nichtswieweg... vier Abenteurer unterwegs

Mit dem Auto unterwegs

Wer mit dem eigenen Auto seine Reise ausserhalb Europas antritt, steht vor vielen Fragen und Problemen. Wie löse ich dies mit der Autoversicherung? Ist mein Auto überhaupt zugelassen? Wie läuft das mit dem Zoll? Welche Dokumente werden benötigt?

Zugegeben, alle Fragen für jede Situation passend zu beantworten, würde den Inhalt dieser Homepage sprengen. Deshalb beschränken sich diese Informationen auf unsere Erforschungen und Erfahrungen. Wie wir schon in der Rubrik Weltreise berichteten, haben wir uns in der Schweiz abgemeldet. Diese Tatsache stellt so manche zusätzliche Hürde in den Weg. So ist es erst mal bei den hiesigen Versicherungsgesellschaften beinahe unmöglich irgendwelche Versicherungen abzuschliessen. Wir haben zwar schon gehört, dass dieser Umstand durch energisches Nachhaken und Durchfragen doch nicht so ganz standhält.

Wie versichere ich mein Auto ausserhalb Europas?

Nach unseren Abklärungen gibt es keine schweizerische Versicherung, welche Fahrzeuge ausserhalb Europa versichert. Deshalb haben wir uns nach ausländischen Unternehmen umgeschaut. Unsere Recherchen richteten sich lediglich nach der meist obligatorischen Autohaftpflichtversicherung.

Autohaftpflichtversicherungen Südamerika

Folgende Versicherungsgesellschaften haben wir für Südamerika gefunden (Stand Sept. 2005):

Name Gültige Länder Kosten für 6 Monate Adresse Bewertungen
Tour Insurance GmbH, Hamburg (D) Süd- und Mittelamerika ausser Mexiko, Argentinien und Kolumbien 910 USD Onlineformular www.tourinsure.de + gute Abdeckung
+ jederzeit kündbar
- Hoher Preis
- In Argentinien nicht gültig
lokale Automobilclubs (z.B. ACA Argentinien) Argentinien n/a www.aca.com.ar - versichert keine ausländischen Fahrzeuge
Rivadavia Seguros, Buenos Aires, Argentinien Argentinien 112 USD Bernardo de Irigoyen 1054
Buenos Aires
Tel. +54 11 4361 2500
+ sehr günstig
- nur gültig für Argentinien
- Minimum für 6 Monate
San Christobal, Argentinien Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay, Uruguay 110 USD De Carlos E. Harnisch
Av. Julio 17 Roca 306
5194 Villa Gral Belgrano
www.gruposancristobal.com.ar
+ sehr günstig
+ jederzeit kündbar
+ Spricht deutsch
- nicht ganz Südamerika

 

Brauche ich ein Carnet de Passage (CdP)?

Ein Carnet de Passage (CdP) ist ein Zolldokument, welches die Herkunft des Fahrzeuges bezeugt und dessen zeitweilige Einfuhr regelt. Somit erleichtert es die Zollformalitäten. So ein Segen es für die Zollabfertigung ist, umso hinderlicher kann es anschliessend bei Verlust des Dokumentes oder bei einem Totalschaden des Fahrzeuges sein. Für Südamerika ist das Carnet de Passage nicht vorgeschrieben und wir haben es deshalb für unsere Amerikareise nicht gebraucht. Für Asien, Ozeanien und für Afrika wird das Carnet aber zwingend benötigt. Das Carnet muss vor Reiseantritt beim Automobilclub (z.B. Antragsformular beim TCS) im Heimatland beantragt und ausgestellt werden. Damit ein Carnet ausgestellt wird, muss ein Deposit in der Höhe eines bestimmten Prozentsatzes des Fahrzeugwerts hinterlegt werden. Wie hoch dieses Deposit sein muss, hängt vom Zeitwert des Reisefahrzeugs und den zu bereisenden Ländern ab. Eine detailierte Gebührenliste kann beim Automobilclub (z.B. TCS oder ADAC) angefordert bzw. eingesehen werden.

Kann ich mein Schweizer Nummernschild behalten?

Diese Frage ist juristisch einfach zu erklären - NEIN. Sobald man in der Schweiz abgemeldet ist, verliert man auch die Verkehrszulassung des Autos. Und demzufolge das Nummernschild. Schwieriger wird es erst, wenn man mit einem abgemeldeten Fahrzeug und ohne Nummernschild irgendwo hinfahren möchte. Ein weiteres Problem ist, bei einer ausländischen Versicherung ein Fahrzeug ohne Nummernschild versichern zu lassen. Damit man dennoch nicht ohne Nummernschild herumfahren muss, kann man folgendes machen:

  • Fahrzeug nicht abmelden
  • Duplikate des Nummernschildes anfertigen lassen (z.B. bei Turi Funk)
  • Mit den Orginalschildern Europa verlassen
  • Orginalschilder ohne Orginalfahrzeugausweis dem zuständigen Strassenverkehrsamt zurückschicken (Sistierung ist max. für ein Jahr möglich, kann aber je nach Kanton um ein Jahr verlängert werden - gegen Gebühr)

Soll ich Ersatzteile für mein Auto mitnehmen?

Diese Frage lässt sich nicht generell mit Ja oder Nein beantworten. Wir empfehlen daher, dass man sein Auto in einer Fachwerkstatt anschauen lässt und zusammen mit dieser sich folgende Fragen stellt:

  • Was sind die bekannten Schwachstellen von diesem Fahrzeug (z.B. über Motor, Getriebe, Elektronik, Watttiefe für Wasserdurchfahrten)? Denn wenn man diese kennt, kann man speziell darauf achten. Vielleicht lohnt es sich das eine oder andere Ersatzteil gleich präventiv mitzunehmen.
  • Besitzt das Fahrzeug viel Elektronik? Dann sollte man sich Gedanken machen, ob sich die Anschaffung eines Diagnosegerätes lohnen würde. Es muss nicht gleich das teure von der Fachwerkstatt sein. Manchmal gibt es auch generisch gehaltene Diagnosegeräte, womit man die wichtigsten Fehler auslesen (und noch wichtiger: reseten) kann.
  • Welche Verschleissteile sind wichtig fürs Fahrzeug, welche sehr klein und schwer zu bekommen sind? Für die kleinen Dinge hat man meist immer Platz im Auto. (z.B. spezielle Sicherungen, etc.)
  • Als Grundsatz für eine Weiterfahrt gilt: Der Motor muss laufen und die Räder müssen Rollen. Denn so kommt man immer bis zur nächsten Garage. Was ist für das Fahrzeug notwendig, damit der Motor läuft, resp. die Räder rollen? (speziell Benziner: Zündkerzen, Zündkabel, Zündspule, Zündverteiler).
  • Lässt sich das Fahzeug durch anrollen starten?
  • Wie kann der Bordcomputer bei einer Störung "reseted" werden?
  • Wie kann das Fahrzeug ohne einen elektronischen Schlüssel gestartet werden? Wie kann die Alarmanlage/Wegfahrsperre im Notfall ausgeschaltet werden, resp. wie lässt sich der Code für die Alarmanlage/Wegfahrsperre ohne Fernbedienung eingeben?
  • Gibt es ein Werkstatt-Handbuch (ev. in elektronischer Form) von diesem Fahrzeug?

Alle Angaben ohne Gewähr.