nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

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Reisekosten
Mexiko - Festland
Fotogalerie vom 23.01.2024 bis 24.02.2024, Mexiko
Highlights: San Blas, Playa las Tortugas, Tequila, Ajijic (Lago de Chapala), Charapan, Vulkan Paricutín mit Iglesia de San Juan Parangaricutiro, Pátzcuaro, Grutas de Tolantongo, Bernal, Sierra Gorda, Xilitla (Jardin de Edward James), Huasteca Potosina (Tanchachín und Tamasopo), Real de Catorce

Von kokosnussgesäumten Traumstränden wechseln wir ins karge Hochland, wo wir eine magische Tour durch einige der schönsten Ortschaften Mexikos (Pueblos Mágicos) unternehmen. Wir lernen viel über die Herstellung des berühmten Tequila-Schnaps im gleichnamigen Ort, Besteigen den Vulkan «Paricutín», finden mit «Pátzcuaro» unseren neuen Lieblingsort und geniessen in den «Grutas de Tolantongo» die wohl schönsten Thermalquellen Mexikos. Und weshalb es Wasserfälle ohne Wasser gibt und uns Mexiko teilweise auch richtig fordert, erfährst du in diesem Reisebericht.

Nach den vielen Monaten in karger Gegend, freuen wir uns unglaublich über die grüne Vegetation. 
In der Umgebung von "San Blas" wird es ziemlich dschungelig. 
Sonnenuntergang über dem Pazifik
In der Bar "Chiringuito" gibt es nebst super Drinks auch fantastisches Ceviche. Das Preis/Leistungsverhältnis ist TOP ;-). 
Und der bareigene Pool lässt sich auch sehen. 
Da wir im Restaurant zu Abend gegessen haben, dürfen wir gleich vor Ort campen und geniessen einmal mehr einen traumhaften Sonnenuntergang. 
Schon alleine die Strecke zur "Playa las Tortugas" ist eine richtige Augenweide. 
Die Kokosnusspalmen zeigen uns einen ersten Vorgeschmack, ...
... was uns dann bei der "Playa las Tortugas" erwartet. Einen einsamen, kilometerlangen Palmenstrand. 
Die Lage ist einfach ein absoluter Traum und man darf hier noch kostenlos campen, wo findet man heutzutage noch so etwas.
Wie lange man hier zwar noch Campen darf bleibt offen, denn in der Nähe wird ein riesiger Hotelkomplex gebaut. 
Wir tun uns schwer die geeigneten Palmen für die Hängematte auszusuchen. Zu gross ist einfach die Auswahl ;-). 
Ein weiterer Tag im Paradies neigt sich dem Ende entgegen.
Wir verlassen die Küste nun endgültig und fahren ins Hochland, wo uns schon die ersten Agaven-Plantagen unser nächstes Ziel ankündigen, die Ortschaft "Tequila".
Die "Agave Azul" (Blaue Agave) ist der Rohstoff für den berühmten Tequila, dem bekanntesten "Mezcal" (Agavenschnaps) aus dieser Gegend.
Das Örtchen "Tequila" hat aber einiges mehr zu bieten, als nur Namensgeberin des Schnaps zu sein.
Nicht umsonst wurde es 2009 zu einem "Pueblo Mágico" (Magisches Dorf) gekürt. Im Zentrum laden die farbenfrohen Gassen ...
... und Innenhöfe geradezu zum Flanieren und Verweilen ein.
"Mariachis" (typisch mexikanische Musikformation) ...
... und die farbenfrohen Tanzgruppen gehören im Bundesstaat "Jalisco" standesgemäss zu jedem Volksfest dazu. 
Immer wieder gerne probieren wir auf unseren Reisen die lokale Küche aus. Im Restaurant "La Antigua Casona" werden wir geradezu exquisit verköstigt. :-)
Eine ganz besondere Attraktion in Mexiko ist der "Danza del Volador" (Tanz der fliegenden Männer). Hoch oben an einem Mast ...
... schwingen sich die "Voladores" an einem Seil befestigt wie bei einem Karrussel drehend in die Tiefe.
Einer der vier Männer spielt dabei eine Instrumentenkombination aus Trommel und Flöte.
Typisch für Mexiko sind auch die vielen Garküchen, wo man mexikanische Leckereien wie Tacos, Enchilladas & Co. frisch zubereitet bekommt.
In der "Casa Sauza", eine der grössten Tequila Destillerien Mexikos, ...
... lassen wir uns die Verarbeitung der "Agave Azul" zu dem berühmten Tequila erklären und demonstrieren.
Die Agave wird nach ca. 5-7 Jahren geerntet und die langen, spitzigen Blätter entfernt.
Die "Piña" (Agavenherz) wird anschliessend in Öfen bei 60°C bis 85°C für 24 - 36 Stunden unter Dampf gegart.
Nach dem Abkühlen der "Piñas" werden diese zerkleinert und mit Wasser gemischt. Es entsteht eine Zuckermelasse aus der durch Fermentierung und Destillierung der berühmte Tequila gewonnen wird.
Nicht fehlen auf jeder Tequila-Tour darf natürlich die Zubereitung eines "Cantaritos", dem hiesigen Tequila-Cocktail. Nebst Tequila enthält der Cocktail Zucker, je einen Schnitz von einer Orange, Limone und Grapefruit, etwas Salz und viel Limonade.
Ein "Cantarito" wird traditionell in einem mit "Tamarindo"-Rand (scharf-saueres Gewürz) verzierten Tongefäss zubereitet.
Nebst dem Tequila, ist die "Casa Sauza" ebenfalls für ihre hervorragende Küche bekannt, was wir uns nicht entgehen lassen wollen.
Übrigens hat Anita in Tequila ihr Lieblingsgetränk gefunden. Es heisst "Clericot" und besteht hauptsächlich aus Apfelsaft, Mineralwasser, klein gehacktem Obst und einem Schuss Rotwein. Hmm, lecker erfrischend :-)
Und schon wieder geraten wir in Versuchung einen Hund zu adoptieren. Die Hundewelpen sind einfach zu süss. Vorallem Rosie, das mittlere Hündchen, hat es uns besonders angetan.
In "Ajijic" besuchen wir ein weiteres sehenswertes "Pueblo Mágico". 
Dieses Garagen-Einfahrtstor wurde besonders schön gemalt. 
In "Ajijic" gibt es ein vegetarisches Restaurant, wo selbst Roger als bekennender Fleischliebhaber auf seine Kosten kommt. Und das Dessert ist einfach der HIT!
Auf über 2'000m.ü.M wird die Landschaft immer karger. 
Im Bergdorf "Charapan" gibt es nebst einer schönen Kirche ...
... mal ganz andere Häuserbauten zu sehen. Normalerweise werden die Häuser aus Ziegel gebaut, hier im Ort vorwiegend aus Holz. 
Von "Angahuan" aus unternehmen wir eine Tagestour ...
... zu dem Vulkan "Paricutín". 
Steil und unwegsam geht es den Vulkan hoch, ...
... teils über Sand und dann wieder losem Gestein. 
Geschafft - juhuuu! Die Mühe hat sich gelohnt, ...
... denn die Aussicht vom Vulkan "Paricutín" ist einfach traumhaft. 
Steil geht es wieder vulkanabwärts. Aber da der Sand so tief ist, kann man wie von einer Sanddüne einfach hinunterrennen ;-). 
5.5h verbringen wir im Sattel und da die Steigbügel nicht zu unserer Körpergrösse passen, wird das Reiten zur reinsten Tortur. 
Als letzter Stopp auf unserer Tagestour besichtigen wir die bis auf den Kirchturm in Lava versunkene Kirche, ...
... die "Iglesia de San Juan Parangaricutiro". 
Das komplette Dorf wurde beim Ausbruch des "Paricutíns" von der Lava zugeschüttet, nur noch ein kleiner Teil der Kirche blieb erhalten ...
... wie auch der Kirchturm, der immer noch sehr mystisch aus dem Lavafeld herausschaut. 
In "Pátzcuaro", einem weiteren "Pueblo Mágico", gefällt es uns so gut, dass wir gleich 5 Tage bleiben. 
Anders als in den meisten Dörfern, werden in "Pátzcuaro" die Dächer mit roten Ziegeln gedeckt. 
Der Ort strahlt so eine Gemütlichkeit und Charme aus, dass man stundenlang durch die Gassen schlendern kann. 
Hauptmerkmal von "Pátzcuaro" sind die einheitlich in weinrot und weiss gestrichenen Hausfassaden mit den schmiedeeisernen Balkonen.
Der "Templo del Sagrario" besticht mit einer üppigen Mauer. 
Wie man vielleicht an der Fotogalerie bemerkt, gibt es unzählige Kirchen in Mexiko. Wir finden es immer wieder spannend diese zu besichtigen, sind sie doch alle einzigartig, wie auch die hier "Templo de la Compania de Jesus".
In "Pátzcuaro" finden wir einmal mehr das richtig authentische Mexiko vor und gehen auf dem Markt einkaufen. 
...
Der VW Käfer, früher von Mexikos Strassen nicht wegzudenken, sieht man leider immer weniger, da auch ihm die neuen Abgasvorschriften schwer zu schaffen machen. 
Mexikanische Version einer Wegfahrsperre ;-). 
Die "Casa de los Once Patios" mit ihren vielen Innenhöfen, ...
... ist eine weitere Sehenswürdigkeit in "Pátzcuaro".
Wir verbringen Stunden in dem Gebäude und entdecken immer wieder neue Fotosujets.
Auch ist hier die örtliche Handweberei ansässig, ...
... wo wir einiges erfahren über die traditionelle Herstellung der farbenfrohen Stoffe.
Der "Tejedor" freut sich über unser Interesse und gibt bereitwillig Auskunft. 
Ganz versteckt und etwas ausserhalb finden wir diese kleine Kapelle, wo man sich vom Trubel erholen kann. 
Es ist Karnevals-Zeit und die Restaurants und Geschäfte sind bereits für den Event dekoriert.
Kommt da normalerweise nicht ein Wurm rein? Sieht irgendwie gefährlich aus diese Mixtur. 
In "Pátzcuaro" gibt es einen richtig tollen, kleinen Campingplatz, wo man sich von der täglichen Hitze gut abkühlen kann. 
...
Auf uns wartet nun ein richtig tolles Highlight, worauf wir uns schon lange freuen. 
Zusammen mit unseren kanadischen Reisefreunden Dominique und Kevin ...
... wollen wir die "Grutas de Tolantongo", Mexikos schönste Thermalquellen, besuchen. Selbst die azurblauen Flüsse sind richtig schön warm. 
Ausserdem gibt es eine Höhle mit Wasserfall, ...
... wo man sich das heisse Wasser auf den Buckel plätschern lassen kann. 
Es ist der absolute Oberhammer, obwohl es schon ziemlich voll ist (selbst unter der Woche). 
Noch schöner gelegen sind die Kalkbecken, welche steil an einen Hang gebaut wurden. 
Bei dieser traumhaften Aussicht und den angenehmen Wassertemperaturen vergisst man ganz schnell, dass man vielleicht nach ein paar Stunden mal raus aus dem Wasser sollte, bevor alle dehydriert sind ;-). 
Auf unserem Weg nach Norden nehmen wir ein weiteres "Pueblo Mágico" unter die Lupe, diesmal geht es nach "Bernal". Hier ist das Magische der "Peña de Bernal", mit 433m einer der grössten Monolithen der Welt.
Aber auch das Städtchen mit der "Iglesia San Sebastián" ist hübsch anzuschauen. 
...
Egal wieviele "Pueblo Mágicos" man in Mexiko schon gesehen hat, immer wieder entdeckt man malerische Gassen oder Dorfplätze.
In "Xilitla", einem weiteren "Pueblo Mágico", ist nicht der Ort unbedingt sehenswert, sondern der "Dschungel- und Kunstgarten" ...
... des britischen Surrealisten "Edward James". Um die Kunstwerke zu besichtigen, muss man sich einen Guide nehmen und eine Tour buchen.
Edward James ist viel gereist und hat seine erlebten Eindrücke in seine Kunstwerke miteinfliessen lassen. Interessant zu wissen ist, ...
... dass nicht ein Kunstwerk vollendet wurde. Die Kunstobjekte sind schon sehr surreal und wie man uns sagt, oft auch unter Drogeneinfluss entstanden.
Aber spannend anzuschauen ist es allemal und auch die Lage mitten im Dschungel, macht es sehr mystisch. 
Im Zentrum des Gartens werden oft spirituelle Zeremonien bei Nacht abgehalten. 
"Las Pozas", wie der Kunstgarten richtig heisst, ist riesig und man könnte stundenlang umhergehen, bis man alles gesehen hat. 
Die Kunstwerke tragen oft Namen, die nicht wirklich Sinn ergeben, aber das macht den Reiz wohl aus. 
Der Millionär "Edwar James" war ein Hand-Fetisch, weshalb er sich diese beiden Skulpturen errichten liess.
Vor den Toren der "Pozas" gibt es unzählige Garküchen, wo wir einmal mehr die unglaublich gute mexikanische Küche geniessen. 
Hier probieren wir eine "Gringa", was richtig gut schmeckt. 
Auf dem Weg nach "Tanchachín" können wir uns an der immergrünen Landschaft fast nicht sattsehen.
Es ist so schön, auch mal wieder einen Regentag zu haben. Unglaublich, was man ab und zu vermisst auf Reisen ;-).
Traditionelle Häuser bei "Tanchachín".
Auf einem kleinen Campingplatz in "Tanchachín" werden wir direkt in die Familie aufgenommen und verköstigt wie die Könige. Treffpunkt ist immer in der Outdoor-Küche, wo sich Freunde und Familie zu einem Schwatz einfinden.
Leider ist die Hauptattraktion der Gegend, die Wasserfälle "Cascadas de Tamul", aufgrund Umleitung für die Bewässerung der Zuckerrohrfelder vorübergehend verschwunden. So geniessen wir einfach die Annehmlichkeiten des kleinen Dschungeldörfchens.
Einer unserer schönsten Übernachtungsplätze auf dieser Mexiko-Tour finden wir etwas nördlich an einem Fluss bei "Tamasopo".
Direkt am türkisfarbenen Wasser gelegen, geniessen wir dieses kleine Paradies fast für uns alleine, da wir noch in der Nebensaison unterwegs sind.
Ein Campingplatz mit privatem Badepool, ... 
... einfach ein "Träumli".
Nach der letzten schlammtastischen Fahrt ist es jetzt dringend mal Zeit, unseren Duro zu waschen. Lange wird es zwar sowieso nicht halten ;-).
Joshua-Trees
Genau ein Tag war unser Auto sauber und schon wartet wieder die nächste Piste auf uns. Auf geht's auf der Plan B Route nach "Real de Catorce".
Die Landschaft mit den verschiedenartigen Kakteen ...
... und die steil am Berghang führende Piste ist für uns eine der schönsten Strecken, welche wir diesmal in Mexiko gefahren sind.
Teils zwar richtig schmal, kann man doch immer wieder bei Gegenverkehr kreuzen. Wir hatten dieses Vergnügen ein paar Male, da wir abends hochgefahren sind.
Auf 2'728m.ü.M. gelegen, trohnt die alte Silberminenstadt erhaben in den Bergen des Bundesstaates San Luis de Potosí.
Der früher einmal bis zu 30'000 Einwohner zählende Ort ...
... wurde nach dem Silberboom in den 1920er Jahren weitgehendst verlassen und mutierte zu einer Geisterstadt.
Erst in den letzten Jahren gewann "Real de Catorce" dank Ansiedlung einiger Künstler, welche Kunstartikel für den Tourismus produzierten, wieder an Popularität.
Die "La Parroquia de la Purísima Concepción" (Kirche der Unbefleckten Empfängnis) ist jährlich am 4. Oktober das Ziel Tausender katholischer Gläubiger, welche am Tag des Heiligen Franz von Assisi für dieses vermeintliche Wunder danken.
Die wunderschöne Kirche besticht von innen mit ihrer farbigen Schlichtheit. 
Das Städtchen "Real de Catorce" hat etwa 1400 Einwohner und darf sich seit 2001 offiziell als "Pueblo Mágico" bezeichnen.
Viele der Hauseingänge wurden zum ...
... Valentinstag mit Blumen geschmückt.
Ja sogar eine Herzchengasse findet sich in diesem schmucken Städtchen :-).
Nach "Real de Catorce" machen wir uns auf den Weg an die Grenze zur USA. Mexiko hat uns so gut gefallen und wir schauen wehmütig auf die letzten 3 Monate zurück. Soviel werden wir von hier vermissen, jedoch eines ganz bestimmt nicht: Diese "Topes" (Speed Bumper), welche zu hunderten auf der Strasse verteilt sind und uns jedesmal zwingen, unser Tempo auf fast Null herunterzubremsen.
Die letzten Meter vor der Grenze zur USA. Wo man auch hinschaut, überall sind hier LKWs, welche ebenfalls ihre Güter über die Grenze transportieren.
Mit einem "Cantarito" verabschieden wir uns nun von Mexiko, einem Land, wo wir einmal mehr eine wundervolle Zeit verbringen durften. Salud - und bis bald in den USA!