nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Reisebericht zu den Fotos
Gefahrene Route
Kanada/USA - Yukon & Alaska Teil 2
Fotogalerie vom 23.07.2015 bis 15.08.2015, Kanada/USA
Highlights: Anchorage, Kenai Peninsula, Exit Glacier, Matanuska Glacier, Valdez, Columbia Glacier, Worthington Glacier, Haines, Skagway, Whitehorse, Atlin, Cassiar Highway, Hyder, Salmon Glacier

Es ist schon schwierig genug, wenn man versucht einen Reisebericht über mehrere Wochen zu verfassen, aber diesmal war es eine regelrechte Qual. Zuviel haben wir erlebt, zuviel Schönes gesehen, zu viele Eindrücke bekommen, die man gar nicht weitergeben kann. 16Gigabyte Fotospeicher lassen wir an einem Tag durch, das gab's noch nie. Die Landschaft im südlichen Alaska mit den schnee- und gletschergespickten Bergmassiven, die türkis schimmernden Bergseen im Yukon oder die bärenstarken Begegnungen in Hyder, lassen jedes Herz höher schlagen. Wir sind uns einig – der Nordenvirus hat uns gepackt – wir kommen wieder!

Von Anchorage geht's südwärts auf dem Seward Highway entlang einer Meereszunge mit Blick auf die beginnende Gletscherwelt.
Ausstellplätze mit solchen Blicken laden zum Verweilen ein.
Was für ein Zufall! Auf der Portage Glacier Road treffen wir die Sally an!
Zusammen mit Tina und Werner sowie einer Familie aus Anchorage verbringen wir einen gemütlichen Abend.
Während die Sonne sich verabschiedet wird natürlich weiter gequatscht.
Und weil man sich beim Haareschneiden auch sehr gut unterhalten kann, warum dann nicht beides gleichzeitig? ;-) Liebe Tina - vielen, vielen Dank für den tollen Schnitt !!
Was passiert, wenn Deutsche auf Schweizer stossen? Es gibt frisch zubereitete deutsche Spätzle mit Schweizer Raclette-Käse - mmmhhh !!! :-)
In Seward wandern wir zum Exit Glacier.
Wären wir vor 10 Jahren hier gewesen, hätten wir 2km weniger weit wandern müssen. Aber, was wird wohl in weiteren 10 Jahren vom Gletscher noch übrig sein?
Nein, dieser Menschenauflauf ist nicht, weil alle gleichzeitig Waschtag haben ...
... sondern die Lachs-Saison in vollem Gange ist und jeder will den Grössten an der Waffel (ehm. Sorry - natürlich an der Angel) haben. 
Wieder von der Kenai-Halbinsel zurück, legen wir einen Fahrtag ein und betrachten den Matanuska Glacier von der Ferne.
In Valdez geniessen wir für einmal wieder die Vorzüge der Zivilisation und gehen auswärts essen. 
Tags darauf ist in Valdez strahlend schönes Wetter.
Anita liebäugelt mit einer Kajak-Tour.
Doch wir haben bereits eine andere Tour gebucht. Eine Schiffsfahrt zum Columbia Glacier.
An diesem Felsen fahren ebenfalls jährlich über 100 Supertanker vorbei, welche in Valdez Rohöl tanken, das wiederum über eine 1287km lange Ölpipeline vom hohen Norden hierher gepumpt wird.
Den Meeresottern scheint dies egal zu sein. Gemütlich treiben sie im Wasser und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen.
Ach, muss das ein schönes Leben sein.
Schlechter geht es allerdings den Lachsen, welche sich im Herbst vom Meer auf den Weg in die Flüsse machen, um dort zu laichen.
Diese geschätzten 2000 Lachse werden es wohl nicht mehr schaffen. Statt in den Flüssen landen sie vermutlich auf dem Teller.
Wir kommen dem Columbia Glacier nun näher. Dieser Gletscher ist einer der noch wenigen seiner Art, welcher direkt im Meer kalbt.
Anita lässt sich dieses Spektakel nicht entgehen. Mit der Kamera bewaffnet wartet sie gespannt, dass der Gletscher mit dem Naturschauspiel beginnt.
Im Wasser schwimmen teils riesige Eisbrocken, welche der Gletscher bereits frei gegeben hat.
Eine Gruppe Orcas (Killerwale) tummeln sich ebenfalls in der Nähe des Gletscher-Gebietes.
Im Hintergrund sieht man den wuchtigen Columbia Glacier ...
... welcher 5km breit ist.
Unser Schiff positioniert sich genau vor dieser mächtigen Gletscherwand und stellt den Motor aus. Wir können nun das Knacken der Eismassen hören.
Mit einem lauten Getöse bricht ein riesiges Stück vom Gletscher ab, taucht ins Meer ein und löst eine Flutwelle aus. Festhalten !!!
Im Meer schmelzt das Eis dann gemächlich. Auf der Meeresoberfläche sieht man nur gerade 10 Prozent des Eisbrockens. Der grössere Teil ist unter Wasser.
Wenn man diesen Riesenbrocken im Meer treiben sieht, kann man sich leicht vorstellen, was für Eismassen wohl unter Wasser noch da sein müssen.
Diese Gruppe Orcas scheint dies nicht zu interessieren. Sie üben gerade die Pirouette fürs Stück vom Schwanensee. ;-)
Der Columbia-Gletscher ist über 50km lang, bevor er hier ins Meer kalbt.
Roger geniesst es mal nicht fahren zu müssen. Obwohl, das Schiffchen um die Eisbruchstücke herum zu manövrieren würde ihm bestimmt gefallen.
Dieses Stück Gletscher sieht aus wie ein Marmor-Kuchen. Ob er wohl auch so schmeckt? 
Schon lustig anzuschauen, welch bizarre Formen von Eisbrocken den Weg ins Meer finden.
Täglich kalbt der Columbia Glacier etwa 35m von seiner Länge ins Meer. 
Nach über einer Stunde beim Gletscher konnten wir so einige Abbrüche der Eismassen ins Meer miterleben.
Jetzt machen wir uns auf die 2-stündige Rückfahrt nach Valdez. Was bleibt, ist ein unvergessliches Erlebnis von Mutter Natur und viele, schöne Bilder :-)
Ein Schwertwal winkt uns zum Abschied ...
... während ein Dall-Hafenschweinswal direkt vor unserem Schiffsbug sicher gehen möchte, dass wir gut zurück nach Valdez gelangen.
Wieder unterwegs auf dem Richardson Highway, sehen wir den Regenbogen gleich doppelt. Ob das wohl als Zugabe zu der genialen Columbia-Gletscher-Tour zu werten ist?
Der Worthington Gletscher liegt auf dem Weg von Valdez zurück nach Glennalen.
Wir machen noch einen kleinen Zwischenstopp und wandern ein Stück dem Gletscher entlang.
Die Eismassen haben eine kleine Höhle geschaffen. 
Bitte lächeln - das Eis für einen Caipi hätten wir schon mal, fehlen nur noch die Limetten und der Cachaça :-)
Unseren Übernachtungsplatz mit See-Anschluss finden wir spontan auf dem Alaska Highway.
Auf dem Weg nach Haines überqueren wir ein besonders piktoreskes Gebirgs-Plateau.
Das scheint auch das bevorzugte Gebiet dieses jungen Elch-Bullens zu sein.
...
Haines liegt malerisch inmitten der eisbedeckten Berge direkt am Meer.
Wir fahren aber nicht nur der schönen Gegend wegen nach Haines.
Denn hier packen wir Mogli auf eine Fähre ...
...  und fahren einen Teil der berühmten Inside-Passage ...
... bis nach Skagway.
Dass diese Strecke ebenfalls von vielen Luxus-Dampern befahren wird, scheint uns nur allzu verständlich. Doch wo sind alle die Passagiere hin?
Gefunden! - Die Passagiere lassen sich die Erzeugnisse der Eisdiele sichtlich schmecken. ;-)
Aber Skagway hat mehr zu bieten, als nur Glace.
Während Roger die Souvenir-Shops nach brauchbaren Perücken durchsucht, ...
... klappert Anita die Juwelier-Läden ab. Schliesslich ist ja in ein paar Monaten unser Hochzeitstag.
Die Passagiere der Luxus-Liner werden mit nostalgischen Bussen zurück zu ihren Schiffen gekarrt.
Wir sehen uns noch einwenig länger in diesem Städtchen um, welches früher einmal Ausgangspunkt vieler Goldgräber war, die von hier im Winter zu Fuss mit über 700kg Proviant und Werkzeugen entlang dem Chilkoot-Trail nach Dawson City zurücklegten. 
Erst sehr viel später wurde eine Zugsverbindung, die White-Pass & Yukon-Route in Betrieb genommen.
Auch wir müssen nicht zu Fuss wandern, mit Mogli ist es so viel bequemer. Hier entlang dem Klondike Highway.
Der Emerald-Lake ist wahrlich eine Augenweide.
Er schimmert in den verschiedensten Blau- und Grüntönen.
Da lässt das berühmte Karibik-Feeling nicht lange auf sich warten. Moment, sollten hier nicht Palmen stehen? :-)
In Whitehorse treffen wir Ruth und Peter, zwei Traveller aus der Schweiz und verbringen zusammen einen lustigen Abend.
Aus Moglis Seitenfenster haben wir an diesem Abend einen ungehinderten Blick aufs Matterhorn. Da lässt es sich gut schlafen ;-)
Immer diese Schwarzbären! Da kann man einfach nicht vorbeifahren, ohne ein Foto zu schiessen.
Immer diese Touristen! Nicht mal in Ruhe den Nachtisch fressen kann man heutzutage.
British Columbia - Wir haben den Yukon und Alaska hinter uns gelassen - oder doch nicht ganz?
Lake Atlin - fertig!
Am Ufer des Lake Atlin finden wir erneut einen hübschen und ruhigen Übernachtungsplatz.
Auch der Ort Atlin ist attraktiv anzuschauen.
Der Boya Lake im gleichnamigen State Park.
...
Erneut treffen wir auf ein besonders herziges Exemplar des Typus Ursus Negro.
Zum letzten Mal fahren wir von unserer Hauptroute weg auf eine Stichstrasse, die uns vorbei am Bear Glacier ...
... nach Hyder (gehört politisch gesehen zu Alaska) führt. Hier wollen wir ein besonderes Spektakel beobachten: Bären beim Lachs fischen.
Beim Fish-Creek soll es zwischen Mitte Juli und Ende August zu diesem etwas ungleichen Kampf kommen.
Die Lachse sind schon mal da und laichen ihre Eier auf dem Fluss-Grund um danach zu sterben.
Einige Lachse sind schon verendet. Der Bär kann sich nur so von dieser Delikatesse bedienen ...
... was dieser Schwarzbär dann auch gleich tut.
Der Jungbär wartet geduldig in den Büschen, bis die Mutter mit der Leckerei kommt.
Aber auch viele Vögel bedienen sich dem grosszügigen Angebot.
Die Schwarzbären-Mutter kommt zurück zum Fluss und stürzt sich mit Elan zu den Lachsen ins kühle Nasse.
Gekonnt hat sie sich diesmal einen lebendigen Lachs geschnappt.
Nach diesem Spektakel hat Roger vorerst mal genug den Bären beim Fressen zugeschaut. In Stewart war nämlich ein Schweizer Laden und Roger konnte sich fürs Nachtessen Cervelats ergattern. Jetzt kommt er endlich mal wieder in den Genuss eines Wurst-Käse Salats à la Switzerland. ;-)
Am nächsten Tag besucht ein Grizzly den Tatort am Fish-Creek. 
Auch er muss nicht lange im Fluss herum watscheln.
Ein Griff, ein Schrei (von den begeisterten Zuschauern auf der Viewing-Plattform) und der Grizzly hat sein Abendessen gefangen.
Einmal noch kurz erhobenen Hauptes vor der Zuschauer-Tribüne entlang stolzieren ...
... und mit einem weiteren Lachs als Nachtisch zurück in die Büsche entschwinden.
Nicht weit von Hyder entfernt gelangt man zu dem Salmon Glacier ...
... welcher auch für die Gletscher verwöhnten Schweizer den Anblick ins Staunen bringt.
Um diesen Anblick besser verdauen zu können, zaubert Anita einen ausgiebigen Brunch auf die Teller ...
... welcher Roger genauso schnell genüsslich wieder zu leeren vermag.  ;-)
So haben wir genügend Zeit um vor der nächsten Bären-/Lachsrunde nochmals den Salmon-Gletscher zu bestaunen.
Immer wieder zücken wir die Kamera ...
... und fotografieren ...
... den Gletscher ...
... aus allen uns bietenden Perspektiven.
Hier oben treffen wir dann auch auf Doro und Jupp, welche wir zuletzt in Las Vegas getroffen haben. Wenn dieses Wiedersehen kein Grund zum Feiern ist !
Jupp spendiert Roger ein paar Häppchen selbst gefangenen Lachs und Roger ist dermassen begeistert, dass er nun doch noch zu Alaska-Wildlachs kommt.
Als Krönung bekommt Roger sogar noch frischen Lachs zum Abendessen. Er kann sein Glück kaum fassen. Nochmals vielen, lieben Dank an Jupp und Doro für diese köstliche Mahlzeit.
Am Abend begeben wir uns diesmal zu Viert zum Fish Creek und kommen gerade rechtzeitig, um erneut einem Grizzly beim Fischfang zuzuschauen.
Gewarnt von diesem Angriff, springen die Lachse in alle Himmelsrichtungen um ihr Leben.
Anders als der Schwarzbär interessiert sich dieser Grizzly nicht für die bereits toten Lachse ...
... sondern stürzt sich auf die noch munter lebenden Exemplare.
Diesmal erwischt er einen prächtigen Lachs, welcher wie wild umherzappelt. 
Genug für dieses Mal. Vergnügt hoppelt dieser Schwarzbär zurück ins Gebüsch. 
Auch für uns heisst es von Yukon und Alaska Abschied nehmen. Tschüss und nichtswieweg!