nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Feuerland - Bis ans Ende der Welt...
Reisebericht vom 20.12.2005, Argentinien
Highlights: Puerto Madryn, Puerto Deseado, Rio Gallegos, Feuerland, Ushuaia

Martin schreibt:

Puerto Madryn verlassen wir mit gemischten Gefühlen. Wir haben den Ort lieb gewonnen und obwohl wir nicht lange hier waren (was sind schon zwei Wochen?), haben wir uns hier zu Hause gefühlt. Man kennt die Strassen, die Einkaufszentren, ein paar schöne Orte und nette Leute… wir werden diesen Flecken Erde immer in guter Erinnerung haben.

Andrea und ich machen uns auf den Weg nach Süden. Anita und Roger werden noch ein oder zwei Tage hier verbringen, um ein paar Dinge zu erledigen. Der Weg an der Küste führt uns an Klippen vorbei, vorbei an menschenleere Sandstrände und weiten Buschlandschaften. Warum die Strände menschenleer sind, begreift man erst, wenn man aus dem Fahrzeug aussteigt: Der Wind bläst einem derart um die Ohren, dass man sich festhalten muss, um nicht fortzufliegen. Auf der Strasse sind Schilder angebracht, die einen Baum zeigen, der vom Wind gekrümmt in eine Richtung wächst – ein Hinweis auf den unaufhörlichen Wind Patagoniens.

Wir verlassen die Ruta 3 und fahren 80 Kilometer Schotter zur Reserva Faunistica Punta Tombo. Dieser Ort ist bekannt für seine grosse Zahl an Magellan Pinguinen, angeblich seien dort die weitaus grössten Kolonien anzutreffen. Andrea und ich sind sehr gespannt und wir möchten noch rechtzeitig ankommen. Wir hörten von Reisenden, dass die ideale Besuchszeit am Abend sei – es hätte dann sehr wenig Besucher und die flugunfähigen Vögel seien dann am aktivsten.

Der Schotter ist gut und ich drücke ein wenig aufs Gas. Als wir ein schönes Tempo erreichen, kommt was kommen musste: ein Hase hoppelt quer über die Fahrbahn und das verstörte Tier weiss nichts Besseres, als in die gleiche Richtung zu springen wie wir fahren. Schlecht daran ist, dass wir das Fünffache an Geschwindigkeit haben als er… ich stehe voll auf die Bremsen. Unser Landy zieht nach rechts, ich lasse die Bremsen kurz los, korrigiere, dann das ganze nochmals. In wenigen Augenblicken kommen wir zum Stillstand, vor uns aufgewirbelter Staub der nach vorne weht. Den Hasen sehen wir nicht. Haben wir ihn jetzt überfahren? Schuldgefühle tun sich breit… wir steigen aus dem Auto und sehen nach.

Kurze Zeit vergeht und ich höre Andrea rufen: „Da vorne ist er“. Tatsächlich sitzt da der Bunny – ein wenig durcheinander, aber gesund und lebendig… wir sehen ihn in die Büsche hoppeln, dann ist er weg. Das schlechte Gewissen ist wie verflogen, als wir das Profil unserer Reifen beäugeln: Der Gummi wurde in nur wenigen Sekunden mehr als auf die Hälfte abgerieben… die vielen Steine auf der Strasse wirkten wie grobes Schleifpapier auf die Reifen. Na gut… wechseln wir die Dinger ein wenig früher als eingeplant.

Am Abend erreichen wir das Reservat. Der Parkwächter kassiert den Eintritt und sagt uns was wir zu tun hätten: langsam fahren, nicht anhalten. Wenn wir da sind: No tocar (Nicht berühren). Wir sehen uns an und denken: Eigentlich sollte so was doch selbstverständlich sein, oder nicht?
Schon kurz nach dem Eingang, sehen wir die Pinguine. Versteckt in unendlich vielen Gruben und Löchern, watscheln sie umher und scheinen einem gar nicht zu bemerken. Der V8 und der kaputte Auspuff scheint sie nicht zu beeindrucken. Wir denken an die Worte des Parkwarts: nicht anhalten. Am liebsten möchte man raus springen und alles gleich fotografieren… wir sind eben auch nur Touristen…

Nach fast einem Kilometer ist die Strasse zu Ende und wir können dort parkieren. Von dort aus geht’s zu Fuss weiter. Jetzt kommt man ganz nah an die Tiere ran. Das Desinteresse von vorher, scheint nur dem Fahrzeug gegolten zu haben. Jetzt sind die Vögel ganz neugierig und mustern einem von oben nach unten. Was die wohl über uns denken? Wir machen Fotos, sehen den Kleinen zu, wie sie sich aus den Schnäbeln ihrer Eltern füttern lassen. Die Männchen röhren und geben Laute von sich, die wir noch nie zuvor gehört haben. Es ist ein wundersamer Ort – wir inmitten Millionen Pinguinen und die einzigen Besucher. Nie hätten wir gedacht, dass man so nahe durch ein solches Tierparadies gehen kann, ohne das Ökosystem durcheinander zu bringen…

Ich sehe Andrea, wie sie die Tiere genau beobachtet, studiert und zu verstehen versucht. Ihre Neugier ist genauso gross wie die der Tiere – so scheint es mir. Ihr Strahlen kann man schon meterweit erkennen. Auch mir macht es viel Eindruck – der Ort hier wirkt so friedlich und es gibt uns, den Menschen, ein Gefühl, dass die Welt stellenweise auch noch in Ordnung ist.

Wir könnten noch Stunden hier verbringen, da sitzen, zu schauen. Es würde einem nie langweilig werden. Doch leider schliesst der Park um acht Uhr und wir müssen uns noch einen Platz zum übernachten suchen. Auf dem Weg zum Parkplatz rennt ein Gürteltier vorbei, gefolgt von ein paar kleinen Hamstern. Andrea hantiert mit der Kamera, doch die kleinen Tiere sind schon flink, dass fast alles sinnlos erscheint. Ich lach mir auf jeden Fall fast einen Schranz, als ich Andrea mit der Canon in der Hand beobachte – ich wusste gar nicht, dass sie so agil sein kann? Nach der ganzen Tortur scheint sie ziemlich erschöpft… wir dafür - sind um ein paar lustige Fotos reicher.

Andrea schreibt:

Weiter südlich geht’s auf einer guten Schotterstrasse. Ich beobachte Martin beim Fahren und entdecke immer wieder ein breites Lächeln auf seinem Gesicht. Uns geht’s richtig gut. Nur der Wind vermag unsere Stimmung ein wenig zu trüben. Er pfeift uns nämlich seit Wochen ununterbrochen um die Ohren, eine wirklich absolut lebensfeindliche Kraft.

Wir fahren vorbei an unwirklichen Städten, die Fenster mit Brettern notdürftig gegen die Kraft des tosenden Windes abgedeckt. Die Menschen, die wir hier antreffen, sehen aus, als wüssten sie schon lange nicht mehr, was sie an diese Orte verschlagen hat und warum sie einfach nicht von hier wegkommen. Immer wieder fragen wir uns, wie dieses weite, windgepeitschte Land den Menschen in Erinnerung blieb, die es als Erste betraten und besiedelten. Im Reiseführer steht jedenfalls, sie seien mit langen Gesichtern gekommen. Jetzt weiss ich auch warum…

Vor uns liegt Comodoro Rivadavia. Es ist eine der wenigen grossen Städte Patagoniens und somit sehr wichtig für die Versorgung der vielen Schaf Estanzias in der Umgebung, und das Wort Umgebung erreicht hier ganz andere Dimensionen! Schon von weitem erkennt man, was die Stadt reich gemacht hat. IPF hat hier seinen Geburtsort gefunden. Anstatt Wasser, fanden die Stadtgründer hier das Schwarze Gold, das aus allen Bohrlöchern sprudelte. Und wir trauen unseren Augen nicht, als wir die billigen Benzinpreise sehen. Alles klar, einmal voll tanken bitte!

In der Stadt hält mich nicht viel. Nur Martin kann Comodoro Rivadavia irgendeinen unerklärlichen Charme abgewinnen. Ich bin jedenfalls froh, dass wir bald zu den versteinerten Wäldern fahren, einem sehr imposanten Ziel unserer Reise. Schon der Weg dorthin ist wirklich spannend. Das erste Mal sehen wir Guanacos und Nandus aus solcher Nähe. Die Tiere sind sehr neugierig. Nur ein Nanduvater und seine 20 Jungen düsen so schnell von der Strasse in die endlose Pampa, dass wir keine Chance haben, ein einziges vernünftiges Photo hinzukriegen.

An unserem Ziel angekommen, begrüsst uns der freundliche Guardaparque und zeigt uns den Weg zu den versteinerten Bäumen. Vor uns liegt ein 150 Millionen Jahre altes Naturzeugnis. Damals hat ein Vulkanausbruch die riesengrossen Bäume zum umstürzen gebracht und sie innert weniger Minuten für die Ewigkeit eingeäschert und konserviert. Durch einen langen chemischen Prozess hat sich das Holz der Bäume zu Stein gewandelt. Die grossen Baumstämme liegen noch heute so da, wie vor 150 Millionen Jahren. Ehrfürchtig bestaunen wir dieses Naturwunder, und wieder einmal wird uns klar, was für ein winziges Zähnchen wir doch in diesem ganzen Radwerk des Universums sind.

Im kleinen Museum entdecken wir allerlei Kuriositäten wie versteinerte Fussspuren in der Asche, steinerne Tannzapfen und vieles mehr. Der Ranger erklärt mit viel Enthusiasmus den ganzen Prozess. Für uns war das heute ein tolles Erlebnis. Nur ein bitterer Nachgeschmack hat die Sache, als wir erfahren, dass die meisten Touristen sich ein solches Stück versteinertes Holz als Souvenir mitnehmen. Wir können nicht verstehen, wie man so wenig Respekt vor der Natur haben kann. In ein paar Jahren wird man dieses unglaublich imposante Monument vermutlich nur noch hinter Glasvitrinen betrachten können. Es ist schon erstaunlich, wozu der Mensch alles im Stande ist.

Auf dem Rückweg treffen wir Anita und Roger. Manchmal glaube ich, irgendeine unsichtbare magnetische Kraft führt uns immer wieder zusammen. Wir haben uns nämlich schon an den unmöglichsten Orten wieder gefunden. Gemeinsam suchen wir ein windgeschütztes Plätzchen zum übernachten.

Martin schreibt:

Am nächsten Morgen besuchen Roger und Anita auch die Bosques, Andrea und ich machen uns auf den Weg nach Puerto Deseado. Der verwunschene Hafen, so die wörtliche Übersetzung lebt von der Fischerei und vom Tourismus. Als wir in die kleine Stadt fahren, sehen wir schon die Fischkutter am Dock liegen. Anscheinend gibt es noch reiche Fischbestände hier, denn die Anzahl neuer und moderner Kutter ist gross.

Wir beschliessen, ein paar Tage auf dem Camping Municipal zu verbringen. Zuerst sind wir von der Anlage nicht sehr angetan und wir rechnen mit nur einer Nacht, um die Batterien zu laden. Als uns der freundliche Angestellte aber seine Casillas (Häuschen) mit Cheminee und Eckbank zeigt und uns fragt: Les gusta (Gefällts euch)? Sagen wir auf Anhieb, sí mucho und die Sache ist geritzt. Wir besorgen Holz, Andrea besucht eine Carníceria und schon sitzen wir mit unserem Tetrapak Wein und einem schönen Stück Quadril am Grill und lassen’s uns wieder einmal gut gehen.

Am andern Tag, wir sitzen mit Anita und Roger am Tisch und diskutieren ein wenig, fährt ein dunkelblauer Land Rover auf den Platz. Mit grosser Neugier gucken wir auf das Nummernschild und sehen, dass er aus Frankreich stammt. Ein Mann um die 60 steigt aus und begrüsst uns. Er scheint nett zu sein und fängt auch gleich zu reden an… doch leider in Französisch. Ich frage ihn ob er Spanisch spricht, doch er verneint. Englisch… un peu. Auf jeden Fall holt er nach fünf Minuten seine zwei Fotoalben raus und erzählt, natürlich in seiner Landessprache, was er so alles erlebt hat. Wir stehen zu viert eine halbe Stunde da, hören zu, lächeln, sind aufmerksam. Die Frage, was wir machen, was wir gesehen und erlebt haben, stellt sich nie. Wenn ich ihn auf Englisch etwas frage, versteht er nur wenig, die Antwort fällt wieder auf Französisch. Irgendwann haben wir einfach keine Lust mehr und kehren zu unserem Platz zurück. Der Typ ist jetzt schon um die ganze Welt gereist, Europa, Afrika, Asien und nun Südamerika… alles alleine. Das er ein Kommunikationsdefizit hat, können wir soweit verstehen… dass sein Interesse aber nur allein ihm selber gilt, ist uns unbegreiflich… Leute gibt es!

Die nächsten Tage sind die Hölle: Husten, Schnupfen, Kopfweh und Fieber. Wir haben die Grippe und liegen nur so herum. Um uns braust der Wind und keine Sekunde vergeht, ohne das Geklipper, Klatschen und Klingeln der Plachen, Ösen und Gummibändern an unserem Dachzelt. An ein Weiterfahren ist nicht zu denken. Wir befinden uns 80 Kilometer von Puerto Deseado entfernt, in Richtung Rio Gallegos. Die Luft ist trocken und das Schlucken wird immer schmerzhafter. Wir dachten, mittlerweile seien wir abgehärtet, verbringen wir doch jede Minute im Freien. Die ganze Zeit herumliegen können wir aber doch nicht, und wir raufen uns nach drei Tagen zusammen, um weiter zu fahren. Die Fahrt ist schwierig und die Konzentration lässt nach. Ein Pickup kommt uns auf der Strasse entgegen, ich kann nicht ausweichen, und schon schleudert ein Stein von seinen Reifen in die Windschutzscheibe. Pech gehabt, denken wir. Später befinden wir uns wieder auf der Asphaltstrasse. Ein LKW kommt entgegen, und es passiert das gleiche wie zuvor auf dem Schotter: Reifen, Stein, und ein weiteres Loch in der Scheibe. Heute ist wirklich ein elender Tag.

Nach zweihundert Kilometern erreichen wir die Stadt Rio Gallegos. Dort treffen wir auf der Tankstelle auf Anita und Roger. Später kommen noch Udo und Birgitt aus Deutschland hinzu. Auch Laurent und Sara aus Bern finden sich auf der Tankstelle ein. Es gibt viel zu besprechen, doch wirklich fit sind wir nicht. Am anderen Morgen beschliessen wir, ein zwei Tage im Hotel zu verbringen. Der Wind und auch die Kälte verschlimmern alles nur, und wir wollen so schnell wie möglich die Grippe hinter uns bringen. Im Hotel Colonia gibt es günstige Zimmer, doch leider ohne Bad. Wir fragen die freundliche Dame, ob es kein Doppel mit Badewanne gäbe. Sie sagt: „Aber ja, meine Tochter führt auch ein kleines Hotel, nur ein paar Quadras entfernt“. Wie heisst denn das Hotel? „Colonia II“. Ach so… hätten wir uns denken können.

Wir decken uns ein mit allen gesunden Sachen: Schoggi, Chips, Weissbrot mit Salami. Alles was man braucht, um zu genesen. Nach einem kleinen Abstecher in einer Farmacía fahren wir zum Colonia II. Wir werden freundlich empfangen und eine halbe Stunde später liegen wir in der Badewanne, zugedröhnt mit Eukalyptus. Die Heilung kann beginnen…

Wir bleiben zwei Nächte und nutzen voll den Luxus (Fernseher) aus. Endlich wieder einmal neue Filme. Die Mumie, 007 und Lara Croft. Die Kiste läuft ununterbrochen und wir schöpfen jede Minute voll aus. Ab und zu kommen auch Nachrichten, und wir merken, dass wir nicht mehr so sehr auf dem Laufenden sind… manchmal denken wir, dass die Welt sich in einem atomaren Krieg befinden könnte und wir davon nichts mitkriegen würden. Hier im Süden scheint die Welt weit entfernt zu sein… auf jeden Fall weit genug weg von allem, was irgendwie die Menschheitsgeschichte auch nur ein bisschen verändern könnte. Doch irgendwie geniessen wir das auch…

Der letzte Tag naht und wir freuen uns schon darauf, wieder in unser 4x4 Vehikel zu steigen und los zu fahren. Obwohl wir die Zeit im Hotel genossen haben, sind wir wieder froh, unabhängig zu sein, und alles bei uns zu haben, was wir zum „Leben“ benötigen. Wir verlassen die Stadt und fahren zur berühmten Laguna Azul. Viele Touristen haben von diesem sagenumwobenen Ort geschwärmt und wir wollen uns das auch genauer ansehen. Auch rechnen wir mit einem Wiedertreffen mit unserem zweiten Team. An der Lagune treffen wir tatsächlich auf Anita und Roger. Sie haben auf uns gewartet und sind ein Tag länger dort geblieben, als gewollt.

Der Ort ist wunderschön, doch leider auch sehr windig. Im Zelt zu schlafen war nicht möglich. Andrea und ich schauen uns den Vulkankrater, in deren Innern sich ein See befindet, an. Ein wirklich schöner Ort, aber Anita und Roger möchten weiter und wir können sie auch verstehen. Wir entscheiden uns, die Grenze nach Chile noch heute hinter uns zu bringen.

Andrea schreibt:

In der letzten Zeit haben wir immer wieder andere Reisende getroffen, die uns zum Teil gute, zum Teil total unbrauchbare Tipps zu den verschiedensten Themen gegeben haben. Für heute werden wir uns den Tipp von Udo und Birgitt zu Herzen nehmen und ein paar alte Früchte in der Kühlbox bereit legen. Den Rest der Frischprodukte verstecken wir irgendwo im Auto. Nach Chile darf nämlich gar nichts Frisches eingeführt werden, und so sind die Zöllner vielleicht schneller zufrieden und durchsuchen nicht das ganze Auto.

Am Zoll angekommen, ist es uns schon ein wenig mulmig, denn das ist der erste wirkliche Grenzübertritt seit Beginn unserer Reise. Und man hört da ja immer so einiges…

An der argentinischen Grenze werden unsere Pässe ausgestempelt, beim Zoll wird unser Auto ausgeführt. Alles kein Problem. Jetzt nur noch der chilenische Zoll, und die sollen es ja faustdick hinter den Ohren haben. Wir zeigen erwartungsvoll unsere Pässe. Der Angestellte stempelt fröhlich vor sich hin. Beim Zoll füllen wir ein Formular aus und kreuzen bei der Frage nach Frischprodukten brav –ja- an, wie uns empfohlen wurde, denn die verfaulten Bananen warten ja in der Kühlbox auf den sorgfältigen Prüfer. Eine freundliche Beamtin schaut sich unser Auto an. Wir erwarten eine Totalinspektion und erklären ihr sorgfältig, wo wir unsere Hosen und die Bücher verstauen. Nach einer Minute fragt sie dann ungeduldig: Y donde vienen las frutas? (Und wo kommen jetzt endlich die Früchte?) Gut, wir zeigen ihr die Kühlbox und so schnell ist die Geschichte gelaufen.

Und deswegen haben wir uns Sorgen gemacht? Na ja, wieder um eine Erfahrung reicher freuen wir uns, dass wir so schnell in Chile gelandet sind. Mit einem breiten Grinsen bestreiten wir die nächsten Kilometer und staunen über die neue Strassenbeschriftung. Es ist doch alles soooo anders hier. Jetzt sind die Strassen mit GELBEN Linien gekennzeichnet!

Jetzt trennen uns also nur noch wenige Kilometer von Feuerland, dem südlichsten, nicht ganzjährig vom Eis bedeckten Festland. Wir nehmen die Fähre nach Punta Espora, die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde und in uns regen sich wieder die schönen Erinnerungen an die Zeit auf der Grimaldi. Was wird uns dort wohl alles erwarten?