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Europa / Australien
Verschiffung
Panama / Kolumbien
Fahrzeugverschiffung

Wenn die Entscheidung gefallen ist, mit seinem eigenen Fahrzeug zu reisen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sein Auto zu verschiffen: Ro/Ro (sprich Roll-on, Roll-off) oder Container. Beide Verschiffungsarten haben ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich sind beide Varianten zu empfehlen. Für welche Option man sich schlussendlich entscheidet hängt primär von dem Fahrzeug, von der Reisedestination und nicht zuletzt vom Geldbeutel ab.

Die Verschiffungsarten

Wir haben einmal die Unterschiede der beiden gängigsten Verschiffungsarten in nachfolgender kurz Tabelle aufgelistet:

Verschiffungs-Art Kurzbeschrieb (+) Vorteile / (–) Nachteile
Roll-on/Roll-off (Ro/Ro) Das Auto wird mittels einem Ro/Ro- oder Con/Ro-Frachter verschifft.
Man fährt das Fahrzeug direkt zum Verschiffungsort (Hafen), wo es anschliessend von den Hafenmitarbeitern in das Frachtschiff gefahren und im Laderaum verzurrt wird. Aus Sicherheitsgründen kann man bei der Verladung selbst nicht dabei sein (ausser man fährt mit dem Frachtschiff mit, z.B. Grimaldi).
Am Bestimmungsort wird das Fahrzeug wieder von einem Hafenmitarbeiter herausgefahren und im Hafenareal oder in einem Depot parkiert. Der Zoll wird direkt beim Depot durchgeführt. Je nach Einreiseland folgt noch eine Quarantäne-Kontrolle. Der Zöllner kontrolliert meist die Chassis-Nr. und Motor-Nr., manchmal aber auch den Inhalt des Wagens. Nach der Kontrolle durch einen Zollbeamten kann das Fahrzeug durch seinen Besitzer entgegengenommen und aus dem Areal gefahren werden.
+ Die wahrscheinlich kostengünstigste Variante der Verschiffung.
+ Es entfallen auch die teuren Containerkosten, sowie ein Teil der Hafenhandlingsgebühren.
+ Dadurch hat man das Auto am Bestimmungsort schneller wieder ausgelöst.
+ Jedes Fahrzeug kann verladen werden, egal welche Dimension es hat.
Je nach Frachtunternehmen wird verlangt, dass das Fahrzeug leer sein muss, man darf also keine persönlichen Effekte im Auto lassen.
Das Fahrzeug (Fahrerkabine) ist während der Überfahrt nicht verschlossen. Es bleibt das Risiko, dass Dinge während der Überfahrt oder in den Häfen aus dem Fahrzeug gestohlen werden.
Obwohl man das Auto innen und aussen gereinigt hat, kann es beim Verladen / Entladen verschmutzt werden, was teure Nachreinigungen am Destinationsort (z.B. Australien) nach sich ziehen kann.
Container Das Auto wird mittels einem Container- oder Con/Ro-Frachter verschifft.
Man fährt das Fahrzeug zu einem Depot und verlädt das Auto entweder selbst in den Container oder lässt es in den Container fahren (je nach Spediteur unterschiedlich). Die Verzurrung des Fahrzeugs wird entweder durch einem selbst oder durch einen Depotmitarbeiter durchgeführt. Auch dies ist je nach Spediteur unterschiedlich und sollte im Voraus abgeklärt werden. Achtung: Hochwertiges Zurrmaterial ist sehr teuer und man sollte auch sicherstellen, dass es im Preis inbegriffen ist.
Nachdem das Fahrzeug in den Container geladen wurde, wird der Container plombiert. Die Plombe enthält eine eindeutige Nummer, die später dann auch auf dem Bill of Lading vermerkt sein muss. Damit man später den Container gut findet (für den Fall, dass er an einem Umladehafen verloren geht), sollte man den Container fotografieren (Container-Nr., Reederei, Farbe) und ebenso die Plombennummer. Der Container wird anschliessend via LKW zu einem Containerhafen transportiert. Die Verladung des Containers auf das Frachtschiff erfolgt mittels einem Kranen.
Je nach Ladung kann es vorkommen, dass der Container während der Verschiffungsdauer mehrmals die Position auf dem Frachtschiff wechselt, da Frachtschiffe ihre Ladung oft ausbalancieren müssen. Open-Top Container werden immer zuoberst und zuäussert auf dem Frachter gelagert und bekommen meistens sehr viel Salz ab (vorallem bei stürmischer See). Fazit: Übergrössen-Fahrzeuge wohl eher per Ro/Ro verschiffen.
Bei gewissen Routen wechseln Container sogar das Frachtschiff und werden erneut umgeladen. Dies muss im Voraus mit dem Spediteur abgeklärt werden. Jede Umladung birgt das Risiko, dass der Container später ankommt oder gar verloren geht. Wenn die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass der Container umgeladen wird, empfiehlt sich eine Total-Loss Insurance (Versicherung gegen Totalverlust). Sobald der Container am Bestimmungsort ankommt, wird er wieder mittels einem Kranen aufs Hafenareal gehievt und via LKW zu einem Depot gefahren. Das Depot kann sich im Hafen befinden oder auch weit ausserhalb (je nach Reederei und Agent unterschiedlich). Der Zoll wird direkt beim Depot durchgeführt. Je nach Einreiseland folgt noch eine Quarantäne-Kontrolle. Der Zöllner kontrolliert meist die Chassis-Nr. und Motor-Nr., manchmal aber auch den Inhalt des Wagens. Nach der Kontrolle durch einen Zollbeamten kann das Fahrzeug durch seinen Besitzer entgegengenommen und aus dem Areal gefahren werden.
+ Man kann sich einen grossen 40' Container mit anderen teilen und so einiges an Kosten einsparen.
+ Man kann die persönlichen Effekte im Fahrzeug lassen und sie werden im versiegelten Container sicher transportiert.
+ Man kann bei der Beladung des Containers anwesend sein (abhängig von der Speditionsfirma), und so das Festzurren des Fahrzeuges sicherstellen.
Das Fahrzeug darf wegen der fixen Containergrösse gewisse Masse nicht überschreiten, ansonsten hat das Fahrzeug im Container keinen Platz oder es muss ein Flat-Rack (Container ohne Seitenwände und Dach) verwendet werden.
Diese Variante ist meist teurer im Vergleich zur Ro/Ro Verschiffung.
Am Bestimmungsort fallen meist noch teure Handlingsgebühren bei der Auslösung an, da das Fahrzeug nicht direkt am Hafen aus dem Container befreit werden darf, sondern erst ausserhalb des Hafengeländes. Dafür muss der Container erneut auf einen LKW verladen und aus dem Hafengelände geschafft werden.

 

Verschiffung buchen

Wenn man sich für eine Verschiffungsart entschieden hat, macht es Sinn unterschiedliche Schifffahrtsgesellschaften anzuschreiben und eine Offerte sowie mögliche Verschiffungstermine anzufragen. Damit die Schiffahrtsgesellschaften eine Offerte machen können, benötigen sie im Minimun folgende Angaben:

  • Name, Adresse, Telefon-Nr., E-Mail von der Person, welche ein Fahrzeug verschiffen möchte
  • Marke, Modell, sowie die Fahrzeug-Aussenmasse (Länge / Breite / Höhe) des zu verschiffenden Fahrzeuges
  • Abfahrts- und Ankunftshafen
  • in etwa gewünschter Verschiffungstermin

Sobald man sich für eine Schiffahrtsgesellschaft entschieden hat, steht einer Buchung nichts mehr im Wege. In der Regel sind für die Buchung noch weitere Angaben zur Person (Nationalität, Passnummer) und zum Fahrzeug (Fahrgestellnummer - auch VIN genannt, Gewicht, Jahrgang, Farbe) zu machen. Ausserdem werden Angaben zur Adresse des Empfängers fällig (z.B. Ort und Strasse des Hotels, wo man sich einquartiert, während man auf das Fahrzeug wartet).

Sein Fahrzeug mit oder ohne die Hilfe eines Agenten verschiffen

Diese Frage wird sich jeder früher oder später einmal stellen. Hierzu gibt es keine generelle Antwort. Manchmal kann ein Agent viel Papierkram abnehmen und die notwendigen Schritte zur Verschiffung vereinfachen (kostet natürlich auch eine Kleinigkeit). Auf der anderen Seite kann auch ein Agent nicht alle Arbeit abnehmen. Je nach Verschiffungsart (Container-Verschiffung ist meist etwas aufwendiger als RO/RO), Verschiffungsgesellschaft und den Verschiffungshäfen ist es manchmal gar nicht verkehrt ein Agenten zu beauftragen. Meist hilft es für die Entscheidungsfindung mal im Internet nach Reiseberichten zu suchen, welche Erfahrungen mit genau der gleichen Verschiffung gemacht haben.