAN rechts im Geschäft an der Strassenecke.
K6 Unfallversicherung und Autohaftpflichtversicherung abschliessen
Damit man Zutritt in den Hafen gewährt bekommt, benötigt man eine Unfall- oder Lebensversicherung mit einer Minimaldeckung von USD 25'000. Sofern man eine Versicherung hat, sollte man sich hiervon eine Kopie machen. Wichtig ist, dass irgendwo auf der Versicherung "Unfall" (Accidente) vermerkt und nicht abgelaufen ist. Andernfalls kann man bei der "Agencia de Securos Asesoramos" in 5 Minuten Gehdistanz (GPS: N10.40987°, W75.53225°) eine "Poliza Accidentes Personales Eventos" abschliessen. An diesem Ort kann man auch gleich die in Kolumbien obligatorische Autohaftpflichtversicherung (SOAT) abschliessen. Achtung: Zum Abschliessen der Autohaftpflichtversicherung (SOAT) ist das gestempelte "Importacion Temporal de Vehiculo" notwendig.
Ohne eine Unfallversicherung wird man später nicht auf's Hafengelände gelassen. Die Autohaftpflichtversicherung muss hingegen für die Fahrzeugauslösung noch nicht abgeschlossen sein bzw. muss nicht vorgezeigt werden. Es empfiehlt sich aber trotzdem, diese schon vorab zu organisieren, da es nach dem Hafengelände bereits einige Polizeikontrollen gibt und wenn man den Versicherungsschein nicht vorweisen kann, wird das Fahrzeug stillgelegt bis eine SOAT-Versicherung abgeschlossen ist.
K7 Rechnungen bezahlen
Vor dem Auslösen des Fahrzeuges müssen sämtliche Rechnungen beglichen sein. Leider kann man die Rechnungen nur auf einer Bank einzahlen. Zu allem Übel haben Naves und die Hafenbehörde auch noch unterschiedliche Banken. Aber nun der Reihe nach. Die Rechnungen von Naves können direkt bei Naves (bei Elena Luz) abgeholt werden. Total sind es drei Rechnungen:
  • Verschiffungskosten inkl. Bill of Lading Fee und Terminal Handling Fee
  • Documentation Fee / Verwaltungskosten
  • Emision de B/L
Alle diese drei Rechnungen müssen bei der HELM-Bank in bar beglichen werden. Die HELM-Bank befindet sich in 5 Minuten Gehdistanz (GPS: N10.40804°, W75.53697°). Achtung: Die HELM-Bank hat nur von 8:00 - 11:30 Uhr und 14:00 - 16:00 Uhr (freitags bis 16:30 Uhr) geöffnet. Die Rechnungen dienen jeweils gleich als Quittungen und müssen bei Naves wieder vorgezeigt werden.
Schwieriger wird es bei den Hafen-Rechnungen, welche unter Schritt K4 beantragt wurden. Dort gibt es 2 Rechnungen, sofern das Fahrzeug nicht länger als 3 Tage im Hafen gestanden hat, ansonsten kommt hier nochmals eine Rechnung hinzu:
  • Lager- und Handlingskosten
  • Visuelle Inspektion des Fahrzeuges auf Schäden
Diese Rechnungen müssen bei der Banco Bogotá mittels Einzahlungsschein beglichen werden. Eine Hilfestellung zum Ausfüllen des Einzahlungsschein wird als PDF gleich im Email mit der Rechnung mitgeschickt. Der Einzahlungsschein kann direkt bei einer Banco Bogotá ausgefüllt und einbezahlt werden. Die nächste Banco Bogotá befindet sich in einem Einkaufszentrum (GPS: N10.41318°, W75.52988°). Die Bank hat von 8:00 Uhr durchgehend bis 20:00 Uhr geöffnet.
Die Quittungen von der HELM-Bank müssen bei Naves vorgewiesen werden. Nur dann kann das Original Bill of Lading ausgedruckt werden.
Die Quittung von der Banco Bogotá wird für die Fahrzeugauslösung unter Schritt K9 benötigt. Ausserdem muss eine Kopie der Quittung per Email an Puerto Bahia zurückgeschickt werden. Hierzu reicht es, auf das Email mit der Hafenrechnung zu antworten und in der Beilage die eingescannte Quittung mitzuschicken.
K8 Original Bill of Lading abholen
Wieder zurück bei Naves, bekommt man gegen die Vorweisung der Quittungen das ersehnte Original Bill of Lading.
Das war der letzte Schritt, welcher als Vorbereitung für die Fahrzeugauslösung diente.
K9 DIAN-Fahrzeugkontrolle und Fahrzeugauslösung
Bevor man sich auf zum Treffpunkt der Fahrzeugkontrolle begiebt, sollte man sicherstellen, dass man alle notwendigen Dokumente zusammen hat:
  • Original Bill of Lading (in 3-facher Ausführung)
  • Original Pass (inkl. 1 Kopie)
  • Original Fahrzeugausweis (inkl. 1 Kopie)
  • Dokument "Importacion Temporal de Vehiculo"
    (wird evtl. von DIAN-Zöllner mitgebracht)
  • Email von Puerto Bahia, dass der Hafenzutritt gewährt wird (Siehe K4)
    (muss nicht in ausgedruckter Form vorliegen)
  • Rechnungen und Quittung des Einzahlungsscheines von Banco Bogotá für die Hafengebühren
  • Nachweis der Unfallversicherung für den Hafenzutritt
An dem zuvor mit DIAN vereinbarten Treffpunkt fährt man zusammen mit dem DIAN-Zöllner (im Taxi) zum Hafenterminal "Puerto Bahía" (GPS: N10.28213°, W75.52959°). Das Taxi kostet dabei um die COP 100'000. Am Terminal angekommen, geht man mit dem Besucher-Ausweis und einem Helm bewaffnet zusammen mit dem Zollbeamten zum Auto und lässt ihn seine Arbeit machen. Im Gegenzug bekommt man das unterschriebene und gestempelte "Importacion Temporal de Vehiculo" zurück. Jetzt müssen nur noch ein paar Formulare unterschrieben werden und man darf das Hafengelände mit dem Auto verlassen. Aber alles braucht seine Zeit ;-).
Jetzt hat man noch mehr Papiere in den Händen, und oh Wunder - das Auto wieder...

 

Verschiffungskosten Panama - Kolumbien

Nebst der Unterkunft in Panama und Kolumbien, sowie dem Flug (oder wie in unserem Fall die Segelboots-Tour) nach Kolumbien sind für die Fahrzeug-Verschiffung und -Auslösung folgende Kosten angefallen:

Verschiffung bei Wallenius Wilhelmsen (W&W) für 31.82 Kubikmeter USD 1'574.90
Frachtbrief (W&W) USD 50.00
Frachtbriefausstellung (W&W) USD 45.00
Fahrzeugverlad (W&W) in Colón USD 100.00
Fahrzeugentlad (W&W) in Cartagena USD 50.00
Dokumentationsgebühren (W&W) USD 70.00
Verwaltungskosten (W&W) USD 15.00
Polizei-Inspektion in Panama City gratis
lokale Hafengebühren in Colón USD 71.00
lokale Hafengebühren in Cartagena USD 104.00 (COP 303'038.00)
Fahrzeuginspektion DIAN (wird separat unter Hafengebühren abgerechnet) USD 25.00 (COP 74'246.00)
Zusätzlicher Tag Fahrzeugstandplatz im Hafen USD 13.00 (COP 44'785.00)
Unfallversicherung für Hafenzutritt USD 20.00 (COP 62'500.00)
Taxikosten in Cartagena USD 45.00 (COP 135'000.00)
Total USD 2'182.90

Hinweis: Sämtliche Kosten müssen in Kolumbien in bar bezahlt werden. Durch die Währungsverluste (Bezug USD in Panama und Wechsel in Kolumbianische Pesos) sind mind. 5 Prozent nochmals zum Endbetrag dazu zu rechnen. Siehe auch Schritt K1.